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Emotionen und MedienPanik zieht

Johannes Drosdowski
Kommentar von Johannes Drosdowski

Rechte Plattformen locken mit Fake News über Gewalt an Kindern und Sex mit Tieren. Der Treiber ist Angst. Doch mit der umzugehen, lässt sich üben.

Diese Geister machen charmanter Angst als rechte Lügen-Plattformen Foto: Vuk Saric/picture alliance

A ls Erstes starrt immer der Hund in Minirock und mit Perücke auf die ratlosen Teilnehmer*innen. „In Dänemark boomen die Tiersex-Bordelle“ steht unter dem Tier. Dem Hund folgen Meldungen über überfallene Rentnerinnen, bedrohte Kinder, gewalttätige „Migranten“.

Die Übung, die nun folgt, klingt einfach. Die Teilnehmenden des Workshops, den ich gebe, sollen sich die Titel und Fotos anschauen und sich dann eine Ecke im Raum aussuchen: Eine steht dafür, dass sie Hass oder Wut empfinden, eine andere für Freude, eine für Angst. Nur die letzte Ecke ist reserviert für den Fall, dass sie den Text als objektiv einstufen.

Seit sieben Jahren gebe ich solche Medien-Workshops, meistens für das Archiv der Jugendkulturen. Seit sieben Jahren wissen die Menschen anfangs, beim Hundebordell, nicht genau, was sie empfinden. Erst im Laufe der Übung entwickeln sie ein Gefühl dafür, wie manche (Fake-)Medien, insbesondere solche, die auf Lügen und Populismus setzen, mit Emotionen arbeiten.

„Hättet ihr da jetzt geklickt?“ Die Antwort ist fast immer ja. Egal, ob ich mit Jugendlichen arbeite oder mit Erwachsenen. In einer Schule oder in einer Kirche. Ob in Bayern, Hessen oder Sachsen. Ob mit Menschen ohne Schulabschluss oder solchen mit Diplomen.

Ein emotionales Problem

Niemand von ihnen ist dumm, sie alle wissen, wie sie Fake News und Verschwörungserzählungen erkennen können. Was erfahrungsgemäß vielen von uns fehlt, ist vielmehr das Wann, der Startschuss für die Überprüfung, die Erkenntnis: Irgendwas stimmt hier nicht. Und die ist fest damit verknüpft, ob wir merken, dass wir heftige Gefühle haben. Das Problem ist also ein emotionales. Und es schadet den Individuen wie der gesamten Gesellschaft.

Am Wochenende teilten Zehntausende Accounts eine Storyvorlage auf Instagram. Inhalt war ein Artikel, der Fake News verbreitet und auf der Seite „anonymousnews“ online gegangen ist. Wichtig: Dieses Portal hat nichts zu tun mit dem Hacker*innen-Kollektiv Anonymous. „anonymousnews“ tarnt sich als Nachrichtenmedium und verbreitet Lügen und – bleiben wir bei den Emotionen – Angst und nochmal Hass. Aktuell ist die Storyvorlage nicht mit auffindbar.

Der Titel des Textes unterstellt, dass das Gleichstellungsgesetz sexualisierte Gewalt an Kindern straffrei machen würde. Das ist eine Lüge. Wahr ist: Das Gleichstellungsgesetz hat absolut nichts mit sexualisierter Gewalt an Kindern zu tun. Beim Verein Mimikama, der gegen Verschwörungserzählungen und Fake News arbeitet, können Sie sich einen Faktencheck dazu durchlesen.

Veröffentlichungen dieser angstschürenden Art „passieren“ nicht einfach, sondern sind Teil eines Systems, das mit Angst und Wut arbeitet, zwei besonders starken Treibern für uns alle. Warum sonst erledigen wir die Steuererklärung erst, wenn uns Strafen angedroht werden?

Radikalisierung Richtung rechts

Angst kann uns helfen. Sie ist der Grund, warum sich unsere Vorfahren vor dem Bären gerettet haben. Aber sie ist schnell aktivierbar und leicht auszunutzen. Haben Sie Angst um das Wohlergehen von Kindern? Klicken Sie auf den Text! So gelangen Sie auf Seiten wie anonymousnews, und dort werden Sie gefüttert mit „Nachrichten“, die es für eine ordentliche Radikalisierung Richtung rechts noch braucht.

Unter anderem wird „berichtet“, dass ein (Nationalität einsetzen) ein Pony vergewaltigt hätte. Dass ein (Nationalität einsetzen) eine Rentnerin ins Koma geprügelt hätte. Dass ein Geheimdienstchef eine verbotene „Pädo-Flagge“ tragen würde (gemeint und gezeigt ist allerdings die queere Progress-Flag, die nichts mit Pädophilie zu tun hat).

Eine andere Fake-News-Plattform, die den Text ebenfalls geteilt hat, wird noch expliziter und holt in einem Beitrag sogar das antisemitische Feindbild „Rothschild“ raus, das leider nie eingemottet war. Das passt ins Bild. Seit Jahrhunderten lautet die Strategie Emotionalisierung. Und seit Jahrhunderten sind die Ziele die gleichen. Das hat so viel Erfolg, dass auf den Seiten sogar Werbung gemacht wird. Bei anonymousnews etwa vom Kopp Verlag für einen Ratgeber zum Auswandern, der damit wirbt, dass man sich so die Kontrolle wieder zurückholen könne. Wieder ist der Treiber Angst.

Wie gesagt: Die Teilnehmenden meiner Workshops sind alles andere als dumm! Sie kennen die Fragen, um Fake News zu erkennen: Wer hat den Text veröffentlicht? Ist der Text überhaupt aktuell? Kommen hier alle Seiten zu Wort? Kommt mir etwas unlogisch vor? Sie wissen auch, wie Google funktioniert. Aber: Sie müssen als allererstes merken, dass sie eine heftige Reaktion auf eine Nachricht haben. Erst dann können sie dazu übergehen zu überprüfen, ob diese Nachricht wirklich stimmt.

Und dafür braucht es Medienbildung, die nicht nur über vermeintliche Filterblasen und Fact-Checking-Tools spricht. Erst wenn wir verstehen, dass wir Angst oder Wut haben, können wir verstehen, warum es uns so geht und wer davon profitiert. Und letztendlich auch, ob unsere Angst in einigen Fällen wirklich angebracht ist.

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Johannes Drosdowski
Redakteur Medien/Digitales
Redakteur für Medien und Digitales. Ansonsten freier Journalist und Teamer zum Thema Verschwörungserzählungen und Fake News. Steht auf Comics, Zombies und das Internet. Mastodon: @drosdowski@social.anoxinon.de
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18 Kommentare

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  • Das Gefährliche an der Verbreitung solcher Fake News ist nicht nur der Inhalt selbst, sondern auch der Effekt, den dies auf die Sichtbarkeit solcher Seiten hat. Jede Person, die auf solche Links klickt, trägt indirekt dazu bei, dass diese Inhalte in Suchmaschinen besser positioniert werden. Die Plattformen gewinnen so an Relevanz, und genau das sorgt dafür, dass immer mehr Menschen auf diese Falschinformationen stoßen.

    Gerade die Nutzung von Angst als Mittel zur Manipulation ist extrem perfide, denn sie zieht die Menschen emotional an und führt dazu, dass sie oft unkritisch auf solche Inhalte reagieren. Es ist wichtig, nicht nur die Inhalte zu hinterfragen, sondern auch das eigene Verhalten im Netz. Jeder Klick zählt – und jeder Klick macht diese Seiten stärker. Das zu unterbrechen, ist ein wichtiger Schritt im Kampf gegen die Verbreitung von Fake News und Hetze.

  • Es ist doch nicht nur so, dass sich nur radikale Medien der Panik und Angstmache bedienen, ich würde zum Beispiel MSN Messenger von Microsoft nun nicht unbedingt in eine radikale Ecke stellen wollen, aber was sehe ich denn, wenn ich den Browser öffne?"Putin, Hand am Atomknopf," "Diese europäischen Städte werden atomar ausgelöscht ""neues Killervirus"usw.



    Hier offenbart sich allenfalls fahrlässige Radikalität durch Renditewahn....man dreht alles durch eine KI, raus kommt grausamster, schlampigster, minderwertiger Knall Paff Bumm Krawalljournalismus, der die Bezeichnung "Journalismus" und "Recherchegestützt nichtmal ansatzweise verdient!

  • Wann hat der Kommentator zum letzten Mal auf die sogenannten Leitmedien, den ÖRR oder deren Hauptprogramme, ARD und ZDF, geschaut?

    Überall gibt es ein Dauerfeuer an sinnlichen Anreizen: Bild und Ton, Sprechweisen und Wortwahl usw., alles ist darauf ausgerichtet, Aufmerksamkeit zu erregen und die Konsumenten 'bei der Stange zu halten'. Dass es dabei um gute, wahrheitsgetreue und ausgewogene Berichterstattung geht, gehört zu den modernen Medienmythen. Aufmerksamkeit, Bindung und Erinnerung schafft man vor allem durch Emotionen. Medien, egal ob private, öffentlich-rechtliche oder soziale Medien, in allen Medien wird selektiv und interessengeleitet berichtet, in allen geht es darum, Emotionen zu wecken. Wer Meinungs- und echte Themenvielfalt sucht, muss auf viele unterschiedliche Medien schauen und muss sich die Zeit nehmen, zu recherchieren, zu prüfen und abzuwägen. Man muss sich auch die Zeit nehmen, sich über die knappe Zeitspanne medialer Aufmerksamkeit hinaus mit einem Thema zu beschäftigen, um so etwas wie einen Kompass durch den Sturm der Nachrichten zu entwickeln.

    • @Stoersender:

      Wie wäre es, den Text als Ganzes zu lesen? Es geht hier nicht um Emotionen allein, sondern darum, dass dieser genutzt werden, um Lügen zu verbreiten. "Zeit nehmen", wie Sie selbst schreiben, könnte zu einem Mindestmaß an Sachlichkeit beitragen.

  • Es ist nicht nur angst/wut.



    Die Psychologie is leider nich gut darin, die rationale Ebene mit den Emotionen zu verbinden. Sozialphilosophie schon eher.



    Die Ideologie, das über-ich, ist teil der Rechnung und bedingt auch dann unsere Emotionen.



    wir alle lernen, das man so und so erfolgreich sein kann. das setzt sich fest und bei der falschen lehre entstehen asoziale Verhaltensweisen.



    gewalt, sadismus, schadenfeude etc pp es gibt zig asoziale Verhaltensweisen, die sich mit den einfachen täglichen dingen und Zielsetzungen mischen, woraus die verwirrenden Methoden resultieren, die Leute die es anders gelernt haben nicht nachvollziehen können.

    Angst und Wut sind nur teil der Rechnung. Die Ideologie ist ja gerade da, also das über-ich, um diese in die richtige Richtung zu leiten.



    genau das versagt hier. weil sowohl mangelhafte als auch "falsche" dinge gelernt wurden.

    es ist immer auch ein systemisches versagen der Gesellschaft/Bildung, die ganz besonders eben in der Massengesellschaft, und da wird VIEL VIEL zu wenig darüber geredet, systemische Verwahrlosung erzeugt!



    Von einfachen Neurosen bis hin zu Depressionen, Gewalt und eben zu allerlei Inkompatibilitäten.



    BITTE MEHR DARÜBER!!!

  • Grundkurs Rabulistik; Das Strohmann- oder Stellvertreter-Argument

  • Faktencheck zum Faktencheck: Bei mimikama heißt es zu Beginn des sog. Faktenchecks zu der im Artikel zitierten Falschbehauptung: "Falsch! Das Gleichstellungsgesetz zielt darauf ab, trans- und nichtbinären Personen eine einfachere Änderung ihres Geschlechtseintrags zu ermöglichen."

    Das ist schlicht falsch. Das "Gleichstellungsgesetz", also das Bundesgleichstellungsgesetz, hat mit Geschlechtseinträgen überhaupt nichts zu tun. Das Gesetz, in dem diese neu geregelt wurden, heißt "Selbstbestimmungsgesetz", amtlich: "Gesetz



    über die Selbstbestimmung in Bezug auf den Geschlechtseintrag". Beim Bundesgleichstellungsgesetz geht es nur um die Gleichstellung von Frauen und Männern im öffentlichen Dienst des Bundes.

    • @Budzylein:

      Im Fake-Artikel wird schon alles falsch vermischt.

      • @schnarchnase:

        Das ist richtig. Trotzdem sollte sich ein Faktencheck an die Fakten halten und nicht seinerseits Unsinn verbreiten.

  • Danke für diesen Kommentar und den Einblick in die Schulung zum Umgang mit Fake-News!

    Ich habe gestern meinen X-Account gelöscht, da ich mir eingestehen muss, dass ich mit dieser mit Falschinformationen überfluteten Plattform einfach nicht umgehen kann. Auch wenn mir die Mechanismen kognitiv klar sind, lasse ich mich immer wieder hineinziehen in diese Hass-Kommentar-Spiralen und Nicht-Diskussionen. Da habe ich jetzt mal den Stecker gezogen.

    • @Uwe81:

      Glückwunsch zum Exit aus dem Tal der Verblödung. Habe der Plattform schon bei Gründung keine Chance gegeben, welcher Mensch würde so blöd sein sich bei einer Seite mit einem Vogel gezwungen kurz zu fassen und wer würde sich so ein Kindergebrabbel in zwei Zeilen dann durchlesen. Die Intelligenz der Menschheit nur ein wenig überschätzt. Alle dieser Trojaner zeigten die letzten 20 Jahre Wirkung und psychologische Entfaltung..

  • "Niemand von ihnen ist dumm, sie alle wissen, wie sie Fake News und Verschwörungserzählungen erkennen können."

    Würde ich einmal eine steile These nennen.

    Für mich gilt nach wie vor der Grundsatz: Traue keiner Statistik die du nicht selbst gefälscht hast.

    Und frage dich immer, selbst bei scheinbar offensichtlichen Zahlen und Fakten, was wirklich darin einfließt.

  • War das nicht so eine uralte Redakteursparole, wenn man kein Titelfoto hatte oder noch 2 Minuten in der Nachrichtensendung offen waren? "Kinder und Tiere gehen immer."



    Scheint nicht totzukriegen.

  • Es ist sicherlich auf jeden Fall gut, mit Ängsten umgehen zu lernen. Aber hier geht es ja auch um menschengemachte Medien. Da wäre eine alternative Art des Umgehens, die zu umgehen. Vor allem gesetzlich. Wir müssen wenigstens erstmal national, aber später auch international, dazu kommen, dass Lügen nicht einfach ohne Konsequenzen verbreitet werden können. "Informationen" müssen eine nachverfolgbare Signatur haben, damit man die Täter dingfest machen kann.

    Dasselbe gilt damit auch für Hate Posts, die ja bis zu Vergewaltigungs- oder gar Morddrohungen reichen. Warum ist das in Deutschland straflos? Was wäre in den 70ern oder 80ern mit jemandem passiert, der z.B. einer Ricarda Lang einen Brief (die Älteren wissen noch, was das ist) geschrieben hätte, in dem er ihr androht, sie zu verfolgen und umzubringen oder Ähnliches? Wäre da die Polizei tätig geworden, ihn ausfindig zu machen und zur Rechenschaft zu ziehen? Ich hoffe es wenigstens.

    Aber auch an anderer Stelle ist unser Staat ja völlig gleichgültig gegen Cyber-Kriminalität. Da wird munter versucht zu betrügen, zu erpressen und so weiter, und die Polizei guckte stumm auf dem ganzen Tisch herum. Nichts passiert.

    • @Jalella:

      Der Punkt mit den "Lügen" ist leider nicht so einfach. Was ist eine Lüge und was ist eine "kreative Auslegung von Fakten"?

      Fakt ist zum Beispiel, dass es Pädophile gibt die sich mit ihrer "Liebe zu Kindern" als Teil der LGBTQ+ Community sehen und bestrebt sind diese als -sexualität dort zu etablieren.

      Es sollte allerdings eigentlich keiner Erklärung bedürfen, dass das von der gesamten Community abgelehnt wird.

      Der Fakt bleibt jedoch und Bauer Karl-Heinz geht das natürlich runter wie braune Soße die ganzen Schwulen und Lesben und Kinderschänder in einen Topf zu werfen.

      Oder wenn ich mich auf die vom BKA ausgegeben Zahlen berufe, denen nach die Anzahl an Straftaten unter nichtdeutschen Mitbürgern um 13% gestiegen ist während sie unter Deutschen nur um 1% stieg.

      Da kann ich nun natürlich raus lesen Ausländer werden immer krimineller.

      Oder ich könnte die Frage stellen ob diese Zahlen denn auch den Zuwachs unter nichtdeutschen einbezieht.



      Denn wenn in einem Jahr 100 von 10000 straffällig wurden und im nächsten 113 von 11300 dann ist das für die Kriminalstatistik ein Zuwachs von 13% bleibt aber allgemein trotzdem 1% der betrachten Gruppe.

      Zahlen sind immer Auslegungssache.

    • @Jalella:

      Die Bedrohung einer Person ist ein Straftatbestand (§ 241 Strafgesetzbuch). Die Polizei unternimmt aber meist nichts (außer vielleicht einer läppischen "Gefährderansprache"), es sei denn, eine "wichtige" Person wird bedroht.

      • @Budzylein:

        Gewaltenteilung ein Begriff? Die Polizei leitet die Anzeige an die Justiz weiter und DIE entscheidet über die Strafe oder Auflagen.

        • @Wonneproppen:

          Die Aufgaben der Polizei beschränken sich nicht auf die Strafverfolgung. Sie hat auch die Aufgabe der Gefahrenabwehr und damit auch der Verhinderung von Straftaten.

          Und bei der Strafverfolgung erschöpft sich die Aufgabe der Polizei nicht darin, Anzeigen an die "Justiz" (genauer: die Staatsanwaltschaft, die dann über die Anklageerhebung entscheidet) weiterzuleiten. Sie muss auch den Sachverhalt ermitteln, denn das übernimmt die Staatsanwaltschaft bei der sog. Kleinkriminalität nicht selbst. Dass die Polizei diese Pflicht aber zeitnah und gewissenhaft erfüllt, darf gerade bei Bedrohungen füglich bezweifelt werden. Und die Staatsanwaltschaften stellen gerade bei Straftaten im sozialen Nahbereich des Opfers, insbesondere bei Bedrohungen und Körperverletzungen, viele Verfahren einfach ein und verweisen die Opfer auf den Privatklageweg.