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Nur am Rande und weil es erwähnt werden muss: Laut dem Umweltbundesamt gehört Biomasse zu den regenerativen Energiequellen.
Mit Holz wird gerne im Eigenheim geheizt. Diese stehen nicht immer in Reichweite des ÖPNV. Oft sind es auch älteren Häuser in denen eh schon Sanierungsstau herrscht.
Luftwärmepumpe und _ein_ EAuto mit Reichweite nebst Anschlüssen kosten den Eigenheimbesitzer bummelig 80k€.
"Schuss nicht gehört" klingt ja mächtig nach "alle blöd, ausser ich". Daher bitte ich mal zu erklären, wie das von einer Eigenheimfamilie finanziert werden soll, die dank insgesamt verfehlter Familienfinanzierungspolitik in den letzten Jahren schon erhebliche Mehrkosten stemmen musste.
Nicht nur Peter Wohlleben propagiert mehr Wald, der sauber in Ruhe gelassen wird.
MIt Nico Paech müssen wir einen Fokus zurückgewinnen, mit wenig Konsum und umso mehr Genuss so. Das schützt u.a. den Wald, der weniger Holzplantage werden muss.
Die Holzpellets für die Heizung gelten immer noch als "erneuerbare Energie". Wie kann das sein, wenn sich da derzeit viel zu wenig erneuert?
Schadhafte Bestände sind noch längst nicht aussortiert. Dauert wohl noch 4-5 Jahre. Dann können wir über die nächsten Jahrzehnte auch wieder CO2 speichern.
Das momentane Schrottholz taugt oft nicht für heimische Verbrennung, wird gerne per Dieselschiff als Brennholz nach China geschickt.
Erfolgreicher Einsatz von Wärmepumpen ist in anderen Ländern meist mit unterstützendem Einsatz von Holzöfen in Kälteperioden verbunden. Gleichzeitig brauchen wir viel Bauholz, um Beton zu ersetzen. Eine anspruchsvolle Aufgabe.
Aber, tatsächlich, sehe ich jeden Tag, wie Kahlschlag zuwächst.Jeden tag wundervoll.
An sich ist die Prämie eine gute Idee. Doch das eigentliche Problem ist der geringe Lohnabstand – ein höherer Mindestlohn könnte kurzfristig helfen.
Zustand des Waldes: Den Schuss nicht gehört
Eine neue Bilanz zeigt: Unsere Ansprüche an den Wald sind zu groß. Es geht in der Zukunft um seine Existenz.
Eggegebirge bei Lichtenau, Kreis Paderborn: der Fichtenwald wurde wegen Borkenkäferbefalls gerodet Foto: Jochen Tack/imago
Zwei Lehren lassen sich aus der neuen Bundeswaldinventur ziehen. Erstens gehört die Reduktion von Treibhausgasen in den Mittelpunkt der klimapolitischen Debatte. Selbstverständlich müssen wir der Natur die Möglichkeit geben, so viel CO2 zu speichen wie möglich. Dazu zählen die Wiedervernässung von Mooren und die extensive Nutzung von Wiesen. Doch was, wenn durch die Erderwärmung höhere Temperaturen und längere Trockenperioden die Vernässung von Mooren erschweren?
Dies ist kein haltloses Geunke, das zeigt der Wald, auf dem so viele Hoffnungen für den Klimaschutz lagen. In den Jahren der Dürre und des Schädlingsbefalls sind die Forste von einer Treibhausgas-Senke zu einer Quelle geworden; in Summe nehmen sie kein CO2 auf, sondern geben es ab. Das sollte all jene verunsichern, die weiter auf fossile Energieträger in Heizungen und Fahrzeugen setzen. Wir müssen raus aus Kohle, Öl und Erdgas, so schnell wie möglich. An der Abkehr von Autos mit Verbrennungsmotoren, Gasheizungen und dem Einstieg in E-Moblilität, Wärmepumpen und grünen Stahl führt kein Weg vorbei.
Die zweite Lehre: Unsere Ansprüche an den Wald sind zu groß, die Erzählung vom „multifunktionalen Wald“ hat sich überholt. In seinem jetzigen Zustand kann er nicht CO2, Wasser und Biodiversität speichern, Holz für den Bau, Papier und Brennstoffe liefern und auch noch Freizeitpark für alle sein. Für den Wald, das zeigt die Waldinventur des Thünen-Instituts, geht es in den kommenden Jahrzehnten um die Existenz.
Nicht nur die Fichten verschwinden aus der Fläche, auch Buchen und Eichen kämpfen. Es wird ein Kraftakt, den Wald zu erhalten. Um die Naturkrise – die sich in Klimawandel und Artensterben zeigt – zu lindern, brauchen Tiere und Pflanzen im Wald mehr Raum, auf Kosten menschlicher Nutzung.
Dass die Verbände von Waldbesitzern und der Energieholzbranche die neuen Zahlen am Dienstag sofort nutzten, um den Status quo zu feiern und ihre Geschäftsmodelle zu sichern, zeigt, dass sie den Schuss nicht gehört haben, der im Wald gefallen ist.
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Kommentar von
Heike Holdinghausen
Redakteurin für Wirtschaft und Umwelt
Jahrgang 72, schreibt über Rohstoffthemen, Chemie und gerne auch den Wald. (Mit-)Autorin verschiedener Bücher, zuletzt eine Stoffgeschichte über Seltene Erden.
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