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Virenausbruch in RuandaMarburg-Fieber im Krankenhaus

Das mit Ebola vergleichbare Marburg-Fieber wurde im Vorzeigekrankenhaus von Kigali festgestellt. Todeszahlen und Sorgen steigen.

Bei dem Marburg-Virus handelt es sich um eine hochansteckende und oft tödliche Viruserkrankung Foto: imago

Kampala taz | Ruanda hat einen Ausbruch des tödlichen Marburg-Fiebers bestätigt. Laut Angaben des Gesundheitsministeriums in Kigali sind acht Menschen an dem hämorrhagischen Fieber gestorben. Insgesamt 26 Fälle wurden bereits in Labors bestätigt. 18 Patienten befinden sich in Isolationsräumen auf Intensivstationen.

Typische Symptome des Marburg-Fiebers sind hohes Fieber, Kopf- und Muskelschmerzen sowie Übelkeit und Bauchkrämpfe. Ähnlich wie bei Ebola wird das Marburg-Virus nicht über die Luft oder durch Tröpfcheninfektion übertragen, wie bei Corona, sondern über Körperflüssigkeiten wie beispielsweise Blut oder Sperma. Allerdings zählt es mit einer Sterblichkeitsrate von fast 25 Prozent der Erkrankten zu einer der tödlichsten Viruserkrankungen für den Menschen neben Ebola.

Als Träger des Marburg-Virus, benannt nach dem Ort seiner ersten Entdeckung bei Tierversuchen an aus Uganda importierten Affen in den Pharmalaboren des Behringwerkes 1967, werden afrikanische Flughunde vermutet.

In Ruanda traten die ersten Fälle vergangene Woche im King Faisal Krankenhaus in der Hauptstadt Kigali auf, der größten Klinik im Land. Unter den ersten Toten waren Krankenschwestern, Pfleger und Ärzte. Mittlerweile verbreitet sich das Virus rasch, innerhalb weniger Tage wurden in sieben Distrikten des kleinen Landes Fälle gemeldet.

Zwei Wochen Isolation der Krankenhäuser

Insgesamt wurden über 120 Kontaktpersonen von Erkrankten und Verstorbenen ausgemacht, die nun beobachtet werden. Ruandas Gesundheitsminister Sabin Nsanzimana erklärte bei einer Pressekonferenz am Sonntag, es werde weiter nach dem Ursprung des Ausbruchs gesucht.

Nsanzimana mahnte die Bevölkerung, keine Panik zu verbreiten und sicherte zu, dass die Menschen weiter ihrer täglichen Arbeit nachgehen könnten. Ähnlich wie bei der Coronapandemie oder dem letzten Ausbruch von Ebola in der benachbarten Demokratischen Republik Kongo 2021 werden die Menschen in Ruanda jetzt angehalten, Hygienemaßnahmen zu treffen und den direkten Körperkontakt mit vermutlich Erkrankten zu meiden. Es wurde eine Hotline eingerichtet, um mutmaßliche Fälle zu melden.

Als Präventivmaßnahme hat das Gesundheitsministerium beschlossen, alle Krankenhäuser im Land zu isolieren und für zwei Wochen keine Patientenbesuche mehr zuzulassen. Auch Beerdigungen mit offenem Sarg bei verstorbenen Marburg-Patienten wurden verboten und die Zahl der Anwesenden bei Trauerfeiern limitiert.

Die Weltgesundheitsorganisation WHO zeigt sich zuversichtlich, dass Ruandas Behörden den Ausbruch schnell unter Kontrolle bekommen. „Dank des bereits robusten Reaktionssystems auf gesundheitliche Notfälle im Land arbeitet die WHO eng mit den nationalen Behörden zusammen“, so Matshidiso Moeti, WHO-Regionaldirektor für Afrika. „Wir setzen alle wichtigen Maßnahmen zur Reaktion auf den Ausbruch rasch in Gang, um Ruanda dabei zu unterstützen, die Ausbreitung des Virus rasch und wirksam zu stoppen.“

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3 Kommentare

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  • Vielleicht sollten sich die Europäer immer mal wieder ein Beispiel an afrikanischen Staaten nehmen, die zum Wohle aller, auch uns Europäern, ansteckende Krankheiten durch harte Quarantänemaßnahmen eindämmen.

    Wenn die Menschen dort genauso weinerlich wären, wie viele Deutsche während der Corona-Epedemie, hätten wir Ebola & Co schon auf der ganzen Welt…

  • Das Pharmaunternehmen war Behring nicht Boehringer...

  • Vielleicht kann Europa wieder sinnvoll und mit Expertise helfen, logistisch und mit auf hohem Level spezialisiertem Fachpersonal.



    Quelle:



    www.bnitm.de/aktue...rburg-virus-uganda



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    "08.12.2017



    Europäisches Mobiles Labor bei Marburg-Virus-Ausbruch in Uganda



    Das Europäische Mobile Labor (EMLab) wurde, als Modul des European Medical Corps, von der Europäischen Kommission für den Einsatz in einem Marburg-Virus-Ausbruch in Uganda, auf ein Hilfeersuchen der WHO hin, angefordert."



    Dort steht weiter:



    "Am 20. November 2017 reiste ein Team aus vier Wissenschaftlern nach Uganda, um in der Stadt Kapchorwa – zusammen mit der WHO, den nationalen Gesundheitskräften und Ärzte ohne Grenzen – ein Behandlungszentrum mit Diagnostik zu unterstützen."



    Wie nützlich Kooperation in der Medizin sein kann: Ein wahrer Segen.