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Schmackhaftes GrünzeugAn Rucola könnt ich mich satt essen

Unsere Autorin liebt die zarten, knackigen Blätter, die auch als Rauke bekannt sind. Besonders gut schmecken sie im Salat oder auf einer Spargelquiche.

Zarte, knackige Bläter Foto: imago

D as Superunkraut des letzten Jahrhunderts ist heute einer der beliebtesten Salate und ein scharf-würziger Genuss mit Löwenzahnoptik: Die Rauke, oder eben Rucola, ist anspruchslos und wächst, wo man ihr Platz lässt. Da lohnt es sich, gleich mehrmals im Jahr auszusäen, um immer frischen Rucola parat zu haben. Oder man lässt einfach die Natur machen.

Das ist auch gesünder als Rucola aus dem Supermarkt, denn der enthält zumeist viel Nitrat, bedingt durch den Einsatz von stickstoffhaltigem Kunstdünger und den Anbau im Gewächshaus. Dieses Nitrat kann im Körper zu krebserregenden Nitrosaminen umgewandelt werden. Deshalb am besten biologischen Rucola kaufen oder eben gleich selbst im Freiland aussäen.

Die Rauke enthält viel Vitamin C und Betacarotin, das im Körper zu Vitamin A umgewandelt wird. Die Senföle in dem Kraut haben außerdem eine antioxidative Wirkung, weshalb Rucola lange als Heilmittel genutzt wurde; sie schmecken allerdings auch bitter.

In der Küche ist der Rucola vielseitig, vom Pizzabelag über Pasta bis hin zu gefüllten Wraps. Man kann ihn aber auch kurz frittieren und als knackige Beilage auf einen Kartoffelsalat streuen. Ich verwende die Rauke außerdem gern statt Spinat in Saucen und Pesto. Wer Rohkost und intensive Geschmacksmomente mag, setzt auf einen Wildkräutersalat. Dazu nehme ich nicht nur eine Handvoll Rucola, sondern auch Vogelmiere, Löwenzahn, Giersch, Kerbel oder Sauerampfer. Dazu ein paar Radieschen aus dem Garten und gekochte Kartoffeln. Wenn ich welche habe, schneide ich außerdem sonnengereifte Tomaten in meinen Salat und verfeinere ihn mit kaltgepresstem Olivenöl oder Rapsöl, etwas Essig oder Zitronensaft sowie Salz, ordentlich Pfeffer und ein bisschen Senf.

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Auch köstlich: eine Spargel-Rucola-Quiche. Dafür brauche ich 250 g Blätterteig, den ich in eine Quicheform gebe und circa 15 Minuten mit Hülsenfrüchten blind backe. Dann schäle ich 250 g Spargel, schneide die holzigen Enden ab und den Rest in kleine Stücke. Als nächstes würfle ich eine Zwiebel fein und dünste die Stücke in Rapsöl an, gebe den Spargel dazu und schmecke alles mit Salz und Pfeffer ab. Ich vermenge 5 Eier mit 250 ml Sahne und schmecke mit Salz, Pfeffer und Muskat kräftig ab. Anschließend belege ich den Blätterteig mit 125 g Rucola und schiebe alles für 15 Minuten bei 180 Grad in den Ofen.

Tipp: Es muss nicht unbedingt Spargel sein, auch Lauch und Schafskäse sind eine wunderbare Kombination für eine Quiche. Wer mag, kann auch noch ein paar verschrumpelte Möhrchen, Paprika – oder was sonst noch im Kühlschrank herumkugelt – dazugeben.

Guten Appetit!

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4 Kommentare

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  • Überschätzter, überzüchteter, bitterer Löwenzahn, aus meiner Sicht :-)



    Die Geschmäcker sind halt verschieden.

  • Wer sich in Deutschland über Nitrat im Grundwasser aufregt, sollte auf Rucola lieber verzichten. damit nimmt man ein Vielfaches der Menge auf die man über das Trinkwasser aufnehmen könnte.



    Und pauschal mal wieder Bio als besser zu bezeichnen als konventionell lässt sich bei Nitrat auch nicht belegen.



    Z.B. Untersuchung Bayrisches Amt für Gesundheit und Lebensmittelsicherheit aus 2018 ergab durchschnittlich 14 % mehr Nitrat in Bio-Rucola gegenüber konventionell erzeugtem = 5.226 mg/kg. Grenzwert Trinkwasser liegt übrigens bei 50 mg/Liter

  • "Das ist auch gesünder als Rucola aus dem Supermarkt, denn der enthält zumeist viel Nitrat,.......... Deshalb am besten biologischen Rucola kaufen oder......."

    Das ist so gesehen leider eine Falschaussage, so kommt eine Untersuchung aus dem Jahr 2018 z.B zu dem Ergebnis:



    "Die sieben Bio-Proben (vier aus Deutschland, drei aus Italien) wiesen mit durchschnittlich 5.226 mg/kg höhere Nitratgehalte auf als die Proben aus konventioneller Erzeugung mit durchschnittlich 4.576 mg/kg"

    Quelle:

    www.lgl.bayern.de/..._rucola_nitrat.htm

    • @PartyChampignons:

      ist ja auch logisch. Ob der Stickstoff, den der Rucola zum Wachsen braucht, aus Kunstdünger oder organischem Dünger stammt, spielt für seinen Stickstoffgehalt schlicht keine Rolle.

      Wichtiger ist (v.a. im Winter, bei Gewächshausanbau) eher der Erntezeitpunkt - abends geerntet (also nach Aufnahme des Tageslichts) ist der Stickstoffgehalt der Blättet geringer als frühs. Habe ich nur in den Verpackungen im Supermarkt noch nicht als Gütekriterium gesehen😂