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Photovoltaikausbau in DeutschlandSonnige Zukunft für Solarbranche

Die Stromerzeugung auf privaten Dächern hat sich in fünf Jahren verzehnfacht. Der Boom hält an, die Branche ist weiter auf Wachstumskurs.

Montage einer Photovoltaikanlage auf einem Einfamilienhaus in Rheinland-Pfalz Foto: U. J. Alexander/imago

Berlin taz | Die deutsche Solarbranche bleibt auf steilem Wachstumskurs. Erfolgt der Ausbau wie erwartet, werden die von der Bundesregierung gesetzten Ziele erreicht. Danach soll bis 2030 der Anteil der Sonnenenergie an der Stromerzeugung von jetzt 12 auf rund 25 Prozent steigen. „Wir sehen, dass wir hier auf der Zielgeraden liegen“, sagte der Hauptgeschäftsführer des Bundesverbandes Solarwirtschaft Carsten Körnig am Mittwoch am Rande einer Fachmesse in München vor Journalist:innen.

Die Branche erwartet bis 2030 eine Steigerung des Umsatzes auf 45 Milliarden Euro. Im Jahr 2023 haben die Unternehmen mit der Installation von einer Million Solar- und 575.000 Speichersystemen rund 30 Milliarden Euro eingenommen. Der Zuwachs der Anlagen hat sich gegenüber dem Vorjahr mehr als verdoppelt. Die Stromerzeugung auf Dächern von Eigenheimen hat sich innerhalb der vergangenen fünf Jahre verzehnfacht.

Die Coronakrise, in der viele Häuser modernisiert wurden, und die Energiepreiskrise nach dem Angriff Russlands auf die Ukraine haben zu einem Schub der Nachfrage für die Branche geführt. „Das Interesse ist weiterhin ungemein hoch“, sagte Körnig. Mittlerweile schaffen 80 Prozent der Ei­gen­heim­be­sit­ze­r:in­nen mit der Photo­voltaik­anlage auch einen Speicher an, 40 Prozent eine Wärmepumpe oder eine Ladestation fürs E-Auto.

Für 2024 geht die Branche von einem Zuwachs der Kapazitäten bei neuen Solar- und Speichersystemen im unteren zweistelligen Prozentbereich aus. Treiber ist dabei nach Körnigs Angaben vor allem der Ausbau der Photovoltaik auf Freiflächen und auf Dächern von Unternehmen. Nach Angaben der Bundesnetzagentur wurde in den ersten vier Monaten 2024 auf Firmendächern 81 Prozent mehr Solarleistung in Betrieb genommen als im Vergleichszeitraum des Vorjahres.

Konkurrenz aus China

Die Photovoltaik spielt beim Erreichen der Klimaziele eine wichtige Rolle. Die Bundesregierung setzt deshalb auf den massiven Ausbau. Sie hat eine Reihe von Maßnahmen auf den Weg gebracht, um den Bau und den Anschluss von Solaranlagen zu erleichtern, etwa Genehmigungsverfahren entschlackt. So wird sie für Mie­te­r:in­nen und Gewerbetreibende attraktiver. „Die Reformen greifen“, sagte Körnig. Allerdings wünscht sich die Branche weitere Erleichterungen, etwa beim Zugang zum Stromnetz.

Getrübt wird die Freude über den Boom durch die Dominanz der chinesischen Hersteller von Solarmodulen. Sie verdrängen mit Billigangeboten einheimische Produzenten. Die Standortbedingungen hierzulande seien gut, sagte Körnig. „Aber es gibt keine Investitionsbereitschaft.“ Die Bundesregierung habe es versäumt, die nötige Investitionssicherheit für den Aufbau großer Solarfabriken zu schaffen. Die von SPD und Grünen geforderte Förderung einheimischer Solarproduzenten ist auf Druck der FDP nicht realisiert worden.

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5 Kommentare

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  • Dabei wäre es für diejenigen, die sich eine Solaranlage zulegen doch so einfach, die heimische Solarbranche zu stärken. Einfach keine chinesischen Module kaufen.

  • Die deutsche Solarbranche erlebt ein beeindruckendes Wachstum und steht kurz davor, die ambitionierten Ziele der Bundesregierung zu erreichen. Bis 2030 soll der Anteil der Sonnenenergie an der Stromerzeugung von derzeit 12 auf etwa 25 Prozent steigen. Carsten Körnig, Hauptgeschäftsführer des Bundesverbandes Solarwirtschaft, betonte auf einer Fachmesse in München, dass die Branche auf der Zielgeraden liege.

    Im Jahr 2023 erzielte die Solarbranche mit einer Million installierter Solaranlagen und 575.000 Speichersystemen Einnahmen von rund 30 Milliarden Euro. Diese Zahl soll bis 2030 auf 45 Milliarden Euro steigen. Die Nachfrage wurde durch die Modernisierungswelle während der Coronakrise und die Energiepreiskrise nach dem russischen Angriff auf die Ukraine zusätzlich angekurbelt.

    Der Ausbau der Photovoltaik auf Firmendächern und Freiflächen bleibt ein wesentlicher Treiber des Wachstums. Die Bundesnetzagentur meldet für die ersten vier Monate 2024 einen Anstieg der Solarleistung auf Firmendächern um 81 Prozent im Vergleich zum Vorjahr.

    Trotz dieser Erfolge wird die Freude durch die Dominanz chinesischer Hersteller getrübt, die mit günstigen Angeboten einheimische Produzenten verdrän

  • Wenn gesetzliche Regelungen es auch für Vermieter wirtschaftlich sinnvoll und berechenbar machen würden, statt dies massiv zu behindern: dann wäre da noch viel mehr drin.

    Die Einspeisevergütung von 7 oder 8 Cent rechnet sich nicht. Ein Vertrag mit dem Mieter über Stromlieferung meinerseits an ihn zu einem für beide wirtschaftlichen Preis von z.B. 20 Cent ist mit erheblichen bürokratischen Hürden versehen und kann einseitig seitens des Mieters mit Monatsfrist gekündigt werden, so dass ich keine Investitionssicherheit habe.

    Was ist also passiert: Auf meinen vermieteten Immobilien habe ich keine 100000 € Investition in PV getätigt, weil ich keinerlei Sicherheit habe.

  • Klasse. Einer der wenigen problemlösungsorientierten Artikel zu diesem Thema. Jetzt ist ein gutes Momentum, dass die Aktivist:innen ebenfalls einen lösungsorientierten Ansatz besprechen, entwickeln und an der der weltweiten Umsetzung von "Non fossile Energy, for all, for free" herangehen. z.B. Aktionen um konkrete Maßnahmen wie z.B. Windparkanlagen/Solarparks/Investitionsförderung für private Anleger. schneller umzusetzen. Ich wünsche der Klimabewegung viel Kraft und Erfolg bei der Neuorientierung. Trotz aller oftmals sinnloser Nerverei... wir brauchen ein wachsames Auge um auf Themen aufmerksam zu machen.

  • Danke für diesen Artikel!



    Schön, mal was Positives zu lesen.



    Dieser Trend hält ja schon länger an und zeigt, dass viele BürgerInnen besser sind, als Ihr Ruf .



    Schön ist auch, dass hier die Ampel einmal positiv bewertet wird.



    Um Veränderung voran zu bringen, brauchen wir nämlich mehr als permanentes Gemecker.



    Auch unsere Demokratie braucht diese Erfolgsgeschichten, um gute Argumente gegen antidemokratische Bestrebungen zu bieten.



    Die ständige Suche nach dem "Schwarzen Peter" ähnelt Rassismus. Wir brauchen Lösungen, keine Schuldzuweisungen.



    Es ist Zeit, Für das Klima zu arbeiten!



    Dass Privatleute beim Thema Photovoltaik zu UnternehmerInnen werden, ist ein gutes Zeichen.



    Nun benötigt die Baubranche Nachwuchs, um den Ausbau fortzuführen.



    Ich hoffe, dass die "letzte Generation" nach der Klebezeit nun zur Schrauber greift und unser Land aktiv für das Klima verbessert.



    Denn auch, wenn viele Ältere nun schon länger arbeiten, als ursprünglich geplant, wird das nicht reichen, um den Fachkräftebedarf zu decken.



    Liebe LG, probiert es doch einfach mal aus: wenn am Ende eines Arbeitstages etwas Sichtbares entstanden ist, besteht der Lohn der Arbeit aus Lohn plus berechtigtem Stolz ...