tazzige Tipps für spielfreie Tage: Alles außer Fußball

13 Tage hatte uns der Fußball fest im Griff. Jetzt kommen die ersten spielfreien Tage dieser EM. Wie soll man die nur rumbringen?

Ein Schild auf einem Fußballrasen, auf dem steht: Keep off the pitch

Man bleibe dem Spielfeld mal fern Foto: Camera4/imago

Tomaten an die Sträucher glotzen

Wer nicht genug vom saftigen Grün des Stadionrasens bekommt, kann sich ja mit Schrebergärten beschäftigen. In „Die Nordreportage: Kleingarten-Influencer“ beim NDR zeigen die Großstädter Debo und Florian ihre kleine Parzelle in Hamburg auf Social Media. Schrebergärten sind nämlich bei jungen Menschen beliebter denn je. Und weil Fußball und Kleingärten mehr gemeinsam haben, als man zunächst denkt, ist die Doku ein perfekter Zeitvertreib für Fans des Ballsports: Ob im Stadion oder in der Parzelle, es gibt strenge Regeln zu befolgen!!! Nur mit Leidenschaft kommt der Ball ins Tor und die Tomate an die Sträucher.

Und der Wettbewerb ist in dem Stück eingezäuntem Grün genauso wichtig wie auf dem Spielfeld. Im Schrebergarten kann man nicht zuletzt sehr stolz sein auf lange Tradition und na ja, Sie wissen schon, das ganz besondere Heimatgefühl. Also, ab vor den Fernseher, vielleicht erfahren Sie Pflegetipps für Ihren eigenen Rollrasen.

Ann-Kathrin Leclère, Medienredakteurin

Mal wieder was kochen

„Thousand Layer Kartoffeln“ sind gerade der Kassenschlager bei uns im Gasthaus. Man braucht etwas Zeit, kann sich also die Langeweile an einem freien Spieltag vertreiben, das Endprodukt lohnt aber jede Minute, die man investiert hat, weil es besser schmeckt als irgendwelche Chips aus der Tüte. Und man kann die vorgebackenen Kartoffeln für ein paar Tage in den Kühlschrank stellen und für das deutsche Achtelfinale aufheben. Am besten mit Sour Cream servieren. Wer drankommt, kann auch noch ein paar Trüffel drüberhobeln.

Das muss rein:

500 Gramm festkochende Kartoffeln, geschält, längs in ca. 2 Millimeter dicke Scheiben gehobelt 50 Gramm Butter, flüssig

1 Knoblauchzehe, gepresst

1 Esslöffel Kartoffelstärke

1 Messerspitze Muskat

1½ Teelöffel Salz

ein wenig Pfeffer

4 Esslöffel Öl zum Braten

Das muss gemacht werden:

Kartoffeln und alle Zutaten bis auf den Pfeffer in eine Schüssel geben, mischen. Dann Kartoffelscheiben in die vorbereitete Form schichten. Etwa 1 Stunde in der Mitte des auf 180 Grad vorgeheizten Ofens backen. Herausnehmen, etwas abkühlen lassen, mit Backpapier zudecken, mit Konservendosen beschweren und etwa 6 Stunden im Kühlschrank auskühlen lassen. Nun die Kartoffeln auf ein Schneidebrett stürzen, in sechs gleich große Scheiben schneiden. Öl in einer beschichteten Bratpfanne erhitzen und die Kartoffelscheiben pro Seite eineinhalb Minuten knusprig braten. Herausnehmen, auf Haushaltspapier abtropfen. Fertig.

Jörn Kabisch, Wirt im Gasthaus zum Schwan zu Castell und Kolumnist der wochentaz

Einfach einkaufsbummeln

Dann geh doch zu Netto!

Andreas Rüttenauer, taz-Shoppingexperte

Ab ins Kino

In seiner Roadmovie-Sozialsatire „Déserts“ schickt der Regisseur Faouzi Bensaïdi zwei Geldeintreiber mit ihrem verbeulten Wagen in die Wüste Marokkos. Lässt sie an die Türen der ärmsten Schuldner des Landes klopfen, wo sich die beiden in erster Linie als Sozialarbeiter betätigen. Erzählt ist das alles mit viel Lakonie und Sinn fürs Absurde. Ein bisschen Western darf auch nicht fehlen.

Tim Caspar Boehme, Filmredakteur

Labsal für die Ohren

Wenn mein Chef steif und fest behauptet, ich gehe Kontroversen grundsätzlich aus dem Weg, darf das keinesfalls so stehenbleiben, denn nichts tönt für mich greller als die klanggewordene Kontroverse, die akustische Täuschung, wie sie den Sound der Hamburger Elektronik-Künstlerin Nika Son kennzeichnet: Konträre Klang­elemente, etwa Stimmfetzen von Feldaufnahmen, das Bullern einer Supermarkt-Tiefkühltruhe und gebrochene Rhythmen einer nur noch halb funktionstüchtigen Drummachine werden von Nika Breithaupt auf ihrem neuen Album „Aslope“ (VIS Records) angerichtet, aber nicht dekorativ, kunsthandwerklich, sondern brutalistisch, sodass die Einzelspuren hörbar und durchaus störend, aber doch erhellend bei diesem Labsal für die Ohren bleiben.

Julian Weber, Kulturredakteur mit Schwerpunkt Musik

Mit Den­ke­r:in­nen mitdenken

Über Frankreich und seine Den­ke­r:in­nen lässt sich viel lernen in Onur Erdurs „Schule des Südens“ (Matthes & Seitz), der die Postmoderne von Afrika aus liest und die einflussreichsten Theorien unserer Zeit auf die koloniale Konstellation hin befragt. Über die neuesten französischen Zustände lässt sich nur bedingt was lernen, über den französischen Fußball eher nichts. Dafür kann man die einzelnen Kapitel wunderbar in den Halbzeitpausen weglesen. Wenn nicht gespielt wird sowieso.

Tania Martini, Redakteurin für das Politische Buch

Mal wieder was lesen

Gerade einmal 125 Seiten hat Andreas Stichmanns Erzählband „Loreley“ (Rowohlt-Verlag). Nach 90 Minuten plus Nachspielzeit ist man mindestens halb durch und hat einiges erlebt, erzählerische Doppelpässe mit Kommunikationssituationen, die „weiterhin klemmen“, Frauen, die die Haarfarbe des „Rheinschlicks Höhe Alter Zoll“ tragen. Die erste Erzählung ist ein Denkmal für eine junge Punkerin in Bonn vor 30 Jahren und toll. Der Rhein kommt in vielen Geschichten vor, das schräge Leben auch. Fußball dagegen gar nicht.

Dirk Knipphals, Literaturredakteur

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