Konferenz „Our Ocean“: Milliarden zum Schutz der Meere
Die Meerestemperaturen steigen. Trotz dieser und anderer Bad News gibt es auf dem Our-Ocean-Treffen weniger Geld zum Schutz des Lebensraums als im Jahr 2023.
Die diesjährige Konferenz ist die erste nach der im vergangenen Jahr erfolgten Einigung der internationalen Staatengemeinschaft auf das UN-Hochseeschutzabkommen (BBNJ). Dieses kann in Kraft treten, sobald es von 60 Staaten ratifiziert ist. Es deckt die Gebiete ab, die außerhalb nationaler Hoheitsgewalt liegen – etwa 40 Prozent der Erdoberfläche. Hier können unter dem BBNJ-Übereinkommen Schutzgebiete eingerichtet werden, die eine Erholung der Tiere und Pflanzen des Ozeans ermöglichen. Deutschland strebt die Ratifizierung bis Mitte 2025 an.
Die EU hat 40 Projekte im Gesamtvolumen von 3,5 Milliarden Euro zugesagt. Sie reichen von der Bekämpfung der Meeresverschmutzung bis zur Unterstützung nachhaltiger Fischerei. Zudem sind Investitionen in die sogenannte blaue Wirtschaft geplant. Der Begriff umfasst alle mit den Ozeanen und Meeren verbundenen wirtschaftlichen Aktivitäten.
Der Großteil der EU-Mittel soll den Angaben zufolge für 14 Investitionen in nachhaltige Fischerei und Aquakultur auf Zypern sowie in Griechenland, Polen, Portugal und Spanien verwendet werden. Weitere EU-Initiativen zielen darauf ab, afrikanische Länder bei der Entwicklung ihrer blauen Wirtschaft zu unterstützen. Insgesamt würden während der Konferenz mehr als 400 neue Zusagen in Höhe von zehn Milliarden Dollar angekündigt, erklärte der griechische Ministerpräsident Kyriakos Mitsotakis. Der Gastgeber verpflichtete sich, zwei neue Meeresparks einzurichten mit einer Fläche von mehr als 4.000 Quadratkilometern.
Geld aus Offshore-Lizenzen
Deutschland hat dieses Jahr zehn Einzel-Projekte mit einer Gesamtsumme von fast 500 Millionen Euro eingereicht, wovon der größte Teil aus den Versteigerungen von Lizenzen für Offshore-Windparks in den deutschen Meeresgewässern stammt.
Insgesamt hat die „Our Ocean“-Konferenz seit ihrer Gründung 2014 mehr als 2.160 Zusagen mit einem Volumen von rund 130 Milliarden Dollar zusammengetragen. Bundesumweltministerin Steffi Lemke sagte: „Für uns Menschen ist der Ozean elementare Lebensgrundlage – doch das Leben im Ozean ist selbst akut bedroht. Klimakrise, Verschmutzung und Übernutzung haben verheerende Folgen für die biologische Vielfalt und damit auch für uns.„wirksame Meeresschutzgebiete auf der Hohen See einrichten.“
Tatsächlich reißen die negativen Meldungen zum Zustand der Meere nicht ab. Am Mittwoch erst meldete die australische Meeresparkbehörde, dass das Great Barrier Reef vor der Küste von der schlimmsten jemals beobachteten Korallenbleiche heimgesucht worden. „Die kumulativen Auswirkungen auf das Riff in diesem Sommer waren höher als in den Sommern zuvor“, hieß es. Luftaufnahmen zeigten, dass etwa 730 der mehr als 1.000 Riffe von der Korallenbleiche betroffen sind. Es ist die fünfte massive Korallenbleiche im Great Barrier Reef in acht Jahren. Das Verblassen ist eine Folge steigender Wassertemperaturen, die die Korallen dazu bringt, die in ihren lebenden Algen abzustoßen. Diese sind aber ihre primäre Nahrungsquelle.
Auch der Copernicus-Klimawandeldienst der EU meldete zuletzt so hohe Meerestemperaturen wie nie. Überfischung und Verschmutzung durch Kunststoffe gelten ebenfalls als Bedrohungen für die Ozeane.
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