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Brückeneinsturz in BaltimoreSuche nach Vermissten läuft

Ein Containerschiff hat in der US-Stadt Baltimore eine Autobahnbrücke gerammt. Zwei Menschen wurden lebend geborgen, weitere werden vermisst.

Das Wasser im Fluss Patapsco ist eiskalt Foto: rtr

Baltimore afp | Ein Containerschiff hat in der Stadt Baltimore im US-Bundesstaat Maryland eine gut zwei Kilometer lange Autobahnbrücke zum Einsturz gebracht. Rettungsmannschaften suchten im eiskalten Wasser des Patapsco-Flusses nach Angaben der Feuerwehr am Dienstag nach mindestens sieben Vermissten. Ein Schwerverletzter wurde ins Krankenhaus gebracht, wie Baltimores Feuerwehrchef James Wallace mitteilte. Beim Einsturz der Brücke waren mehrere Fahrzeuge in die Tiefe gestürzt.

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Video des Brückeneinsturzes in Baltimore am 26. März 2024

Screenshot von Video, das den Moment des Brückeneinsturzes zeigt.
Screenshot von Video, das den Moment des Brückeneinsturzes zeigt.

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Erste Notrufe erreichten die Polizei in Baltimore nach eigenen Angaben in der Nacht um 01.35 Uhr (Ortszeit, 6.35 Uhr MEZ). Videoaufnahmen in Onlinediensten zeigten den spektakulären Einsturz der beleuchteten Brücke in den Patapsco-Fluss. Erst stürzt der von dem unter der Flagge Singapurs fahrenden Containerschiff „Dali“ gerammte Brückenpfeiler ein, dann verzieht sich in einer Wellenbewegung die gesamte Stahlkonstruktion und stürzt abschnittsweise in den Fluss.

Marylands Gouverneur Wes Moore rief den Notstand aus, um Hilfsmaßnahmen der Regierung von US-Präsident Joe Biden im nahegelegenen Washington zu ermöglichen. Baltimores Bürgermeister Brandon Scott sprach von einer „unfassbaren Tragödie“ und schrecklichen Bildern „wie aus einem Action-Film“. Es müsse jetzt vor allem darum gehen, die Vermissten zu finden und den Betroffenen und ihren Familien beizustehen, sagte er bei einer Pressekonferenz.

Die Feuerwehr war zunächst von bis zu 20 Vermissten ausgegangen. Feuerwehrchef Wallace sagte bei der Pressekonferenz, die Suchmannschaften hätten mit einem Sonar-Gerät „im Wasser versunkene Fahrzeuge“ geortet. Zur genauen Zahl der Fahrzeuge konnte er zunächst keine Angaben machen. Der Feuerwehrmann Kevin Cartwright hatte zuvor im Sender CNN gesagt, mehrere Fahrzeuge seien in den Fluss gestürzt. Auch Brückenarbeiter sollen verunglückt sein.

An der Suche nach möglichen Überlebenden waren auch Taucher beteiligt, wie Cartwright sagte. Die Wassertemperatur lag bei knapp neun Grad Celsius, was nicht viel Zeit für eine Rettung ließ. Nach Angaben von Feuerwehrchef Wallace konnten zunächst zwei Menschen aus dem Wasser geborgen werden. Ein Überlebender sei unverletzt, der andere schwebe in Lebensgefahr.

Unglücksursache bisher unklar

Das Cointainerschiff „Dali“ gehört der Charterfirma Synergy Marine Group aus Singapur. Die dänische Reederei Maersk hatte die „Dali“ nach eigenen Angaben für einen Transport von Baltimore nach Colombo in Sri Lanka gechartert. Alle Crew-Mitglieder der „Dali“, darunter auch zwei Lotsen, blieben den Angaben zufolge unverletzt.

Warum das Schiff den Brückenpfeiler rammte, war nach Angaben der Charterfirma zunächst unklar. Die Ursache des Unglücks müsse „noch ermittelt werden“, teilte die Synergy Marine Group in Singapur mit. Sie sagte zu, bei der Aufklärung mit den US-Behörden zusammenzuarbeiten.

Baltimores Polizeichef Richard Worley sagte, die Ermittler hätten „absolut keinen Hinweis darauf, dass es sich um eine terroristische Handlung oder eine vorsätzliche Tat handelte“.

31.000 Fahrzeuge nutzten die Brücke täglich

Die 2,6 Kilometer lange, vierspurige Francis-Scott-Key-Brücke führte als Teil der Autobahn Interstate 695 südöstlich des Stadtzentrums von Baltimore über den Patapsco-Fluss. Sie wurde 1977 in der Industrie- und Hafenstadt an der US-Ostküste eröffnet und wird jedes Jahr von mehr als elf Millionen Fahrzeugen genutzt – das sind rund 31.000 am Tag.

Die Verkehrsbehörde von Maryland bestätigte den Einsturz der Brücke. Der Verkehr werde umgeleitet. Der Hafen von Baltimore ist nach offiziellen Angaben einer der größten Frachthäfen in den USA. Im vergangenen Jahr wurde dort Fracht im Wert von rund 80 Milliarden Dollar (knapp 74 Milliarden Euro) umgeschlagen, darunter sehr viele Fahrzeugen. Nach dem Einsturz der Brücke wurde der Schiffsverkehr bis auf Weiteres eingestellt.

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