Menschenrechtsverletzung auf hoher See: China bedroht traditionelle Fischerei
Eine NGO berichtet über Menschenrechtsverletzungen im südwestlichen Indischen Ozean. Die „Neue Seidenstraße“ bedrohe die traditionelle Fischerei.
Im Rahmen der „Belt and Road Initiative“ (BRI), besser bekannt als „Neue Seidenstraße“, habe China massiv in die Fischerei im südwestlichen Indischen Ozean investiert. Laut der EJF-Studie kommen dabei Chinas Investitionen den lokalen Fischergemeinden keineswegs zugute. Sie würden der traditionellen Fischerei dieser Länder schaden, da illegale Fischerei und das Töten von Meerestieren zugenommen haben und das Ökosystem des Meeres bedrohen, so die NGO.
Für den Bericht hat EJF auch Crewmitglieder auf den chinesischen Schiffen befragt. Die Arbeiter:innen der Thunfischflotte berichteten alle, dass „sie in irgendeiner Form Menschenrechtsverletzungen erfahren und/oder illegalen Fischfang gesehen haben“. Über 80 Prozent der übrigen Flotte berichten von körperlichen Misshandlungen. 50 beziehungsweise 80 Prozent der Mitglieder der verschiedenen Flottenarten berichten vom „absichtlichen Fang und/oder der Verstümmlung von gefährdeten Meerestieren“.
Die neue Untersuchung liefert nach Angaben der NGO zudem Hinweise auf vier Todesfälle an Bord chinesischer Thunfischfänger zwischen 2017 und 2023. Darunter ein mutmaßlicher Selbstmord.
Erschwerend kommt hinzu, dass 73 Prozent der untersuchten Schiffe auf der Liste der Importeure in die Europäische Union standen. Dadurch könnten Europäer die illegale Fischerei und Menschenrechtsverletzungen der chinesischen Flotte unabsichtlich unterstützen.
EJF-Geschäftsführer Steve Trent fordert daher mehr Transparenz in der globalen Fischerei. Außerdem werfe der Bericht die Frage auf, ob dieser Missbrauch auf Anweisung aus Peking geschehe oder die chinesische Regierung ihrer Verantwortung nicht nachkomme. „Die Beweislage ist so eindeutig, dass entweder das eine oder das andere zutreffen muss“, so Trent.
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