Earth Hour am Samstag: Klimaschutz geht nur gemeinsam
Am Samstag sollen zur Earth Hour wieder weltweit die Lichter ausgehen. In diesem Jahr nicht nur fürs Klima, sondern auch für eine starke Demokratie.
Die Frage unserer Zeit ist eine der Grenzen. Solche, die überschritten werden und nicht überschritten werden dürfen. Und solche, die überschritten werden müssen.
Politisch bewegen wir uns aktuell an Rändern. Gesellschaftlich scheinen Diskriminierung und Dissens zuzunehmen, der Ton wird rauer, radikale Meinungen werden lauter. Vertreter:innen demokratischer Parteien werden über jedes akzeptierbare Maß angegangen. Auch naturwissenschaftlich ist die Lage angespannt: Klima- und Biodiversitätskrise schreiten voran, planetare Kipppunkte drohen.
Aber: Wir können uns an diese Ränder stellen, eine Brandmauer bilden gegen das Überschreiten von gesellschaftlichen wie naturwissenschaftlichen Grenzen. Wir alle haben es in der Hand, gemeinsam für Toleranz, für eine lebenswerte Zukunft in Einklang miteinander und der Natur einzutreten.
Die WWF Earth Hour am 23. März bildet dafür Raum und Zeit. Menschen auf der ganzen Welt machen am diesem Tag um 20.30 Uhr Ortszeit das Licht aus. Sie ist eine der weltweit wohl größten und bekanntesten Aktionen für mehr Klimaschutz – und in diesem Jahr auch für eine starke Demokratie.
Guter Klimaschutz geht einher mit politischer und sozialer Stabilität, mit Achtung und Wertschätzung voreinander und gegenüber unser aller Lebensgrundlagen. Deshalb fordern wir ein, endlich wirksamen Klimaschutz in die Breite zu tragen und umzusetzen. Dafür muss das Blockadespiel innerhalb der Regierung aufhören. Es braucht die umfassende Transformation unserer gesamten Wirtschaft. Dafür muss Nachhaltigkeit integraler Bestandteil des Haushalts sein. Die Schuldenbremse sollte gelockert werden. Die Auszahlung eines Klimagelds kann auch wie sozialer Kitt wirken.
Wir rufen alle Menschen dazu auf, zur Earth Hour – aber natürlich auch darüber hinaus – einen Beitrag zu leisten für mehr Klimaschutz und eine starke Demokratie. Denn manche Krise lässt sich nur gemeinsam lösen, in diesem Fall grenzüberschreitend.
Leser*innenkommentare
H2Wirtschaft
Ja, Klimaschutz geht wirklich nur gemeinsam. Doch das muss man richtig verstehen, denn gemeinsam nur auf Deutschland oder die EU bezogen nutzt dem Klima nichts, das geht im Rauschen unter, solange der "Rest der Welt", insbesondere Asien plus die USA da nicht mitmachen. Asien wird bald, wenn die Steigerungen der Emissionen bis 2030 oder länger so weiter gehen, zwei Drittel der Emissionen verursachen. Die USA stagnieren bei 13% Anteil.
Der Klimawandel ist nicht zu stoppen und durch eine Klimaneutralität Europas auch nicht merkbar abzubremsen, wenn Asien und die USA nicht sofort beginnen ihre Emissionen drastisch zu reduzieren, und zwar ab sofort.
Das bedeutet natürlich nicht, dass wir nichts tun sollten, aber wir müssen unsere Anstrengungen nicht so maßlos übertreiben, wie es durch das GEG mit extremer Belastung der Haus- und Wohnungseigentümer passieren würde. Mit Maß und Ziel ohne bei der Bevölkerung anzuecken müsste es doch auch gehen. Außerdem wird dringend Geld für die vom IPCC als so dringlich hingestellte Klimaanpassung benötigt, denn die Temperaturen werden weiter steigen, Asien und die USA "machen es möglich".
Philippo1000
Nee!
Den Leuten sollte ein Licht aufgehen!
Die Idee der Earth Hour ist ja gut.
Aber in der Folge wieder mal nur Forderungen an "die Politik" zu stellen, ist enttäuschend!
Das was wir tun, ist politisch.
Wenn ich schon wieder höre, wieviele mal eben zu Ostern in Urlaub fliegen, scheint denen die Meldung vom Temperaturanstieg im letzten Jahr wohl egal zu sein.
WIR müssen was machen, oder es einfach lassen, wie das Fliegen.
Die Regierung hat diverse Programme zum Klimaschutz aufgelegt. Wer weniger Geld hat, bekommt bis zu 70% der neuen Heizung bezahlt!
Das ist sozial und ökologisch.
Wir sollten die Chancen nutzen, die uns jetzt geboten werden, statt die ewige gleiche Forderung, dass "die Andern" doch bitte mal was machen sollen, gebetsmühlenartig zu wiederholen.
Wenn JedEr Verantwortung für sein Tun, im Sinne des Klimas, übernimmt, können wir zusammen viel bewegen.
Das Abschieben von Verantwortung auf Andere ist einfach verantwortungslos.