Earth Hour am Samstag: Klimaschutz geht nur gemeinsam
Am Samstag sollen zur Earth Hour wieder weltweit die Lichter ausgehen. In diesem Jahr nicht nur fürs Klima, sondern auch für eine starke Demokratie.
D ie Frage unserer Zeit ist eine der Grenzen. Solche, die überschritten werden und nicht überschritten werden dürfen. Und solche, die überschritten werden müssen.
Politisch bewegen wir uns aktuell an Rändern. Gesellschaftlich scheinen Diskriminierung und Dissens zuzunehmen, der Ton wird rauer, radikale Meinungen werden lauter. Vertreter:innen demokratischer Parteien werden über jedes akzeptierbare Maß angegangen. Auch naturwissenschaftlich ist die Lage angespannt: Klima- und Biodiversitätskrise schreiten voran, planetare Kipppunkte drohen.
ist Klima- und Energiepolitikchefin beim WWF Deutschland. Die Earth Hour wurde 2007 vom WWF initiiert und findet jedes Jahr im März statt.
Aber: Wir können uns an diese Ränder stellen, eine Brandmauer bilden gegen das Überschreiten von gesellschaftlichen wie naturwissenschaftlichen Grenzen. Wir alle haben es in der Hand, gemeinsam für Toleranz, für eine lebenswerte Zukunft in Einklang miteinander und der Natur einzutreten.
Die WWF Earth Hour am 23. März bildet dafür Raum und Zeit. Menschen auf der ganzen Welt machen am diesem Tag um 20.30 Uhr Ortszeit das Licht aus. Sie ist eine der weltweit wohl größten und bekanntesten Aktionen für mehr Klimaschutz – und in diesem Jahr auch für eine starke Demokratie.
Guter Klimaschutz geht einher mit politischer und sozialer Stabilität, mit Achtung und Wertschätzung voreinander und gegenüber unser aller Lebensgrundlagen. Deshalb fordern wir ein, endlich wirksamen Klimaschutz in die Breite zu tragen und umzusetzen. Dafür muss das Blockadespiel innerhalb der Regierung aufhören. Es braucht die umfassende Transformation unserer gesamten Wirtschaft. Dafür muss Nachhaltigkeit integraler Bestandteil des Haushalts sein. Die Schuldenbremse sollte gelockert werden. Die Auszahlung eines Klimagelds kann auch wie sozialer Kitt wirken.
Wir rufen alle Menschen dazu auf, zur Earth Hour – aber natürlich auch darüber hinaus – einen Beitrag zu leisten für mehr Klimaschutz und eine starke Demokratie. Denn manche Krise lässt sich nur gemeinsam lösen, in diesem Fall grenzüberschreitend.
taz lesen kann jede:r
Als Genossenschaft gehören wir unseren Leser:innen. Und unser Journalismus ist nicht nur 100 % konzernfrei, sondern auch kostenfrei zugänglich. Texte, die es nicht allen recht machen und Stimmen, die man woanders nicht hört – immer aus Überzeugung und hier auf taz.de ohne Paywall. Unsere Leser:innen müssen nichts bezahlen, wissen aber, dass guter, kritischer Journalismus nicht aus dem Nichts entsteht. Dafür sind wir sehr dankbar. Damit wir auch morgen noch unseren Journalismus machen können, brauchen wir mehr Unterstützung. Unser nächstes Ziel: 40.000 – und mit Ihrer Beteiligung können wir es schaffen. Setzen Sie ein Zeichen für die taz und für die Zukunft unseres Journalismus. Mit nur 5,- Euro sind Sie dabei! Jetzt unterstützen
meistkommentiert
Anschlag in Magdeburg
„Eine Schockstarre, die bis jetzt anhält“
Nach dem Anschlag in Magdeburg
Rechtsextreme instrumentalisieren Gedenken
Bundestagswahl 2025
Parteien sichern sich fairen Wahlkampf zu
Erderwärmung und Donald Trump
Kipppunkt für unseren Klimaschutz
Bundestagswahl am 23. Februar
An der Wählerschaft vorbei
Exklusiv: RAF-Verdächtiger Garweg
Meldung aus dem Untergrund