Daniel Rapoport über das Jüdischsein: „Jude sein ist kein Beruf“

Der Naturwissenschaftler Daniel Rapoport entstammt einer bekannten jüdischen Familie aus der DDR. Ein Gespräch über Herkünfte und Schubladen.

Daniel Rapoport hockt in einem Garten

Will bis zu den Wurzeln. Daniel Rapoport im Garten der Familien-Datsche, 2023 Foto: Wolfgang Borrs

Daniel Rapoport lebt in Lübeck, arbeitet dort an der Universität als Biotechnologe und war zuvor beim Fraunhofer-Institut. Gelegentlich ist er an den Wochenenden in Berlin. Wir treffen uns in der Wohnung seiner Eltern im Nordosten der Stadt in Pankow.

wochentaz: Herr Rapoport, ist Ihnen das Jüdische als Thema recht?

Daniel Rapoport: So recht wie alles Streitbare.

Wäre es etwa Ihrer Großmutter Ingeborg lieb gewesen, sie als jüdische Medizinerin zu bezeichnen?

Die Familie

Daniel Rapoport ist 1971 in eine jüdisch-kommunistische Familie in Ostberlin hineingeboren. Sein Großvater Samuel Mitja war ein angesehener Biochemiker in der DDR und seine Großmutter Ingeborg Kinderärztin. Sie diente als Vorbild für eine Figur in der ARD-Serie „Charité“.

Die Karriere

Rapoport studierte Chemie in Berlin. Er arbeitete am Fraunhofer-Institut in Lübeck und heute an der Universität der Stadt. Er ist Sänger der Alternativ-Band LERM und schreibt Essays, u. a. zur jüdischen Geschichte seiner Familie.

Für meine Oma wäre das wohl eher ein Stigma gewesen.

Im westdeutschen Sprechen bedeutet Jüdischsein von jeher, jedenfalls staatsoffiziell, meist kein Makel.

Im ostdeutschen, bis zum Ende der DDR, auch nicht. Aber meine Oma verstand sich, wie alle in meiner Familie, zunächst in beruflicher Hinsicht, also als Ärztin. Und wahrscheinlich auch als Wissenschaftlerin. Für die Öffentlichkeit zählte nur ihr Beruf und das war, glaube ich, auch wesentlich für ihr Selbstverständnis.

Das ist erstaunlich. Sie wurde ja als jüdische Deutsche 1937 nicht zur Verteidigung ihrer Doktorarbeit zugelassen. Erst 2015 war ihr dies an der Hamburger Universität möglich. Die Prüfung bestand sie im Alter von 102 Jahren mit Bravour. Sie widmete ihre Doktorarbeit den „Opfern“ des Nationalsozialismus – nicht einer besonderen Gruppe an Leidtragenden.

Dass sie Jüdin ist, stand natürlich nie in Zweifel. Es war ihr immer bewusst. Es war ihr bloß für die Öffentlichkeit nicht wichtig. Sie hatte ihre Doktorarbeit nicht als Jüdin erarbeitet, sondern als angehende Ärztin. Nach dem Fall der Mauer kam das Jüdische dann wieder stärker in den Fokus. Im Zusammenhang mit der Doktorarbeit war es dann natürlich noch einmal ganz zentral. Ihr Hauptlebenswerk bestand nicht darin, einer religiösen oder Schicksalsgemeinschaft anzugehören, sondern Medizinerin im Fach Neonatologie zu sein. Und Kommunistin. Darin lag ihr Schaffen und auch ihr größter Ehrgeiz.

Ihre Großeltern waren, wenn man das so formulieren darf, linientreue DDR-Bürger, richtig?

Dieser Text stammt aus der wochentaz. Unserer Wochenzeitung von links! In der wochentaz geht es jede Woche um die Welt, wie sie ist – und wie sie sein könnte. Eine linke Wochenzeitung mit Stimme, Haltung und dem besonderen taz-Blick auf die Welt. Jeden Samstag neu am Kiosk und natürlich im Abo.

Doch, ja. Sie waren politische Menschen in einem grundsätzlichen Sinne. Meine Oma wuchs eigentlich in einer eher unpolitischen, protestantischen Familie auf, mit einer jüdischen Mutter. Ihr Jüdisches konnte sie angesichts der nationalsozialistischen Erfolge schon vor der Machtübernahme 1933 nicht verleugnen und wollte es auch nicht. Sie verließ Deutschland dann auf Drängen ihrer Mutter 1937 und traf in den USA meinen Großvater, Samuel Mitja. Er war Biochemiker und Imo – so hieß meine Oma in unserer Familie – war Kinderärztin. Dann ging mit der McCarthy-Ära in den USA die Kommunistenhatz los, deshalb flohen sie wieder nach Europa zurück.

In die DDR?

Nein, zunächst nach Österreich, aber dort wollte man sie nicht, sie waren als Kommunisten unerwünscht.

Hätte nicht auch Israel in Frage kommen können?

Ja, das wäre möglich gewesen. Allerdings bot man ihnen, soweit ich weiß, keine Arbeitsmöglichkeiten für ihre Qualifikationen an. Stattdessen hörte man in der DDR von ihnen – und so zogen sie in die, wie es hieß, junge Arbeiter-und-Bauern-Republik. Das war ein Experiment nach ihrem Geschmack, vor allem nach dem meines Großvaters.

Politisch war das auch ein klares Bekenntnis.

Auf jeden Fall! Wie viele ihrer Freunde dachten sie, es würde eine neuartige Staatseinrichtung sein. Sie machten sich keine Illusionen darüber, dass auch in der DDR viele ehemalige Nazis herumliefen. Die DDR brauchte ja Fachleute, und die wuchsen nun mal nicht an den Bäumen. Aber trotzdem verstanden sie die DDR als ernsthaften welthistorischen Versuch, die Klassengesellschaften zu überwinden.

In Form einer Diktatur …

Ja. Diktatur des Proletariats hieß das damals, übrigens ganz offiziell. Man hielt sie für ein notwendiges, aber auch provisorisches Übel. Praktisch hieß das allerdings, dass es keine freie Presse gab, keine unabhängige Gerichtsbarkeit und einen völlig überdimensionierten und unkontrollierten Geheimdienst. Über diese und andere Mängel des Staates wussten meine Großeltern Bescheid, aber sie dachten vermutlich, es wären die Wehen einer Übergangszeit. Ein tragischer Irrtum.

In Israel hätten sie mit Alt-Nazis nichts mehr zu tun haben müssen. Warum also gingen sie als Juden in die DDR?

Das habe ich erst nach der Wende in meiner Familie gefragt. Mein Großvater erzählte mir dann, dass für ihn als Jugendlicher die Frage im Raum stand: Zionismus oder Sozialismus? Und da sah er das zionistische Projekt als das kleinere an. Er sagte sich, wenn schon Gerechtigkeit, warum nur für die Juden und nicht gleich für die gesamte Menschheit? In solchen Sachen war mein Großvater kein Mann für kleine Aufgaben.

Hatten Ihre Großeltern, hatte Ihre Familie nie Angst vor dem auch in der DDR fühlbaren Antisemitismus?

Soweit ich weiß, nein. Es gab ja einen, wie ich es mal formuliert habe, grundsätzlichen Staatshumanismus. Den Begriff meine ich als Gegensatz zum völkischen Staat. Das Jüdische war privat und hatte es auch zu sein. Das war gleichzeitig eine Zumutung und eine Entlastung für die Juden. Und es war ein entscheidender Unterschied zum Nationalsozialismus und zum ganzen Deutschland zuvor. Ausdrücklich hatte alles, was das Selbstverständnis der Menschen betraf – der Glauben etwa – nichts in der Öffentlichkeit zu suchen.

Es gab Juden in der DDR, denen das als Zumutung erschien.

Sag ich ja. Es gibt solche, die reden gern in der Öffentlichkeit drüber, dass sie Juden sind. Warum auch immer. Andere Juden haben das Bedürfnis nicht. Zu denen gehörten meine Großeltern. Ich glaube, wir konnten und können einander am Ende ertragen, also die öffentlich redseligen und die öffentlich maulfaulen Juden. Nicht ertragen können wir die öffentlichen Antisemiten. Da darf man dann nicht schweigen, so gern man auch wollte.

Das gab es doch ebenso in der DDR: Antijüdische Schmierereien und Vandalismus gegen jüdische Gräber.

Ja, doch das war von der Partei nicht geduldet. Man konnte solcher „Graswurzel-Antisemiten“ natürlich nicht immer habhaft werden. Antisemitische Vorfälle waren letztlich Sache der Polizei. Aber bei allem, was man an der DDR kritisieren kann und muss: Antisemitisches hatte mit Sicherheit keinen Platz in der sozialistischen Staatsdoktrin.

Mich irritiert der Begriff Staatshumanismus. Was soll er konkret bedeuten? Die Oberfläche darf glänzen – was in der Packung steckt, ist egal?

Nein, natürlich nicht. Mit Staatshumanismus meine ich das Gegenteil von völkischer Öffentlichkeit. Also, dass diese Frage: „Was bist’n du für einer?“, keine öffentliche Frage sein sollte. Dass da nicht dieses zwanghafte Bekennertum herrscht und kein Ausschließen, dass dieses ganze leidige Zugehörigkeitsspiel einfach nicht stattfindet.

Was meinen Sie mit Bekennertum?

Das Jüdische soll weder Vor- noch Nachteil sein, sondern ein privater Umstand, eine von vielen möglichen Arten, sein Herkommen zu begreifen oder religiös zu sein. Es geht den Staat genauso wenig an, wie zum Beispiel, was die Leute gern in ihren Betten anstellen.

Würden Sie diese Beschreibung auch für die Bundesrepublik gelten lassen?

Ja. Es gehört auch zum bundesdeutschen Konsens, dass Politisches nicht völkisch oder antisemitisch sein darf. Es gibt zwar in der Bundesrepublik auch Politiker, die antisemitisches Zeug reden, aber das war nie Mainstream oder Staatsdoktrin. Insgesamt ist es im Vergleich zur DDR so, dass Befindlichkeiten und Privates eher für öffentlichkeitstauglich gehalten werden. Ich find’s langweilig, aber ich muss es ja nicht lesen. Der hiesige Staatshumanismus ist aktuell in Gefahr, auch wegen der AfD. Die Welt wird gerade allgemein wieder nationalistischer, kriegerischer, brutaler. Ich bin allerdings optimistisch. Ich glaube, dass genügend Menschen verstanden haben, dass das Konzept des Staatsbürgers ungleich humanistischer und tragfähiger ist als das Konzept des Biodeutschen.

Israel wehrte sich 1967 im Sechstagekrieg gegen seine arabischen Angreifer – die DDR positionierte sich danach an deren Seite. In der Parteizeitung Neues Deutschland wurde im Anschluss eine Verurteilung des Staates Israel, vor allem der Holocaust-Überlebenden, veröffentlicht. Haben ihre Großeltern mitunterzeichnet?

Ich glaube nicht. Es war ja vor meiner Geburt und ich kann mich nicht erinnern, dass wir jemals darüber gesprochen hätten. Also über den Sechstagekrieg schon, aber nicht über diese Petition.

War es nicht von Nachteil, dass das Jüdische in der DDR privat zu sein hatte? Dass man nicht, wie in der Bundesrepublik spätestens seit der Ausstrahlung der TV-Serie „Holocaust“ 1979, über die Verfolgung von Juden, über die Schoah sprechen konnte?

Man konnte doch über die Schoah sprechen. Es gab zum Beispiel diesen Film „Jakob der Lügner“, es gab die KZ-Gedenkstätten und den Wiederaufbau der Synagoge in der Oranienburger Straße in Berlin-Mitte. Aber ich verstehe schon, was Sie erfragen wollen. Das Problem war, dass die öffentlichen Themen von oben gesetzt wurden und es in der DDR keine unabhängige Presse gab. Öffentlichkeit gab es nur mit dem Segen der Partei. Und da die privaten Umstände privat zu bleiben hatten, spielte das Jüdische …

… nur als Unsagbares eine Rolle?

Wie gesagt: Unsagbar war das nicht. Die Schoah war Thema, nur eben in staatsgenehmer Weise. Aber gelenkte Öffentlichkeiten haben das prinzipielle Problem, dass sie keinen Dissens aushalten, keine echten Debatten erlauben und eben auch kein Korrektiv für den Staat sein können. Sie machen die Meinungen und Befindlichkeiten nicht spürbar – und damit nicht verhandelbar.

Haben Sie, hat Ihre Familie mit jüdischen Riten gelebt?

Nein. Wir haben keine Feiertage gefeiert und die meisten der jüdischen Ge- und Verbote ignoriert. Was mir jetzt, wo wir drüber reden, lustig vorkommt: Diese Regeln sind ja im Wesentlichen solche des Lebens und Zusammenlebens, also auch Regeln fürs Öffentliche. Insofern ist Judesein auch intrinsisch vielleicht nicht nur eine beliebige private Befindlichkeit. Es hat eine Geschichte, von mörderischer Judenfeindschaft bis zu den heutigen Antisemiten. In dieser Hinsicht haben Juden auch heute ein Recht auf Öffentlichkeit. Deswegen reden wir beide auch jetzt.

Das ist ein Widerspruch zu dem, was Sie über Ihre Familie berichten.

„Da ist ein Unterschied zwischen den beiden Fragen: ‚Wer bist du?‘ und ‚Was bist’n du für einer?‘“

Na ja. Nur weil es nach wie vor nicht normal ist, jüdisch zu sein. Es ist wieder unnormaler geworden. In der DDR hätten wir dieses Interview einfach nicht geführt. Ich meine nicht, weil es verboten worden wäre – wäre es vermutlich auch –, sondern weil es einfach nicht als Thema auftauchte. Ich finde das ­normaler.

Was heißt normal?

Normal bedeutet, dass das Jüdische als so gewöhnlich wahrgenommen wird wie anderes an einem Menschen. Hautfarbe, sexuelle Orientierung, Religiöses. In gewisser Weise bedeutet es, dass etwas wieder in den Grund des Ungesagten absinkt. Deswegen kann man Normalität auch nicht qua Dekret herstellen. Qua Dekret geht höchstens das Öffentliche. Aber dann gibt es doch untergründig etwas Widerständigeres, Unverfügbareres, das die Normalität bestimmt.

Darf ich abermals fragen: Was ist Ihnen das Jüdische?

Etwas, das man konstruiert. Ich finde mich über die Erzählungen meiner Eltern, Großeltern, über Erlebnisse, Erfahrungen und so weiter in eine jüdische Identität ein. Das ist ein Prozess und er dauert das ganze Leben an.

Und das heißt?

Es gibt nur diesen Prozess. Es gibt nichts, was man von außen sehen kann. Sie können mich fragen, das ist alles. Es gibt nichts anderes als diese Selbstauskunft eines Menschen. Also keine Nase, kein Ivritsprechen, kein Beschnittensein, kein Irgendwas. Das ist alles Quatsch. Für mich ist das Wichtigste am Jüdischsein der Teil meiner Geschichte, der mit meinen Verwandten zu tun hat, mit deren Bekannten, mit deren Einordnung ins Weltenganze; der Teil, der ein bisschen erklärt, warum ich so bin, wie ich bin. Natürlich nicht vollständig – könnte ich das ausführen?

Bitte!

Ich weiß, dass meine Eltern und deren Eltern und so weiter Juden waren. Die Vorfahren meiner Mutter waren Weinhändler. Die Mutter meiner Oma war Klavierlehrerin. Solche Geschichten werden peu à peu zur eigenen Geschichte. Und zum anderen gibt es sicherlich Werte und Anschauungen, die in bestimmten jüdischen Traditionen immer hochgehalten wurden und qua Erziehung und Vorbildwirkung auf mich weiter übertragen wurden. Zum Beispiel, Wissen gilt als echter Wert in meiner Familie. Man muss etwas wissen oder können, wenn man darüber reden möchte. Meine Mutter sagt dazu immer: „Was man weiß, ist gut.“ Das hat sie von ihrem Vater.

Könnte ich mich zum Juden erklären?

Sie könnten konvertieren, klar. Das kann jeder. Aber man kann das nicht einfach so erfinden, wie es einem beliebt. Sonst müssten Sie ja lügen. Das können Sie natürlich machen, eine ganze Geschichte auf erfundenem Judentum aufbauen. Aber es bliebe natürlich eine Lügengeschichte, und mindestens Sie selbst wüssten das auch immer. Wodurch sich der Hauptzweck des Ganzen erübrigte, nämlich ein wahrhaftiges und welthaltiges Selbstverständnis zu erzeugen. Glauben Sie mir: Man sucht es sich nicht aus.

Nun hat ja ein Autor wie Fabian Wolff bei Zeit Online einfach behauptet, er sei Jude.

Ja, der wollte sich als Juden erfinden. Was ich bei dem nicht verstanden habe, war: Warum er die Welt als Jude erklären wollte? Judesein ist ja kein Beruf oder eine Fertigkeit. Hätte er nicht einfach sagen können: Ich erklär’ dir die Welt als Fabian Wolff? Da ist es wieder, das Thema Normalität, das ist für mich der Unterschied. Der zwischen den beiden Fragen „Wer bist du?“ und „Was bist’n du für einer?“ Die zweite Frage fordert einen dazu auf, sich in ein bestehendes System einzuordnen. Man tut dem anderen einen Gefallen, man erleichtert ihm, dich – und sei es nur scheinbar – zu begreifen, indem man sich in seine Schubladen legt. Ich hab’ da eine Abneigung gegen. Ach, und dann ging es bei der Story auch ums Gatekeeping – wer darf mit welcher Autorität reden? Mir wär’ es lieb, wenn es diesen Vorteil beim öffentlichen Sprechen überhaupt nicht gäbe – oder wenn, für alle gleichermaßen. Außer für Faschisten und Antisemiten.

Die aus den USA stammende Autorin Deborah Feldman, so auch der Titel ihres Buchs, spricht von einem „Judenfetisch“ in Deutschland.

Keine Ahnung, wen und was sie meint. Vielleicht die Kreise, in denen Israel als Unglücksherd der ganzen Welt gilt. Ich weiß es nicht. Ich bin natürlich nicht glücklich über die derzeitige Regierung in Israel. Aber ich glaube, zumal ja Hunderttausende seit Monaten gegen die Regierung demonstrieren, dass Israel wandlungsfähig ist. Ich glaube sogar, dass es dort Frieden geben kann. Es dauert nur. Es gibt Israel noch nicht mal hundert Jahre, das ist ein Jungspund unter den Staaten. Es leben schlaue Leute da. Es wird Vernunft und damit auch Frieden einziehen. So haben wir das in unserer Familie bei allen Unterschieden im Blick auf die Palästinenser immer gesehen.

Manche, zumal in linken Zirkeln, sagen: Israel dürfe man nicht kritisieren.

Natürlich darf jeder Israel kritisieren, niemand ist je für irgendeine Israelkritik eingesperrt worden.

Gehen Sie in die Synagoge?

Nee. Ich folge da wohl eher der Tradition meines Großvaters, der, soweit ich weiß, in seinem Erwachsenenleben nie in den Tempel ging. Aber er hat zu keiner Sekunde auf andere Juden herabgeschaut, die regelmäßig hingehen. Mein Großvater allerdings liegt auch nicht auf dem Jüdischen Friedhof, sondern auf dem Friedhof in Pankow, bei seinen Leuten, bei den Sozialisten. Und meine Imo mit ihm.

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