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ARD-Doku „William Fan – In Between“Vom Garn bis zum Laufsteg

Eine Doku gibt Einblicke in das Leben des Berliner Modedesigners William Fan. Seine Arbeit kommt dabei leider etwas zu kurz.

Bei der Arbeit: Modedesigner William Fan Foto: Filmakademie Baden-Württemberg/Lisa Jilg

Nach der Premiere von „In Between“ über den Berliner Modedesigner William Fan traf ich eine Lehrerin aus meinem Studium Modedesign wieder. Sie fragte mich: „Meine Stu­den­t*in­nen wollen alle berühmt werden. Soll ich ihnen diesen Film empfehlen?“

Die Doku erzählt über den aus Honkong-Hannover-Berlin stammenden Gründer des Berliner Mode-Labels William Fan. Die Eltern kommen zu Wort, seine Schwester, ein Mitarbeiter, der wie ein Bruder geworden ist.

Und wie zur Familie gehört auch Christiane Arp, die Fan wohl als erste entdeckt und gefördert hat. Sie erzählt von seiner souveränen Art, mit der er seinen unverwechselbaren, asiatischen Stil als feste Größe in der Modewelt etablierte. Fan selbst spricht über Diversität und Schmerz, über Geschlechter und darüber, wie Mode es erlauben kann, in andere Welten zu fliehen.

In diesen Gesprächen liegen die Stärken des Films. Schade ist, dass in „In Between“ schon alles fertig ist. Kurz vor der Show kommt der Meister, fasst ein paar Sachen an, betrachtet lächelnd die Models – nächste Szene.

Die eigentliche Arbeit wird nicht gezeigt

Im Film „Dior und ich“ (2014) sieht man den Designer in den Arbeitsräumen von Dior sitzen. Er erzählt, was er tut, man sieht Leute arbeiten, zuschneiden, nähen, an Puppen drapieren. Und im Fan-Film?

Da gibt es eine längere Sequenz über eine italienische Manufaktur, die für Fan Stricksachen produziert. William sucht ein paar Garne aus, ein Mitarbeiter steht vor einer riesigen Strickmaschine, und dann trifft man sich mit der Familie in der Küche, isst gut und plaudert angeregt. Aber wo ist die Küche, in der gestrickt, genäht wird, das Ragout gekocht?

Doch so wünscht man sich gleich den nächsten Fan-Film, in dem gezeigt wird, wie der Designer eigentlich arbeitet, woher er seine Ideen nimmt und letztlich die neue Kollektion entsteht. Davon könnten sich dann auch Mode-Student*innen inspirieren lassen.

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