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Podcast über Untergang der USARettet Amerika

Der Politpodcast „Pod Save America“ liefert lockere Analysen. Jetzt, wo wir wieder vor Trump stehen, wird es wieder besonders interessant.

Die drei Podcaster Tommy Vietor, Jon Favreau and Jon Lovett von „Pod Save America“ 2017 Foto: Jim Ruymen/imago

Jungs beim Politisieren zuhören, ist wie früher Papa beim Autowaschen zuschauen: einerseits hat er's drauf, andererseits nervt sein Stolz auf die dämliche Karre.

Man muss weit weg gehen, um eine Jungs-Runde zu finden, der man gerne zuhört, wenn es um Politik geht. Aber man findet sie: bei den Machern des Podcasts „Pod Save America“. Joe Favreau, Tommy Vietor, Jon Lovett und Dan Pfeiffer waren allesamt Mitarbeiter und Redenschreiber im ehemaligen Stab von Barack Obama. Eines können sie also: politische Rhetorik mit hohem Lässigkeitsfaktor.

„Pod Save America“ war in der Ära Trump einer der erfolgreichsten Podcasts der USA. Es gibt ihn seit der Amtseinführung des Golfspielers im Januar 2017 zwei Mal die Woche, dienstags und donnerstags. Dem drohenden Untergang der Demokratie wollten die Jungs damals präventiv Nachrichtensicherheit entgegensetzen.

Die New York Times nannte den Podcast „einen der größten Erfolge der entstehenden Widerstandsbewegung“ und „die linke Antwort auf konservative Radiotalkshows“. Aus Spenden finanziert und anfangs sogar von zu Hause aus aufgenommen, lag das Erfolgskonzept in der Mischung aus analytischer Brillianz und großem Entertainment. Der Podcast tourte als Live-Show durchs ganze Land, sogar durch Europa. Sowohl in den Podcasts als auch auf den Bühnen sind immer wieder prominente Gäste zum Mitpolitisieren eingeladen, nicht selten Frauen.

Der Podcast

„Pod Save America“ überall, wo es Podcasts gibt

Freilich, mit der Wahl von Joe Biden wurde der Podcast uninteressanter. Aber nun, da wir kurz vor Trump II stehen könnten, werden die Jungs wieder munterer. Wer sich für die geheimen Dokumente in der Garage von Biden interessiert oder dafür, in welchen Garagen die Republikaner gerade Verschwörung üben, oder dem charismatischsten Redner der Demokraten seit Barack Obama, Hakeem Jeffries, eine Stunde im Interview hören will, ist hier wirklich sehr gut aufgehoben.

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