Habeck gelobt Ausbau: Rückenwind für Erneuerbare
Seltene Einigkeit herrschte zwischen Industrie und Minister bei der WindEnergy Hamburg: Es muss alles viel schneller gehen in Deutschland.
Für die Windkraft rief er ambitionierte Ziele aus. Bis 2030 sollen Onshore-Windenergieanlagen mit zusammen 115 Gigawatt errichtet werden. Bei Offshoreanlagen sollen es im gleichen Zeitraum 30 Gigawatt werden. Momentan liegt dieser Wert noch bei 8 Gigawatt, also bei nicht einmal einem Drittel. Bis 2045 sollen Offshore-Windkraftanlagen mit einer Leistung von mindestens 70 Gigawatt installiert sein.
Das ließe sich nur mit einem massiven Ausbau von Windanlagen realisieren, so Habeck. Zwei Prozent der Landflächen in Deutschland seien für Windparks reserviert. „Ich bin ehrlich, ich hätte noch viel mehr Flächen für Windparks geschaffen.“ Das Problem seien die Bundesländer, die sich sträuben würden, besonders Bayern: „Dass da immer noch auf der 10H-Regelung beharrt wird, verstehe ich nicht“, sagt er unter Applaus des Publikums.
Für einen schnelleren Ausbau müssten aber auch die Genehmigungsverfahren beschleunigt werden. Da sind sich Industrie und Wirtschaftsminister einig. Olaf Scholz schlug vor Kurzem vor, die Genehmigungsverfahren auf sechs Monate zu verkürzen. Das geht selbst den Industrievertretern zu schnell. Sie halten zwölf Monate für angemessener, um reibungslose Verfahren zu ermöglichen.
Offshore soll vor allem in der Nordsee massiv ausgebaut werden. 80 Prozent der von der EU vorgegebenen Energieproduktion durch Offshore-Windparks könnte alleine hier erzeugt werden.
Auch wirtschaftlich sei die Windkraft extrem lukrativ, weil sie im Vergleich zu fossilen Energien billig zu produzieren sei. Außerdem könne sie in den nächsten Jahren Hunderttausende Arbeitsplätze schaffen.
taz lesen kann jede:r
Als Genossenschaft gehören wir unseren Leser:innen. Und unser Journalismus ist nicht nur 100 % konzernfrei, sondern auch kostenfrei zugänglich. Texte, die es nicht allen recht machen und Stimmen, die man woanders nicht hört – immer aus Überzeugung und hier auf taz.de ohne Paywall. Unsere Leser:innen müssen nichts bezahlen, wissen aber, dass guter, kritischer Journalismus nicht aus dem Nichts entsteht. Dafür sind wir sehr dankbar. Damit wir auch morgen noch unseren Journalismus machen können, brauchen wir mehr Unterstützung. Unser nächstes Ziel: 40.000 – und mit Ihrer Beteiligung können wir es schaffen. Setzen Sie ein Zeichen für die taz und für die Zukunft unseres Journalismus. Mit nur 5,- Euro sind Sie dabei! Jetzt unterstützen
meistkommentiert
Müntefering und die K-Frage bei der SPD
Pistorius statt Scholz!
Kampf gegen die Klimakrise
Eine Hoffnung, die nicht glitzert
Altersgrenze für Führerschein
Testosteron und PS
Angeblich zu „woke“ Videospiele
Gamer:innen gegen Gendergaga
Haldenwang über Wechsel in die Politik
„Ich habe mir nichts vorzuwerfen“
Rentner beleidigt Habeck
Beleidigung hat Grenzen