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Militärmanöver vor der Küste TaiwansPeking setzt weiter auf Eskalation

Die chinesische Volksarmee hat die Militärübungen rund um die Insel fortgesetzt. Laut Taiwans Außenminister Joseph Wu bereitet China eine Invasion vor.

Mit Artillerie und Leuchtraketen: Taiwan hält Übungen zur Abwehr eines möglichen Angriffs ab Foto: Johnson Lai/ap

Peking afp | Das ursprünglich für Sonntag vorgesehene Ende der chinesischen Militärmanöver vor der Küste Taiwans lässt weiter auf sich warten. Die Militärübungen wurden auch am Dienstag fortgesetzt, wie die chinesische Volksarmee mitteilte. Dabei kämen die Luftwaffe und die Marine zum Einsatz. Bei den Übungen rund um die Insel Taiwan stünden „gemeinsame Blockade- und gemeinsame Unterstützungseinsätze“ im Mittelpunkt.

China hatte am Donnerstag nach einem Taiwan-Besuch der US-Spitzenpolitikerin Nancy Pelosi riesige Militärmanöver in den Gewässern rund um Taiwan begonnen. Ungeachtet aller Proteste und entgegen eigener Ankündigungen, die Manöver am Sonntag zu beenden, setzte die Volksrepublik Militärübungen am Montag fort.

Taiwans Außenminister Joseph Wu warf China am Dienstag vor, „sich auf eine Invasion Taiwans vorzubereiten“. Pelosis Taiwan-Besuch diene Peking dabei nur als Vorwand. Außer auf Militärübungen setze es auf „Cyberangriffe, eine Desinformationskampagne und wirtschaftlichen Druck, um die öffentliche Moral in Taiwan zu schwächen“, sagte Wu in Taipeh.

Taiwan hielt am Dienstag seinerseits Militärübungen zur Abwehr eines möglichen Angriffs ab. Dabei wurden in Taiwans südlichstem Landkreis Pingtung scharfe Artillerie-Munition und Leuchtraketen abgefeuert, wie ein Journalist der Nachrichtenagentur AFP vor Ort berichtete. Die Übung dauerte nach Angaben eines Armeesprechers etwas weniger als eine Stunde. Für Donnerstag ist ein weiteres Manöver geplant.

Seit der Spaltung zwischen China und Taiwan im Jahr 1949 betrachtet Peking die Insel als abtrünniges Gebiet, das es wieder mit dem Festland vereinigen will – notfalls mit militärischer Gewalt. Der Konflikt zwischen Peking und Taipeh hat sich zuletzt unter dem chinesischen Präsidenten Xi Jinping verschärft. Der russische Angriffskrieg gegen die Ukraine hat zudem Befürchtungen wachsen lassen, Peking könnte im Umgang mit Taiwan auf ein ähnliches Vorgehen setzen.

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6 Kommentare

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  • 1G
    17900 (Profil gelöscht)

    " Laut Taiwans Außenminister Joseph Wu bereitet China eine Invasion vor."

    Das bedeutet Krieg mit vielen, vielen Toten. Typen wie Xi muss man eliminieren.

  • Bisher wurde ja von vielen die - durch gute Argumente plausibel gemachte - Meinung vertreten, eine See- und Luftblockade gegen Taiwan sei wahrscheinlicher als eine direkte Invasion.

    Wenn nun aber Taiwans Außenminister mit einer Invasion rechnet, wird er wahrscheinlich seine Gründe haben.

    Auf wessen Hilfe kann Taiwan im Kriegsfalle eigentlich zählen? Die Verhältnisse vieler Staaten zu Taiwan sind ja geradezu schizophren, wenn man Taiwan einerseits auf Druck der VR China nicht offiziell anerkennen will, andererseits aber doch immer wieder Sympathien für Taiwan signalisiert.

    Wie kann es anders laufen? Die VR China zu isolieren, dürfte schwierig sein, weil sie sich umso enger mit Russland verbünden wird, wenn der Westen die Verbindungen kappt.

    • @Ein alter Kauz:

      Die USA haben ja relativ deutlich erklärt, dass sie Taiwan verteidigen werden, und haben mindestens eine Träger-Flotte nebenan, und sechs weitere im Pazifik. Japan hat kürzlich durchblicken lassen, dass sie einen Angriff auf Taiwan als einen auf eigenes Territorium ansehen würden (erlaubt die Verfassung zwar streng genommen nicht, aber die nächsten jap. Inseln sind so nah, da kann man sicher kreativ argumentieren). Und Taiwan selbst ist gespickt mit Antischiffsraketen und Luftabwehr (aus den USA und selbstentwickelt). Es wäre zumindest aus Pekinger Sicht sehr optimistisch (aka dumm) anzunehmen, auch nur einer ihrer "Volksbefreier" würde die Insel ohne weiteres betreten können.

  • Hoffentlich hat Taiwan genügend Luft- und Schiffsabwehr, es riecht nach einer neuen Spezialoperation. Menschenleben sind Xi wie Mao allerdings herzlich egal.