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Hat Corona zu einem Baby-Boom geführt?

Kaum war Covid im Frühjahr 2020 ausgebrochen, unkten hiesige Soziologinnen, Familientherapeuten und Unterhaltungsmedien, es sei mit einem baldigen Geburtenanstieg zu rechnen, mit einer neuen Generation quietschsüßer „Coronials“ oder „Pandemials“ – weil der Lockdown kaum Möglichkeiten zur Freizeitgestaltung biete, außer eben: Sex. Auch das Bundesinstitut für Bevölkerungsforschung hielt es damals für möglich, dass „der Wert der Familie“ – und damit die Zahl der Zeugungen – in einer solchen Krisenzeit steige.

Richtig ist:

Der erste Lockdown trat hierzulande im März 2020 in Kraft, gebannt studierten viele ein Jahr darauf die Geburtsraten und wurden enttäuscht. Noch hatte die Pandemie nicht gefruchtet, jedenfalls nicht im statistisch wirksamen Sinne. Merke: Es dauert eben eine Weile, bis alle neu hinzugekommenen Menschenkinder amtlich durchgezählt sind. Nun haben sich die Baby-Prognosen aber bewahrheitet: Erstmals seit 2017 ist die Geburtenzahl in Deutschland wieder markant angestiegen, wie das Statistische Bundesamt am Mittwoch vermeldete. Demnach kamen 2021 hierzulande gut 795.000 Kinder auf die Welt, rund 22.000 mehr als noch 2020. Die durchschnittliche „Geburtenziffer je Frau“ kletterte damit von 1,53 auf 1,58 was die Staats­sta­tis­ti­ke­r:in­nen als durchaus „deutlichen Anstieg“ bewerten. Die „besondere Situation während der Corona-Pandemie zum Zeitpunkt der Zeugung“ dürfte dazu beigetragen haben, hieß es aus der Behörde. Auffällig sei außerdem: Der Geburtenzuwachs sei vor allem bei „Frauen mit deutscher Staatsangehörigkeit“ festzustellen. Katja Kullmann

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