Scientist Rebellion in Berlin: Forschende blockieren Autobahnen
Nicht nur die „Letzte Generation“: Für mehr Klimaschutz setzen sich in Berlin Wissenschaftler:innen auf die Straße. Die Polizei greift ein.
Nana-Maria Grüning, Molekularbiologin an der Charité, war selbst Teil der Aktion. „Ich sehe, was die Klimakrise für Auswirkungen auf die menschliche Gesundheit hat“, sagt sie. Demonstrationen reichen ihrer Ansicht nach nicht mehr aus: „2019 waren über eine Million Menschen auf der Straße und kurz danach hat die Bundesregierung dennoch ein verfassungswidriges Klimapaket auf den Weg gebracht“, so Grüning. Sie sagt, an vier Aktivist:innen hätte die Polizei Schmerzgriffe angewendet. Dazu passt, dass Berlins Innensenatorin zuletzt mehrfach härteres Durchgreifen bei Straßenblockaden angekündigt hatte.
Gleichzeitig mit „Scientist Rebellion“ blockierten auch Aktivist:innen der „Letzten Generation“ selbst den Berliner Verkehr. Insgesamt waren an den Aktionen am Dienstagmorgen rund 40 Personen an vier unterschiedlichen Stellen beteiligt. Bei einer Blockade der „Letzten Generation“ musste ein Krankenwagen mit einem Patienten wenden und einen Weg um den Stau herum suchen, so die Polizei. Laut Medienberichten habe die „Letzte Generation“ auf Twitter geschrieben, „die paar Minuten Verspätung“ seien „ein Witz (…) gegenüber den Einschränkungen, die uns allen wegen des Klimawandels bevorstehen“. Diese Aussage stammt allerdings nicht von den Aktivist:innen, sie ist ein Zitat von Tagesspiegel-Chefredakteur Lorenz Maroldt.
taz lesen kann jede:r
Als Genossenschaft gehören wir unseren Leser:innen. Und unser Journalismus ist nicht nur 100 % konzernfrei, sondern auch kostenfrei zugänglich. Texte, die es nicht allen recht machen und Stimmen, die man woanders nicht hört – immer aus Überzeugung und hier auf taz.de ohne Paywall. Unsere Leser:innen müssen nichts bezahlen, wissen aber, dass guter, kritischer Journalismus nicht aus dem Nichts entsteht. Dafür sind wir sehr dankbar. Damit wir auch morgen noch unseren Journalismus machen können, brauchen wir mehr Unterstützung. Unser nächstes Ziel: 40.000 – und mit Ihrer Beteiligung können wir es schaffen. Setzen Sie ein Zeichen für die taz und für die Zukunft unseres Journalismus. Mit nur 5,- Euro sind Sie dabei! Jetzt unterstützen
meistkommentiert
Nach dem Anschlag in Magdeburg
Rechtsextreme instrumentalisieren Gedenken
EU-Gipfel zur Ukraine-Frage
Am Horizont droht Trump – und die EU ist leider planlos
Erderwärmung und Donald Trump
Kipppunkt für unseren Klimaschutz
Bundestagswahl am 23. Februar
An der Wählerschaft vorbei
Streit um Russland in der AfD
Chrupalla hat Ärger wegen Anti-Nato-Aussagen
Anschlag in Magdeburg
„Eine Schockstarre, die bis jetzt anhält“