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das portraitBerit Krondorf zieht ins Lüneburger Klimacamp

Engagiert für den Planeten: Berit KrondorfFoto: privat

Die Studentin Berit Krondorf ist umgezogen – in ein Zelt vor dem Lüneburger Rathaus. Am Sonntag haben Ak­ti­vis­t*in­nen das Klimacamp auf dem Marien­platz wieder aufgebaut. Mehrere Monate wollen sie hier übernachten, um sich für Klimagerechtigkeit einzusetzen.

Das Camp war im Juni vergangenen Jahres entstanden, über den Winter aber aufgegeben worden. Die Botschaft der Aktivist*innen: Die Klimakatastrophe gefährdet unsere Zivilisation, und die Untätigkeit der Stadtregierung ist ein politisches Versagen.

Berit Krondorf ist eine der Aktivist*innen, die seit dem vergangenen Sommer dabei sind. Bereits im bayrischen Rosenheim, wo die 25-Jährige zuvor gelebt hat, beschäftigte sie sich mit der „Plastikproblematik“, lebte in ausgebauten Wagen, um ihren ökologischen Fußabdruck zu verringern.

Hier konzentrierte sie sich viel auf ihr individuelles Konsumverhalten. „Aber ich hab’gemerkt, dass es nicht zielführend ist, wenn mein eigenes Leben perfekt klimaneutral ist“, sagt sie. „Wir brauchen eine viel größere Transformation.“ Sie entschied sich also, Umweltwissenschaften in Lüneburg zu studieren, kam zu Extinction Rebellion und wurde Vorstandsmitglied von Janun, einem Netzwerk von Jugendgruppen im Natur- und Umweltschutz Niedersachsen.

Das Klimacamp am Marienplatz entdeckte sie während der Coronapandemie, als das Camp zu einem Treffpunkt wurde. Das „Klimacamp“ als Protestform entstand ab 2020 in ganz Deutschland, weil große Demonstrationen im Zuge der Coronapandemie nicht erlaubt waren. Aus versammlungsrechtlichen Gründen müssen immer mindestens zwei Personen anwesend sein, damit eine Kundgebung nicht aufgelöst werden kann – so entstanden die dauerhaften Camps.

Berit Krondorf gefällt die Stimmung vor Ort, weil sich immer wieder neue Menschen einbringen. Es gab jedoch auch schwierige Phasen, als die Aktivis­t*in­nen nach wochenlangem Kampieren ausgelaugt waren und im Herbst die Kälte kam. „Mit Mütze und Schlafsack hielt ich das durch“, erinnert sie sich. „Aber ich war froh, wenn um 8 Uhr morgens meine Ablöse kam.“

Die Gruppe entschied sich für eine Winterpause, um Kräfte zu sammeln. Für das diesjährige Klimacamp will sie konkrete Forderungen erarbeiten. Berit Krondorf beschäftigt vor allem die Biodiversitäts-Krise.

Im vergangenen Jahr war das Umfunktionieren von Parkplätzen zu Fahrradwegen oder begrünten Begegnungsorten so ein konkretes Anliegen. „Auch da wird immer noch diskutiert anstatt gehandelt“, ärgert sich Krondorf. Mit den naturwissenschaftlichen Fakten lasse sich aber nicht diskutieren, sagt die Studentin. Nora Diekmann

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