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„Wir verbinden passgenau“

Wer Entwicklungszusammenarbeit unterstützen möchte, findet zahllose Projekte. Martin Block weist „Mit besten Empfehlungen“ den Weg

taz: Herr Block, wer mit Spenden oder seinem Erbe etwas bewirken möchte, muss hierfür die richtigen Adressaten finden. Sie geben dabei Orientierung. Auf welcher Basis?

Martin Block: Unsere Servicestelle für Stiftungen und Philanthropie gehört zur gemeinnützigen Gesellschaft Engagement Global, einer staatlichen Bundeseinrichtung zur entwicklungspolitischen Unterstützung der Zivilgesellschaft. Seit unserer Gründung 2012 haben wir Tausende zivilgesellschaftlicher Entwicklungsvorhaben deutscher gemeinnütziger Organisationen (NGOs) in aller Welt mit Bundesmitteln gefördert. Das heißt: Wir haben zahlreiche Erfahrungen mit Hunderten Trägern.

Wie kommt die andere Seite ins Spiel, also die Menschen, die etwas spenden möchten?

Auf Anfrage von Spendenden teilen wir sehr gern entsprechende gute Erfahrungen. Diesen Service nennen wir „Mit besten Empfehlungen“. Potenziellen Geldgebern, die sich an uns wenden, schlagen wir ganz nach deren Vorstellungen geeignete Empfänger-NGOs vor. Wir verbinden Spendende und Vererbende passgenau mit deutschen NGOs, die sich in der Entwicklungszusammenarbeit engagieren. Die meisten sind global aktiv, einige auch in Deutschland, etwa in der Bildungsarbeit.

Inwiefern unterscheiden Sie sich von den anderen Akteuren?

Das Angebot der Servicestelle für Stiftungen und Philan­thro­pie arbeitet ganz ähnlich wie Fundraiser einzelner Organisationen. Anders als Ansprechpartner einzelner NGOs haben wir dabei als Vermittler keine wirtschaftlichen Eigeninteressen – unser Service ist komplett unabhängig und kostenfrei, weil wir steuerfinanziert sind. Außerdem können wir den Kontakt zu einer großen Zahl von potenziellen Empfängern vermitteln. Kommen beide Seiten zusammen, schließen sie ein Rechtsgeschäft in eigener Verantwortung ab. Das ist dann von uns unabhängig.

Wie kontrollieren Sie, dass alles korrekt verläuft?

Ein wichtiges Kriterium ist zum Beispiel die entwicklungspolitische Wirksamkeit. Grundlage hierfür ist neben der administrativen Umsetzungsfähigkeit, die wir prüfen, auch ein gutes Reporting der Projekte. NGOs, die bei uns eine Förderung beantragen, müssen die relevanten Eckpunkte hierfür in Ihrem Antrag darlegen. Wurde der Antrag bewilligt, wird das Projekt jährlich mit Zwischenberichten überprüft: ob alles nach Plan läuft oder an bestimmten Punkten nachjustiert werden muss. Zum Ende wird ein Schlussverwendungsnachweis eingereicht.

Nach welchen Kriterien kann man Empfänger bei Ihnen auswählen?

Da ist vieles möglich. Sie können den Fokus zum Beispiel auf einen Kontinent oder ein Land legen. Sie können Zielgruppen auswählen – etwa Frauen, Kinder, Senioren oder Menschen mit Beeinträchtigung; auch Sektoren wie Gesundheit, Ernährung, Klimaschutz, Bildung oder Wasserversorgung. Als staatliche Einrichtung handeln wir neutral, wollen niemand bevorzugen oder benachteiligen. In der Regel schlagen wir deshalb mehrere NGOs vor – auch weniger bekannte. Eine Förderung für Projekte in der entwicklungspolitischen Inlandsarbeit ist ebenfalls möglich.

Wie kann man sich die Projekte konkret vorstellen, haben Sie ein Beispiel?

Unter anderem hat sich einmal ein Augenarzt im Ruhestand an uns gewendet. Er wollte eine bestimmte Behandlungsmethode in Afrika zugänglich machen – eine kostengünstige OP, die den Grauen Star heilt. Wir konnten ihm mehrere Organisationen vermitteln, die dies ermöglichen.

Interview: Lars Klaaßen

Martin Block ist Leiter der Servicestelle für Stiftungen und Philanthropie.

Kontakt: stiftungen@engagement-global.de

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