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Rigaer Straße 94„Das ist unser Haus!“

Nach den Krawallen und dem Besuch des Brandschutzgutachters feiert die linksradikale Szene die Rückeroberung der Rigaer Straße.

Rund 2.000 Menschen beteiligten am Abend an der als Kiezspaziergang deklarierten Demo Foto: dpa

Berlin taz | Plötzlich gehörte die Rigaer Straße wieder der linken Szene. Wo bis vor wenigen Stunden noch Polizeigitter und bis zu 1.000 Po­li­zis­t:in­nen die als „rote Zone“ bezeichnete Demoverbotszone hermetisch abriegelten, war Donnerstagabend alles voller Protestierenden. „Das ist so geil, dass ihr noch hier seid, Rigaer 94 bleibt für immer!“, rief eine Frau über den Lautsprecherwagen. Ihre Stimme ging in Applaus und Gejohle unter.

Rund 2.000 Menschen beteiligten sich an dem als Kiezspaziergang angemeldeten Protestzug unter dem Motto „Don’t play with fire or you will get burned“. Anlass war eine Brandschutzbegehung der teilbesetzten Rigaer Straße 94, von der die Ak­ti­vis­t:in­nen befürchteten, dass sie einer Räumung den Weg ebnen könnte. Am Mittwoch brannten Barrikaden, es kam zu heftigen Steinwürfen und Pyrobeschuss auf Polizist:innen.

Die Inspektion des Hauses durch den Gutachter am Donnerstag lief dagegen friedlich ab. Als die Polizei in das Haus eindrang, gab es von innen jedoch massive Gegenwehr unter Einsatz von Farbbomben und Feuerlöschern.

Vom Boxhagener Platz ausgehend war der Protestzug am Donnerstagabend durch Friedrichshain gezogen. Statt aber, wie angekündigt, an der Proskauer Straße Halt zu machen, wurde die Route kurzfristig geändert. Schnellen Schrittes zogen die überwiegend – aber nicht nur – schwarz gekleideten De­mons­tran­t:in­nen weiter die Rigaer Straße hinunter vor das Hausprojekt.

Aus der Demo wird ein Straßenfest

Die Polizei reagierte hektisch, versuchte noch, den Zugang zum Haus durch ein Seitenspalier abzuriegeln. Schon bald gehörte der Demonstration aber die ganze Straße. Dennoch war die Polizeipräsenz enorm. Entsprechend aufgeheizt waren dann auch die Leute bei der Demonstration.

An der Rigaer 94 angekommen glich die Stimmung dann aber eher einem Straßenfest. In voller Lautstärke erschallte Rio Reisers Rauch-Haus-Song. Der Refrain „Das ist unser Haus!“ hallte von hunderten Stimmen getragen durch die ganze Straße. Menschen tanzten wild auf dem verbrannten Asphalt, wo Vortag die Barrikaden angezündet worden waren. Es wurde gelacht, getrunken und geraucht. Untermalt von Redebeiträgen und Musik zog sich die Kundgebung bis in den späten Abend hin.

Die Polizei mag gezeigt haben, dass sie in das Haus eindringen kann. Aber nun haben wieder die das Sagen, die es zu dem machen, was es ist.

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3 Kommentare

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  • Der autonome schwatze Block steht Die Linke näher als Die Grünen, das sollte man schon festhalten. Um das klar zu stellen, ich verabscheue Rechtsextreme, Linksextreme sowie jeglicher Art von Fundamentalismus.

  • hä?



    Die Inspektion des Hauses durch den Gutachter am Donnerstag lief dagegen friedlich ab. Als die Polizei in das Haus eindrang, gab es von innen jedoch massive Gegenwehr unter Einsatz von Farbbomben und Feuerlöschern.

    das ergibt für mich keinen sinn.

    das klingt so als wäre das haus geprüft worden und danach wollte die polizei rein. aber das wiederspricht anderen artikeln die ich auf der taz gelesen habe.

    also was ich soweit verstanden habe der "besitzer" wollte rein die bewohner haben nein gesagt, das gericht hat gesagt jein irgendein typ muss rein. der typ hat gesagt ich hätte lieber polizei dabei um sicher zu sein.



    und dann gibts nen sprung zu hunderte polizisten stürmen das gebäude und es wird wiederstand geleistet zu alles war friedlich????????



    WTF???

  • 9G
    97287 (Profil gelöscht)

    Gewalt bricht schon immer das Recht. Dies zieht sich durch die Geschichte und gilt auch für die Rigaer. Die Demokratie hat wieder ein Stück verloren. Recht hat immer wer stärker ist und siegt.