Die Wahrheit: Vom Gender*stern geleitet
Donnerstag ist Gedichtetag auf der Wahrheit: Heute darf sich die geneigte Leserschaft an einem Poem über einen göttlichen Papst erfreuen.
Zum Gender*sternchen sprach der Herr:
„Du sollst für mich auf Erden
versöhnend in dem Wortgeplärr
zum Friedens*zeichen werden.
Mich schmerzt doch sehr das Rippen-Gate
in meinen Jugendjahren.
Zur Korrektur ist’s nie too late.
Ich war halt unerfahren.“
Da machte sich das Sternchen auf
und fuhr im Großen Wagen
mit vielen Unter_strichen drauf
beherzt zu den Verlagen.
„Ich komme“, sagte es, „vom Herrn!
Der sieht mit Blick auf Eden
in mir als Seinem Lieblings*stern
Erhellendes beim Reden.
Ich soll daher in Worte rein,
um sichtbar anzudeuten,
es könnte ja auch Eva sein,
spricht man auf Deutsch von Leuten.
Im Grunde bin ich wertneutral,
ich bin auch gerne Klammer
bei seltener Berufewahl –
zum Beispiel beim Hebamme*r.“
Das Sternchen ließ sein Muster da,
um weiter zu verreisen,
weil Gott es angeraten sah,
auch Franzl einzuweisen.
Gesagt, getan, es ließ in Rom
Papst Franz sich freudig gendern
und nominell im Petersdom
in Mamst Franziska* ändern.
Die Wahrheit auf taz.de
Leser*innenkommentare
Petros Luminella
wieviel ein gender-sprech verändert
sieht man leicht in andren ländern
in denen sprache nicht unterscheidet
und dadurch wirklich niemand leidet
schaut man dabei auf die türkei
ists mit der gleichberechtigung vorbei
Ringelnatz1
"Der Erlkönig" genderneutral
www.youtube.com/watch?v=4ZT4pUe2k3o
Martin Rees
@Ringelnatz1 Was mir grad geht durch den Schädel//
Ist historisch schon gewagt//
Schließlich wurd's anders gesagt//
"Wer wäre Werther als Mädel?"//
//
Auch im Moor gab es den Knaben//
Figur der Hülshoff Annette//
Ob sie wohl gegendert hätte//
War sie für so was zu haben?//
//
Schiller und die Räuberinnen//
Als Altsprachler ist das klar//
Wäre in Latein Eklat://
Täter jetzt Sabinerinnen.//
//
Rollen wurden zugeschrieben//
Historisch nicht immer klar//
Problematisch aber war//
Gleichgeschlechtlich sich zu lieben.//
//
So ist das Gedichte-Gendern//
Lustig, unterhaltsam schon//
Aber da allein nicht von//
Läßt sich irgendetwas ändern.//
Martin Rees
Das Gendern ist des Dichters Lust
//
Es ist nicht in allen Ländern//
Eine Sucht, die Welt zu gendern//
Sie sprachlich auch zu verändern//
Gender*sternchen, _Unterstrich//
Dieses so an und für sich//
Diskutiert wird fürchterlich.//
//
Daher teils Philologie//
Bevorzugt das Binnen-I//
Damit demonstrieret sie//
Auch keine Neologie//
Es ist auch keine Manie//
Oder neue Fantasie.//
//
Denn ob draußen oder drinnen//
Wie auch stets Worte beginnen//
Viele enden doch auf -innen//
Ganze Völker wie die Finnen//
Oder sich erst mal besinnen//
Gab es etwa schon PäpstInnen?//
//
Franziskanerinnen gab es schon//
Doch in Rom im Petersdom//
Saßen sie nicht auf dem Thron//
Ausgeschlossen wurde eine//
Neue Form von der ich meine//
Dass sie wäre eine feine//
Lösung, so ich wag//
Den Vorschlag//
Und hier sag://
//
Man kann heut' neutrale Sachen//
Sprachlich auch geschlechtslos machen//
Das ist jetzt auch nicht zum Lachen//
Das Papst, das Arzt und auch das Richter//
Das Hebamme sowie das Dichter//
Macht ungläubige Gesichter.//
//
Artikel und das Deklinieren//
Könnten, wenn wir uns nicht zieren//
Wie auf Englisch Wert verlieren//
Fragte doch kürzlich Kollege//
Mich auf unserem Heimwege//
Ob es opportun sein möge//
Die Artikel wegzulassen//
So sich kürzer dann zu fassen//
Da sie viele wohl auch hassen.//
//
Bald man könnte demnach schon//
Gehen wir zur Bahnstation//
Hören einen neuen Ton//
"Ich geh Bahnhof" nur drei Worte//
Ganz treffend zu diesem Orte//
Bar schwerer Artikel-Sorte.//
//
//
Juni 2021, Martin Rees//
p.s. ->taz//
Gut gegendert - ein Genuss//
Ich das jetzt erwähnen muss//
Geht auf's Konto der Schrift-Leitung//
Meiner liebsten Tageszeitung.//
Lowandorder
@Martin Rees Danke & an 💫schließe mich mit Wuppe
Im Erdental is mir des völlig - Schnuppe.
unterm—— am ☕️☕️☕️ -
Schwer verkatert🙀&ver💤n
Lieste: “HardUmbachs Reiner“ fein💫er
Gelle. Da kann der Tag nur gut geraten!;)
Denn merkel💫&auf:
“… Wenn sich mein Affe und mein Kater guten Morgen sagen –
der eine grinst, der andre faucht und spuckt –
dann habe ich ein solch Gefühl im Magen,
als hätt' ich eines Landbriefträgers Fuß verschluckt.…“
& Däh - die Wahrheit bei mei Lebe =>
gedichte.xbib.de/E..._Schnapsgebete.htm
Nicht nur Persetter Kretsche tut gern bede - 🙀😱 leider aber auch diesesmal
Nicht so recht💫genderneutral. Gelle.
Normal. Gellewelle •
kurz - Breche ab. ☕️ alle. Bis danne.
Mir💫 - sehn uns glei in der 🛀 - 🤫 -
Pc-💫ler Block💫warte 💫Schwarte -
Bin doch kein 💫 🥅 Gell - 💫Hanne
Bleibe mir logo - aaßevor • 😎 -
Nicki Müller
Beim Dichten bereitet Gendern Frust
und dazu hab' ich keine Lust.
D'rum lass' ich - mit Rücksicht auf den Reim -
das Gendern in der Zukunft sein
und als emanzipierte Frau
nehm' ich's mit Gendern nicht genau.
Darum verzeihen Sie, wenn ich es wage,
den Text "ungegendert" beizutragen.
Ich will niemanden belehren,
doch sollten sich die Männer wehren.
Alleine ist ein Mann "der" Mann!
Sind "die" Männer weiblich dann?
Die Sprache kann mich schon verwirren,
doch lasse ich mich nicht beirren:
Ich werd' auf''s Gendern stets verzichten,
denn es wird mir den Reim vernichten.