Feuerwehr rassistisch, sexistisch und autoritär

Der Abschlussbericht zu rechten Vorfällen bei der Bremer Feuerwehr zeichnet ein bedenkliches Bild

Die Sonderermittlerin zur Aufdeckung rassistischer und sexistischer Vorfälle bei der Bremer Berufsfeuerwehr hat massive Defizite bei den Führungskräften ausgemacht. In dem nun vorliegenden Bericht schildert die ehemalige Richterin Karen Buse zudem eine „hochbedenkliche Verharmlosung des Nationalsozialismus durch angeblich schwarzen Humor“ und einen allgegenwärtigen „Alltagsrassismus“ innerhalb der Feuerwehr. Sie unterstrich aber auch, dass sich die Rettungskräfte im Einsatz korrekt verhielten.

Die Vorfälle, die im November bundesweit für Empörung gesorgt hatten, werden derzeit strafrechtlich aufgearbeitet. Symptomatisch für die Bremer Feuerwehr seien sie nicht, so Buse, „eine Wiederholungsgefahr kann aber nicht ausgeschlossen werden“. Die hierarchische und traditionsverbundene Organisationskultur erschwere die Integration von Frauen, Mi­gran­t*in­nen und Homosexuellen.

Buse kritisiert bei der Feuerwehr Bremen eine „rückständige, autoritäre und angstbesetzte Führungskultur“. Diese sei in besonderer Weise ungeeignet, die Risiken zu erkennen und zu bearbeiten

In ihren Gesprächen sei immer wieder auf den früheren Personalleiter verwiesen worden. Er habe mit seinem willkürlichen und intransparenten Führungsstil „Angst und Schrecken“ auf allen Ebenen verbreitet. Der Mann ist laut Innensenator Ulrich Mäurer (SPD) bereits im April 2019 in den Ruhestand getreten.

Bei sexistischen Übergriffen gegenüber Feuerwehrfrauen erhielten laut Buse die Opfer keinerlei Schutz, „während sich um die Täter mit einiger Fürsorge bemüht wurde“.

Der Bericht soll am kommenden Mittwoch in der Innendeputation erörtert werden. (taz/epd)