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Zum Glück habe ich den Völkermord in Ruanda nur indirekt mitbekommen - aber das hat mir gereicht!
Rheinland-Pfalz ist Partner von Ruanda und die uni Mainz hat enge Zusammenarbeiten laufen.
Ich habe mitbekommen, wieviel Angst im geographischen Institut umging, als die deutschen Wissenschaftler dort wochenlang nicht erreichbar waren. Zum Glück wurden sie über Jungelpfade herausgeschmuggelt.
Ich war auf dem Vortrag, nachdem die Wissenschaftler das erste Mal nach dem Massaker wieder in Ruanda gewesen waren.
Der Vortragende brach in Tränen aus als er erzählte was ihm berichtet worden war: die ruandischen Wissenschaftler und Studenten wurden offiziell gebeten wieder zur Uni zu kommen, da ihre Forschungsprojekte zu wichtig seien (nachhaltiger Anbau im Regenwald) und sie deshalb geschützt würden. Also kamen sie zur Uni - und wurden alle mit Maschinengewehren niedergemäht. Alle.
Ich dachte wir sind generell gegen militärische Einsätze im Ausland. Hier aber hätten sich die ehemaligen Kolonialherren dann doch einmischen sollen? Das wirkt irgendwie inkonsequent.
@Šarru-kīnu Eingreifen muss nicht gewaltsam sein. Ich denke, man sollte den Bericht erst genauer kennen, um dann zu urteilen. Im Moment sieht es so aus, als hätte Frankreich mindestens sehenden Auges nicht mal den Versuch eines Eingreifens gemacht, möglicherweise dem Massenmord sogar Vorschub geleistet. S. Text.
und was sind so die Überlegungen der alternativen Presse, was das Kalkül Frankreichs gewesen sein könnte?
Zum 75. Jahrestag der DDR-Gründung tritt der einstige SED-Chef Egon Krenz in Berlin auf. Für Russland findet er lobende Worte, für die Ampel nicht.
Frankreichs neue Ruanda-Untersuchung: In den Genozid verstrickt
Über den Völkermord an den Tutsi 1994 in Ruanda wurde viel geforscht. Die entscheidende Frage aber bleibt: Warum griff Frankreichs Militär nicht ein?
Fotos getöteter Tutsi in Kigali: Bis heute ist die Rolle Frankreichs nicht wirklich geklärt Foto: Ben Curtis/ap
Wie war es möglich, dass im Jahr 1994 unter den Augen einer untätigen Weltöffentlichkeit innerhalb von etwa drei Monaten rund eine Million Menschen bestialisch abgeschlachtet werden konnten, von mordenden Milizen und vom Militär, in einer organisierten, auf Kommando agierenden Vernichtungsaktion, deren Gewaltapparat mit internationaler Hilfe aufgebaut worden war?
Der Völkermord an Ruandas Tutsi ist mittlerweile durchleuchtet, erforscht, dokumentiert, juristisch aufgearbeitet; die Motivationen der Täter, die Art und die Vorbereitung des Massenmords sind bekannt. Aber warum niemand eingriff, bis es zu spät war – diese Frage gehört zu den großen ungeklärten Mysterien des 20. Jahrhunderts.
Der Untersuchungsbericht über Frankreichs Rolle in Ruanda, den eine Historikerkommission jetzt vorgelegt hat, beantwortet diese Frage genauso wenig wie seine Vorgänger. Aber er stellt sie in bisher ungekannter Schärfe. Frankreich war der wichtigste militärische Verbündete der Hutu-Generäle, die 1994 aus Angst vor dem Machtverlust systematisch begannen, alle Tutsi umzubringen.
Frankreich stellte nicht nur Waffen und Berater, es hatte Augen und Ohren überall. Frankreichs Diplomaten und Offiziere wussten, was vorging, auch und gerade all die Jahre vorher. Sie hätten rechtzeitig reagieren können, sie hätten Menschenleben schützen können, statt sie preiszugeben. Sie taten es nicht. Sie ließen sich auf die Logik der Mörder ein und wussten es. Niemand bisher hat diese mörderische Kombination von Verwicklung und Untätigkeit so schonungslos dokumentiert.
Dass Frankreichs Präsident Emmanuel Macron sich jetzt in die Pose des unerschrockenen Aufklärers wirft, war nicht anders zu erwarten, ebenso, dass Kritiker der französischen Afrikapolitik den Bericht als ungenügend bezeichnen. Aber diese Reaktionen genügen nicht. Nach wie vor gewährt Frankreich flüchtigen Völkermordtätern Schutz. Nach wie vor pflegen Frankreich und Ruanda getrennte historische Gedächtnisse und sprechen nicht miteinander. Und die Frage „Wie war es möglich?“ – die werden die Überlebenden voraussichtlich mit ins Grab nehmen.
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Schwerpunkt Frankreich
Kommentar von
Dominic Johnson
Ressortleiter Ausland
Seit 2011 Co-Leiter des taz-Auslandsressorts und seit 1990 Afrikaredakteur der taz.
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