Flächenprämie für Waldbesitzer: 500 Millionen für die Waldbesitzer
Das Agrarministerium kann Coronahilfen auszahlen. Die Umweltverbände kritisieren die Vergabekriterien als zu wenig ambitioniert.
Berlin taz | Das Bundeslandwirtschaftsministerium kann 500 Millionen Euro Hilfsgelder für Waldbesitzer aus dem Corona-Konjunkturpaket der Bundesregierung freigeben. Ab Ende dieser Woche könnten die Waldbesitzer Mittel beantragen, teilte Forstministerin Julia Klöckner (CDU) am Dienstag mit.
Die Forste in Deutschland litten durch Stürme, Dürre und einen massiven Befall des Borkenkäfers unter Dauerstress, sagte Klöckner. Durch die großen Mengen an Schadholz seien die Holzpreise gesunken, die Coronapandemie habe dies verstärkt. „Viele Waldeigentümer haben durch die Waldschäden und Verwerfungen auf dem Holzmarkt starke wirtschaftliche Schäden erlitten. Es fehlt ihnen an Liquidität“, so die Ministerin.
Die Hilfsgelder werden an kommunale und private Waldbesitzer ausgezahlt, die mindestens einen Hektar Fläche Wald besitzen. Voraussetzung ist, dass der Wald nach den Standards der Programme FSC oder PEFC zertifiziert ist. Umweltverbände sehen die Hilfen – wie das Umweltministerium, das sich lange dagegen gesperrt hatte – nicht als die „Nachhaltigkeitsprämie“, als die sie das Agrarressort bezeichnet. Vielmehr stellten sie eine „pauschale Flächenprämie“ dar, sagt Christoph Heinrich, Vorstand Naturschutz bei WWF Deutschland, „je mehr Wald, desto mehr Geld gibt es“.
Der Naturschutzbund (Nabu) kritisiert die erforderlichen Zertifizierungen: „Eine höhere Honorierung für die FSC- und Naturland-Zertifizierung ist absolut gerechtfertigt“, sagt Nabu-Präsident Jörg-Andreas Krüger, „das sind die anspruchsvollsten hiesigen Waldbewirtschaftungsstandards und führen zu erheblichem Mehraufwand für Waldbesitzer“. Der PEFC-Standard habe hingegen kaum zusätzliche Anforderungen im Vergleich zu den Waldgesetzen. Er stelle nicht sicher, ob die zertifizierten Waldbesitzer jemals auf die Einhaltung der Standards überprüft werden, so Krüger.
Leser*innenkommentare
rob short
Jetzt müsste man nur noch 1 und 1 zusammenzählen (können) und mal nachfragen wieviel von diesen Jammergroschen Klöckners bei den Guttenbergs, Arensbergs, Hohenzollern-Sigmaringens, Bismarcks, Bethmanns, Fürstenbergs, Hohenlohes, ThurnundTaxis um nur mal die zu nennen, die nicht nur den 4Punkte-Grundbesitz haben, sondern auch das 4Sterne-Geld unter den sonstigen germanischen Eliten, denn rein zufällig sind das auch die mit dem grössten und meisten Waldbesitz.
Gostav
Der, der hat, dem wird gegeben. Nur bei den wirklich Armen kommt nix an. Danke Deutschland.