piwik no script img

Coronamaßnahmen bei ParteitagStadt droht AfD mit Abbruch

Am Wochenende tagt die AfD in Kalkar. Das Ordnungsamt der Stadt betont, dass Hygienemaßnahmen auf dem Parteitag eingehalten werden müssen.

Desinfektionsmittel wird als Hygienemaßnahme auf dem AfD-Parteitag nicht reichen Foto: Jacob Schröter/imago

Berlin taz | Die Stadt Kalkar droht der AfD mit einem Abbruch ihres Parteitags, sollten die Hygienemaßnahmen im großen Stil nicht eingehalten werden. Das Ordnungsamt werde dies scharf kontrollieren, sagte die zuständige Behördenmitarbeiterin Linda Brähler. Bei massiven Verstößen habe die Behörde das Recht, die Veranstaltung abzubrechen. Dabei müsse aber die Verhältnismäßigkeit gewahrt werden.

Die AfD will am Wochenende trotz Corona in Kalkar einen Parteitag mit bis zu 600 Delegierten abhalten. Die Partei muss dabei umfangreiche Hygienemaßnahmen einhalten, von Abstandhalten bis zur Maskenpflicht. Diese soll nach jetzigem Stand auch am Platz gelten. Dagegen hat die AfD vor dem Oberverwaltungsgericht in Münster geklagt, die Entscheidung wird Donnerstag oder Freitag erwartet.

Nach Angaben von AfD-Chef Jörg Meuthen will die Partei selbst für die Einhaltung der vorgeschriebenen Maßnahmen sorgen. „Wenn jemand sich den Hygienebestimmungen verweigert, müssen wir ihn rausschmeißen“, sagte Meuthen der taz. Auf dem Parteitag will die AfD über ein Rentenkonzept abstimmen und zwei Nachrücker für den Bundesvorstand wählen, darunter Ersatz für den aus der Partei ausgeschlossenen Andreas Kalbitz.

Kalkars Bürgermeisterin Britta Schulz, die einem lokalen Wählerbündnis angehört, hat den Präsenzparteitag als „verantwortungslos“ kritisiert. Die Stadt könne ihn aber nicht verbieten, weil die Coronaschutzverordnung für solche Parteiveranstaltungen ausdrücklich Ausnahmen vorsehe. Am Samstag ist auch eine Gegendemonstration mit etwa 1.000 Teil­neh­mer:in­nen geplant. Auch diese werde sorgfältig kontrolliert, so das Ordnungsamt.

taz lesen kann jede:r

Als Genossenschaft gehören wir unseren Leser:innen. Und unser Journalismus ist nicht nur 100 % konzernfrei, sondern auch kostenfrei zugänglich. Texte, die es nicht allen recht machen und Stimmen, die man woanders nicht hört – immer aus Überzeugung und hier auf taz.de ohne Paywall. Unsere Leser:innen müssen nichts bezahlen, wissen aber, dass guter, kritischer Journalismus nicht aus dem Nichts entsteht. Dafür sind wir sehr dankbar. Damit wir auch morgen noch unseren Journalismus machen können, brauchen wir mehr Unterstützung. Unser nächstes Ziel: 40.000 – und mit Ihrer Beteiligung können wir es schaffen. Setzen Sie ein Zeichen für die taz und für die Zukunft unseres Journalismus. Mit nur 5,- Euro sind Sie dabei! Jetzt unterstützen

Mehr zum Thema

3 Kommentare

 / 
  • 600 Delegierte brauchen bei 1,5 m Abstand etwa 4200 m2 Platz. Das wird sicher niemanden interessieren. Bin gespannt.

    • 9G
      91655 (Profil gelöscht)
      @Karl Kraus:

      In NRW müssen die Teilnehmer*innen grundsätzlich die gesamte Zeit Alltagsmaske tragen (bzw. das ordnungsgemäße Attest vorlegen) ... die Gesamtfläche des privaten Messeunternehmens wird mit 9.000 qm angegeben ...

      Zuletzt: Bin auch gespannt ... das niederländische Unternehmen hilft seit Jahren freiwillig der AfD!

  • Ich bin sehr gespannt auf die Fernsehbilder dieser Veranstaltung. Halten such alle AFDler an die Vorgaben machen Sie sich bei einem Großteil ihrer Wähler unglaubwürdig. Deshalb erwarte ich einen "Ritt auf der Rasierklinge".



    Habe schon Vorfreude!