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Demo im Wohnzimmer

Am Donnerstag protestierten Obdachlose gegen die Räumung der Habersaathstraße 46

Von Peter Nowak

„Gerade geräumt – Zurück im größten Wohnzimmer der Welt“. Mit diesen Hinweis hatte das Bündnis „Leerstand hab ich saath“ am Donnerstagmittag zur Kundgebung vor das Rathaus Tiergarten geladen.

Unter den etwa 80 TeilnehmerInnen waren viele Obdachlose, die am vergangenen Donnerstag mehrere Wohnungen in der Habersaathstraße 46 besetzt hatten mit der Hoffnung auf ein selbstbestimmtes Leben und nach wenigen Stunden geräumt wurden.

Die Initiative verwies auf einen Beschluss der BVV Mitte, der eine Rekommunalisierung des Gebäudekomplexes in der Habersaathstraße fordert. Mehrere RednerInnen monierten, dass es trotz der Verhandlungen mit dem Bürgermeister von Mitte, Stephan von Dassel (Grüne), zur Räumung kam.

Gegenüber der taz betont von Dassel, nicht in die Entscheidung der Polizei zur Räumung einbezogen gewesen zu sein. Das Bezirksamt versuche eine schnelle Wiedervermietung. Die wohnungspolitische Sprecherin der Linken, Katalin Gennburg, kritisiert gegenüber der taz die Räumung von Wohnungslosen und fordert nun Aufklärung vom Innensenator.

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