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Neuer Radweg in HamburgStadt klaut Autos eine Spur

Am Sievekingdamm ist ein neuer Radweg auf der Straße entstanden. Der ADFC feiert diese Maßnahme.

Dieser Radweg blieb nur kurz: Pop-Up-Bike-Lane Im Juni auf der Stresemannstraße Foto: Georg Wendt/dpa

Hamburg taz | Am Sievekingdamm haben AutofahrerInnen derzeit eine Spur weniger. Mit Markierungen in Orange ist auf der Straße in Richtung Wandsbek ein neuer Radweg eingezeichnet. Der ADFC feiert dieses Stückchen Raumgewinn für RadfahrerInnen als „Pop-up-Radweg“ und wünscht sich mehr davon. Doch das Bezirksamt Mitte bemüht sich, diese Euphorie zu bremsen.

Pop-up-Bike-Lanes“ sind temporär eingerichtete Radwege auf der Fahrbahn. Nicht immer sind sie offiziell. AktivistInnen sperren teilweise Fahrspuren für den Radverkehr ab, um zu demonstrieren, wie Verkehrspolitik auch handeln könnte.

Im Fall des Sievekingdamms hat jedoch das Bezirksamt die Radspur ausgewiesen. Eine Pop-up-Bike-Lane sei der 300 Meter lange Weg, der sich zwischen der Kreuzung Wolfshagen/Sievekingdamm bis zur Ecke Auf den Blöcken erstreckt, nicht, heißt es vom Bezirksamt. Die Strecke sei für eine „sichere Verkehrsführung“ an der Stelle schlicht notwendig. Die Straße wird perspektivisch umgebaut.

Dirk Lau, stellvertretender Vorsitzender des Allgemeinen Deutschen Fahrrad Clubs Hamburg (ADFC), freut sich trotzdem über die neue Radlerstrecke. Der Verband fordert in einer Petition zudem die Ausweisung weiterer Pop-up-Radwege auf den Straßen An der Alster, Reeperbahn und Wandsbeker Chaussee.

Der Radverkehr benötige mehr Platz und mehr Sicherheit, sagt Lau. Oft sei es die Polizei, die Bedenken bezüglich der Verkehrssicherheit äußere, wenn neue Radwege ausgewiesen werden sollten. Dabei gehe es ihr in erster Linie um die Sicherheit von AutofahrerInnen, so Lau. RadfahrerInnen seien gezwungen, unbenutzbare Radwege in „katastrophalen Zustand“ zu nutzen. Die Ausweisung neuer Radwege bremse die SPD „ex­trem“ aus, weil sie dem Autoverkehr möglichst wenig Platz wegnehmen wolle.

Mehr neue Radwege sollen kommen

Nach Angaben des ADFC nutzen AutofahrerInnen rund 80 Prozent des Straßenraums. Der Platz, weitere Radwege auszuweisen, sei da. Es müsse nur „mutig umverteilt werden“.

Henning Grabo, Pressesprecher der Behörde für Verkehr und Mobilitätswende, sagt, er verfolge einen „nachhaltigen Ansatz“ bei der Schaffung neuer Pop-up-Radwege. Ad-hoc-Lösungen seien nicht sinnvoll.

Im Herbst wolle die Stadt neue Radwege ausweisen. Bis dahin würde das Verkehrsaufkommen bei infrage kommenden Straßen beobachtet. Es sei nicht pauschal möglich, eine Spur RadlerInnen zu überlassen. „Es geht um einen Mobilitätsmix, in dem neben der wichtigen Rolle des Radverkehrs auch das Vertrauen in den ÖPNV gestärkt wird.“

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2 Kommentare

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  • Bin mir nicht sicher ob man bei 90% zu 10% (Autos vs. Radfahrer und Fußgänger) von klauen sprechen sollte. Umverteilen oder Schenken wäre angebrachteres Framing.

  • Herr Tjarks sollte gleich mal seinem Pressesprecher erklären, dass er nicht mehr unter Herrn Westerhagemann arbeitet. Aber wahrscheinlich dauert es etwas, bis er den Spd Verkehrspolitiksprech ablegt.