piwik no script img

Die Betten sind schon da

Weitere Messehalle für Corona-Krankenhaus benötigt. Beatmungsgeräte fehlen

Von Marina Mai

Das Corona-Behandlungszentrum, das neu in Halle 26 auf dem Messegelände entsteht, wird nicht wie geplant 1.000, sondern nur 500 Betten umfassen. „Die Planer haben festgestellt, dass in diese Halle einfach nur 500 Betten hineinpassen“, sagt Projektleiter Albrecht Broemme der taz am Montagabend. „Aber mein Auftrag vom Land Berlin heißt: Ein Ersatzkrankenhaus mit 1.000 Betten schaffen. Wir suchen derzeit eine weitere geeignete Halle irgendwo in der Messe.“

Die Bauarbeiten zu dem neuen sogenannten „Überlauf-krankenhaus“ haben letzte Woche begonnen. Es soll in Betrieb genommen werden, wenn alle anderen Kapazitäten von Krankenhäusern in Berlin überschritten sind. Ende April oder Anfang Mai soll es eröffnet werden. Träger wird der landeseigene Klinikkonzern Vivantes.

Am fortgeschrittensten seien die Planungen für die Ärzte, verrät ein hörbar überarbeitet klingender Broemme der taz am Telefon. „Da gibt es über 300 Bewerbungen, und wir prüfen mit der Ärztekammer, ob die Bewerber die sehr spezifischen fachlichen Voraussetzungen für den Umgang mit Beatmungstechnik beherrschen.“

Deutlich schwieriger sei es, Pfleger zu finden. Für sie ist der Arbeitsmarkt auch zu normalen Zeiten leergefegt. Broemme: „Wir müssen jetzt Talente reanimieren, die im Moment nicht in dieser Branche arbeiten.“ Was die Ausstattung betrifft, so gibt es Erfreuliches und weniger Erfreuliches. Broemme zufolge seien 200 nagelneue Krankenhausbetten bereits eingetroffen. An jedem Bett sei ein Sauerstoffgerät angeschlossen worden, was baulich vorbereitet werde. Doch die Beatmungsgeräte wird es nicht geben, „solange die normalen Krankenhäuser nicht Beatmungsgeräte in ausreichender Zahl zur Verfügung haben“. Bis Monatsende sei er aber zuversichtlich, 100 bis 200 Geräte zu erhalten.

Links lesen, Rechts bekämpfen

Gerade jetzt, wo der Rechtsextremismus weiter erstarkt, braucht es Zusammenhalt und Solidarität. Auch und vor allem mit den Menschen, die sich vor Ort für eine starke Zivilgesellschaft einsetzen. Die taz kooperiert deshalb mit Polylux. Das Netzwerk engagiert sich seit 2018 gegen den Rechtsruck in Ostdeutschland und unterstützt Projekte, die sich für Demokratie und Toleranz einsetzen. Eine offene Gesellschaft braucht guten, frei zugänglichen Journalismus – und zivilgesellschaftliches Engagement. Finden Sie auch? Dann machen Sie mit und unterstützen Sie unsere Aktion. Noch bis zum 31. Oktober gehen 50 Prozent aller Einnahmen aus den Anmeldungen bei taz zahl ich an das Netzwerk gegen Rechts. In Zeiten wie diesen brauchen alle, die für eine offene Gesellschaft eintreten, unsere Unterstützung. Sind Sie dabei? Jetzt unterstützen