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Zehn wollen nach oben

Die Rathausaffäre brachte Oberbürgermeister Stefan Schostok (SPD) zu Fall. Am 27. Oktober wählt Hannover nun einen Nachfolger oder eine Nachfolgerin

Wie viel bleibt an den Sozialdemokraten von dem Skandal hängen, der die vorgezogene Neuwahl in Hannover ausgelöst hat? Das ist die große Frage der Wahl am 27. Oktober 2019. Ein Verwaltungschef, dessen Büro und Privatwohnung von der Staatsanwaltschaft durchsucht wurden, eine Anklage wegen Untreue in besonders schwerem Fall und ein monatelanges Hinauszögern des unvermeidlichen Rücktritts. Stefan Schostok wirkt wie ein Paar Betonschuhe für die ohnehin schwache SPD. Erstmals seit 1946 könnte es nun passieren, dass die Sozialdemokraten im Hannoverschen Rathaus die Macht verlieren.

Die Grünen, die bereits jetzt mitregieren, und die CDU, die hier bisher nie eine Chance hatte, stehen schon bereit. Bei der Europawahl im Mai kamen die Grünen in der Stadt Hannover auf 31,1 Prozent, die CDU auf 19,7 Prozent und die SPD auf 19,5 Prozent der Stimmen. Ein Weiser?

Und es gibt weitere Konkurrenz: Insgesamt zehn KandidatInnen wollen ChefIn von rund 11.000 MitarbeiterInnen der Verwaltung werden. Lotta Drügemöller, Alina Götz, Simone Schmollack, Simone Schnase, Andrea Maestro und Robert Matthies stellen sie vor.

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