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Personalwahlen bei den Grünen

Vier KandidatInnen der Grünen gewannen erstmals Direktmandate in Brandenburg und Sachsen

Von Simon Schramm

Vier Direktmandate haben die Grünen am Sonntagabend gewonnen. Ein Erfolg bei den Landtagswahlen in Sachsen und Brandenburg sticht besonders hervor. Marie Schäffer, Stadtverordnete in Potsdam, gewann das erste grüne Direktmandat bei einer Landtagswahl in Brandenburg. Schon so ein bisschen Überraschung, sagt die 28-Jährige. Jetzt beginnt der Rummel, auch um ihre Person. Parteisitzungen, Medieninterviews, alle 30 Minuten der nächste Termin. Überwältigung? „Es ist spannend“, sagt Schäffer. „Ich lasse es jetzt auf mich zukommen.“

Nach derzeitigem amtlichen Ergebnis hat Schäffer 144 Stimmen mehr als SPD-Potsdam-Kandidatin Klara Geywitz bekommen und damit einer potenziellen SPD-Chefin den Wahlkreis abgejagt; Geywitz bewirbt sich derzeit gemeinsam mit Olaf Scholz um die Chefsessel der SPD. Aus ihrer bisherigen Arbeit als Kommunalpolitikerin nehme sie mit, dass der direkte Kontakt zu den Bürgern wichtig sei, sagt Schäffer.

Bisher hat sich Schäffer vor allem auf digitale Themen spezialisiert. Ob sie das Fachgebiet im Landtag beackern wird, sei noch nicht klar. Ihren Job bei der Stelle des Landesbeauftragten für Datenschutz wird sie aber aufgeben.

Die anderen drei erfolgreichen Direktkandidaten der Grünen haben bereits mehrere Jahre Erfahrung in der aktiven Politik. Alle drei stammen aus Großstädten Sachsens, in denen die Grünen besser abgeschnitten haben als auf dem Land.

Zum Beispiel Christin Melcher, 36, die mit 29 Prozent der Erststimmen den Wahlkreis Leipzig Mitte gewonnen hat. Sie hat sich auf Bildungspolitik spezialisiert, darauf will sie auch ihren Schwerpunkt bei der Arbeit im Sächsischen Landtag legen. Sie will sich mit dem Erziehermangel in Sachsen befassen und sich etwa für eine bessere Vergütung der Ausbildung einsetzen.

Auch Claudia Maicher, 41, hat sich in Leipzig als Direktkandidatin der Grünen durchgesetzt. Die Soziologin sitzt bereits seit der Landtagswahl 2014 im Sächsischen Landtag, damals noch über die Landesliste eingezogen, und ist in den Ausschüssen für Wissenschaft, Medien, Kultur und im Europaausschuss aktiv.

Frisch in den Landtag gewählt ist außerdem der Dresdner ­Thomas Löser, 47 Jahre alt. Der Gymnasiallehrer sitzt seit mehreren Jahren im Stadtrat von Dresden.

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