: Umstrittener Angriff
Nach dem Sonntagsspiel vor dem Olympiastadion: Polizei mit Pfefferspray im Clinch mit Hertha-Fans
Die Berliner Polizei hat das Durchgreifen gegen Fans des Fußballbundesligisten Hertha BSC nach dem Spiel gegen den VfL Wolfsburg gerechtfertigt. Im Anschluss an das 0:3 der Berliner am Sonntagabend war es vor dem Olympiastadion zu einer Auseinandersetzung zwischen Hertha-Anhängern und den Beamten gekommen. Die Fanhilfe von Hertha BSC hatte den Einsatz scharf kritisiert und in einer Mitteilung von „einem brutalen Polizeiangriff auf abreisende Herthaner“ berichtet.
„Zum Eigenschutz und zur Sicherung der Festnahmen wurde durch die Polizeikräfte körperlicher Zwang gegen die beteiligten Personen angewandt. Zudem kam es durch die Polizei zum Einsatz von Pfefferspray“, hieß es am Dienstag in einer Stellungnahme der Polizei. Es sei zu einer körperlichen Auseinandersetzung zwischen drei Hertha-Fans gekommen, die von der Polizei unterbunden worden sei. Im Rahmen der Festnahme eines der Tatbeteiligten habe es jedoch „Solidarisierungen abströmender Fußballfans“ gegeben. Im Zusammenhang mit der Auseinandersetzung sei drei Männern die Freiheit entzogen worden. Insgesamt wurden dazu drei Strafanzeigen aufgenommen – zwei Anzeigen wegen Körperverletzung und eine Anzeige wegen Landfriedensbruchs.
Die Hertha-Fanhilfe zeigte kein Verständnis für die Maßnahmen. „Ganz offensichtlich scheint die Berliner Polizei zu Beginn der Saison eine neue Eskalationsstrategie umzusetzen“, hieß es. Bei dem Vorfall seien auch als solche erkennbar auftretende und vermittelnd wirkende Mitarbeiter des Fanprojekts Berlin, der Fanbetreuung von Hertha sowie eine Rechtsanwältin tätlich angegriffen worden. (dpa)
taz lesen kann jede:r
Als Genossenschaft gehören wir unseren Leser:innen. Und unser Journalismus ist nicht nur 100 % konzernfrei, sondern auch kostenfrei zugänglich. Texte, die es nicht allen recht machen und Stimmen, die man woanders nicht hört – immer aus Überzeugung und hier auf taz.de ohne Paywall. Unsere Leser:innen müssen nichts bezahlen, wissen aber, dass guter, kritischer Journalismus nicht aus dem Nichts entsteht. Dafür sind wir sehr dankbar. Damit wir auch morgen noch unseren Journalismus machen können, brauchen wir mehr Unterstützung. Unser nächstes Ziel: 40.000 – und mit Ihrer Beteiligung können wir es schaffen. Setzen Sie ein Zeichen für die taz und für die Zukunft unseres Journalismus. Mit nur 5,- Euro sind Sie dabei! Jetzt unterstützen