Die Wahrheit: Hand mit der Hand
Donnerstag ist Gedichtetag auf der Wahrheit: Diesmal darf sich die geneigte Leserschaft an einem Poem über ein Grundproblem des Fußballs erfreuen.
Wann – schwer ist es zu begreifen –
darf ein Schiri Strafstoß pfeifen?
Wann muss es Elfmeter sein?
Wann heißt die Entscheidung: Nein!
Wenn der Ball die Hand berührt,
ist entscheidend, wer sie führt.
Geht die deutsche Hand nach oben
und wird rechts gestreckt erhoben,
um Gefolgsamkeit zu zeigen,
muss die Schiripfeife schweigen.
Die Bewegung ist natürlich
und ja praktisch unwillkürlich.
Spieler andrer Länder pflegen
ihre Hand aufs Herz zu legen,
kaum dass sie die Hymne hören
und dem Land die Treue schwören.
Diese Haltung voll Erschauern
darf das ganze Spiel andauern,
ohne dass sie beim Touchieren
mit der Hand den Pfiff riskieren.
Mittelfinger hochzurecken
und dem Schiri hinzustrecken,
ist dagegen ein Vergehen –
darauf muss Elfmeter stehen.
Ob der Ball die Hand berührt,
ist egal – ein Schiri spürt,
dass da wer das Recht bedroht.
Und zum Strafstoß gibt’s noch Rot!
Die Wahrheit auf taz.de
Leser*innenkommentare
noncarnnever
Ähnlich wie in großen Kriegen,
wo Schwache fallen, Starke siegen
wo Keule, Speer und nun auch Drohnen
dem Gegner zeigt wo Blüchers wohnen
auch hier folgt erst dem Stoß ins Horn
Gemetzel, Streit und Feindeszorn
So auch des Fussballs Glück und Pech
Ist Folge eines Hauchs ins Blech
Doch leider hat der Pfiff kein Ende
An jeder noch so kleinen Ecke
Da nervt und stört die Trillerschnecke
Und nimmt das Spiel einmal die Wende
Der Feind ist weg, der Ball geht rein-
Die Pfiffschneck schrillt Abseits solls sein
´so ist´s das völlige Verderben
die ganze Mannschaft liegt in Scherben
Noch liegt die ganze Welt liegt darnieder
Es schrillt die Schneck, und pfeift schon wieder
Lowandorder
@noncarnnever Herrlich. “Eins rauf mit Mappe“ (H. R.)
Lowandorder
"Herr Reinhard Umbach - Ich danke Sie."