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Wo ist der „Aufreger“? Scheinselbstständige Paketboten und LkW-FahrerInnen, „nebenamtliche“ BriefzustellerInnen, die ganzen „Essen-to-go“ - AuslieferungsfahrerInnen, die RagjobberInnen in den Supermärkten, und - und - und.
Hey - e-scooting soll in erster Line billig sein! Das führt zwangsläufig, wie bei allen billigen Dienstleistungen, zur Ausbeutung. Schönes rollern auch!
Einen Einblick in die Verdienstmöglichkeiten bietet ein Artikel des WDR: www1.wdr.de/nachri...er-juicer-100.html
Es dürfen pro Abend nicht mehr als 10 Scooter eingesammelt werden. Der dort genannte Juicer sammelt die Dinger mit dem Auto ein und lädt sie in der Garage auf.
Ich schätze mal, dass das ca 10-15 € / h sind.
@Rudolf Fissner Siehe auch das Video vom Standart: „Schnelles Geld mit E-Scootern? Der harte Job der Juicer“ / www.derstandard.at...lime-bird-escooter
Wer hat denn was anderes erwartet? It's Capitalism, stupid.
Ein bisschen mehr Infos wären schon notwendig, damit ich mich mitaufregen kann. Wieviele Roller schafft man denn in der Stunde? Was ist somit der erwartbare Stundenlohn? Als Student wäre das schon interessant für mich gewesen, unter der Voraussetzung >10€ pro Stunde. Also 3 Roller. Stromkosten und selbst versteuern fallen ja nicht wirklich negativ ins Gewicht. Hört sich nicht anstrengender an als viele andere Jobs, die Muskelkraft und Fitness voraussetzen.
@gyakusou Hallo Gyakosou,
in diesem Artikel findest du ausführlich alle Informationen zum Juicen:
taz.de/E-Scooter-i...aftig+ausgepresst/
und hier kannst Du auch nochmal nachlesen:
taz.de/Das-Problem...-Rollern/!5611004/
Ich hoffe, ich konnte Dir helfen!
@Lukas Waschbuesch Die Anzahl der Roller pro Stunde findet sch auch dort nicht.
Dass wir solche Zustände in DE haben, verdanken wir der durch SPD und Grüne eingeleitete sogen. Agenda 2010, die DE zu einem Billiglohnland machte und infolge Hartz IV zu einem Land der brutalsten Erniedrigung Arbeitsloser.
Davon leben die großen Filialisten mit ihren billigen Arbeitskräften und alle von Moral und Anstand befreiten Unternehmen. Dass diesen Dr***säcken dann auch noch kostenlos öffentlicher Raum fürs Geschäftemachen zur Verfügung gestellt wird, schlägt dem Fass den Boden aus.
@Rolf B. Nach dem Artikel sieht es nicht so aus, dass Arbeitslose brutalst durch die Agenda 2010 ausgebeutet werden.
Und das, obwohl der Artikel kaum Fakten hergibt. Was heisst denn 4 Euro/ Roller in Stundenlohn? Was sind denn die Zeitfenster? Wer macht denn die Arbeit?
Es bleiben nur die pseudolustige Bezeichnungen und Ausbeutungswortspiele.
@fly Hallo Fly,
die Fakten zum Kommentar findest Du ausführlich hier:
taz.de/E-Scooter-i...aftig+ausgepresst/
und hier kannst Du auch nochmal nachlesen:
taz.de/Das-Problem...-Rollern/!5611004/
Ich hoffe, ich konnte Dir helfen!
@fly Sobald in einem publizistischen Beitrag der Begriff "neoliberal" auftaucht, kann man sich die Lektüre ohnehin sparen.
Tesla-Chef Elon Musk wird immer mehr zu einer Gefahr für die Demokratie. Höchste Zeit, ihn an seiner empfindlichsten Stelle zu treffen – seinem Geld.
Schlecht bezahlte E-Scooter-Arbeit: Rollendes Prekariat
Die Arbeitsbedingungen rund um die E-Scooter sind miserabel. Schwere Arbeit wird schlecht bezahlt. Der Neoliberalismus lässt grüßen.
Kosten auch wieder Geld: Extra-Parkplätze für E-Tretroller Foto: reuters
Wer Leih-E-Scooter einsammelt und zu Hause auflädt, arbeitet nicht flexibel, sondern lässt sich ausbeuten. Das Unternehmen Lime beschäftigt sogenannte Juicer, die 4 Euro pro Roller bekommen, den sie einsammeln, aufladen und wieder in den Straßen verteilen. Auch die Lime-Konkurrenten Voi und Tier lassen ihre Roller einsammeln und aufladen – online suchen sie dafür nach Huntern und Rangern.
Schon die Jobbezeichnungen der Branche machen wütend. Juicer bringen neuen Saft in die Lime-Roller, dabei wird vor allem ihre Arbeitskraft ausgepresst. Hunter und Ranger fangen erschöpfte E-Roller ein, sind aber eingezäunt von strengen Vorgaben.
Die selbstständig agierenden Arbeitskräfte werden im Fachjargon Mikrojobber genannt. Die Unternehmen versprechen Flexibilität und eine einfache Möglichkeit, Geld zu verdienen – ohne große Zugangsbarrieren. Diese Versprechen sind eine Farce. Die Arbeitsbedingungen sind schlecht, die Entlohnung ist mies, dazu müssen Kosten selbst getragen werden.
Die Juicer zahlen das Benzin für das Fahrzeug, mit dem sie die Roller einsammeln. Sie tragen die Stromkosten der Aufladung. Und sie sind verantwortlich für die Versteuerung ihres Einkommens. Zusätzlich stehen sie unter hohem Druck: Werden die von Lime gesetzten Zeitfenster nicht eingehalten, gibt es statt 4 nur 2 Euro.
Für die meisten Juicer ist es zweitrangig, dass die Bezahlung lausig ist. Sie können die Auflade-Arbeit nach Feierabend erledigen. Ohne den Job würden sie in ihrer Freizeit überhaupt kein Geld verdienen. 4 Euro pro Roller bedeuten zwar Ausbeutung pur, am Ende des Tages aber auch 4 Euro mehr auf dem Konto.
Die Not, zuverdienen zu müssen, verschafft Unternehmen wie Lime billige Arbeitskräfte. Sie dürfen sich in ihrer Herangehensweise, aus Arbeit einen schlecht entlohnten Freizeitvertreib zu machen, bestätigt fühlen. Schließlich profitieren sie von den Arbeitskräften mit den lustigen Jobbezeichnungs-Wortspielen.
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Kommentar von
Lukas Waschbüsch
Autor
Jahrgang 1996, ausgebildet an der Deutschen Journalistenschule in München. Frei tätig u.a. für die taz, Zeit Online und den Bayerischen Rundfunk. Themen: Mobilität, Sport, Soziales, Netz.
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