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„Deutschlandfeindliches“ KonzertAbgekupferte Empörung

Wenn es gegen „deutschlandfeindliche“ Musik geht, klingt Bremens Junge Union schon mal wie die AfD im Umland.

Eher nichts für christdemokratischen Nachwuchs: Egotronic-T-Shirt mit extremer Äußerung Foto: Audiolith International

Bremen taz | Die Bremer Junge Union agitiert gegen Veranstalter und Unterstützer eines Festivals gegen rechts. Zuvor hatte bereits die AfD Diepholz in der Veranstaltung am 15. Juni im niedersächsischen Weyhe „Volksverhetzung“ erkannt. Rechtspopulisten und christdemokratischer Nachwuchs reiben sich insbesondere am Auftritt der Berliner Elektropunk-Band Egotronic: Sie hatte auf dem „Aufmucken gegen Rechts“-Festival unter anderem ihren Song „Deutschland, Arschloch, fick dich“ gespielt.

„Wollt unter euch sein / Und Fremde haben bei euch nichts verloren / Egal ob Dresden, ob Freital, der Pöbel zeigt den Zorn“, heißt es in der ersten Strophe. Für besondere Aufregung sorgt aber der Refrain: „Deutschland, Arschloch, fick dich – wir hassen dich so sehr.“

„Extrem deutschlandfeindlich“

„Volksverhetzung“, urteilte die AfD Diepholz noch am selben Wochenende. Mit einigen Tagen Verspätung hat am vergangenen Donnerstag dann auch die Junge Union im benachbarten Bremen das Festival entdeckt. „Solche extrem deutschlandfeindlichen Äußerungen haben nichts mehr mit künstlerischer Freiheit zu tun“, so der stellvertretende Landesvorsitzende der JU Bremen, Lukas Dietzel.

Dass die AfD sich über ein Konzert gegen rechts beschwert, liegt für Organisator Robert Steinbicker in der Natur der Sache. „Aber dass die Junge Union da jetzt praktisch die Pressemitteilung der AfD abschreibt, ist schon bedauerlich“, sagt der Aktivist vom Weyher Aktionsbündnis gegen rechts, das sich einst unter dem Eindruck steigender Neonaziaktivitäten im Bremer Umland gründete. „Dass die Kunstfreiheit hier nicht mehr gelten soll, ist doch rein willkürlich.“

Unterstützt, auch finanziell, wird das seit 2001 jährlich stattfindende Festival von der Gemeinde Weyhe. Die AfD sieht darin eine „Verletzung des Neutralitätsgebots“. Auch die Junge Union betrachtet „mit Sorge“, dass die Veranstaltung „sogar von der Gemeinde mitfinanziert wird“. Denn „deutschlandfeindliche Bands“, heißt es in einer Mitteilung, dürften nicht mit öffentlichen Geldern finanziert werden.

Vorwürfe gegen Sponsoren

Ähnlich wie bereits die AfD wendet sich auch die JU mit zusätzlichen Vorwürfen an die Sponsoren, die Kreissparkasse Syke und die dortige Volksbank: Diese „sollten genau hinsehen, wer zukünftig auf von ihnen mitfinanzierten Konzerten auftritt und gegebenenfalls die Unterstützung entziehen“.

„Schade, dass das Festival auf drei Zeilen reduziert wird“, sagt Steinbicker. Verschiedene Meinungen zu den Positionen der Bands gebe es auch innerhalb des Aktionsbündnisses. Aber wie eine Gruppe beim Festival sang: „Das muss eine Demokratie aushalten können!“

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3 Kommentare

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  • Ja, der Staat darf auch "deutschlandfeindliche" Veranstaltungen fördern.

    Komisch, dass man darauf hinweisen muss.

    Leider hat sich die Politik das Problem selber eingebrockt, indem Sie z.B. mit Ihrem Kotau vor dem (übrigens ebenfalls "rechten") ZdJ und dem indirekten BDS-Verbot die Büchse der Pandora geöffnet haben.

  • jede*r hat das recht sich selbst zu hassen.und auch zwangskollektiven wie es die bürger*innen von staaten sind,kann es nicht abgesprochen werden.oft gibt es gute gründe dafür -und insbesondere im fall der deutschen fehlt es garantiert nicht an solchen.selbstkritik frommt jedem staatsvolke,dass sich als staatsvolk definieren lässt und insbesondere bei einem dass eine so üble geschichte hat wie das deutsche mag sie sogar als eine staatsbürgerliche pflicht erscheinen.



    auch auf das heutige deutschland kann man vernünftigerweise nicht in jeder hinsicht stolz sein.



    es hat sein im grundgesetz und im zwei plus vier vertrag gegebenes versprechen dem frieden zu dienen gebrochen.es ist ein staat indem wie in vielen anderen staaten die sozialen grundrechte missachtet werden.es hat mit seinem postfaschistischen erbe nicht hinreichend gründlich aufgeräumt .seine plutokratischen eliten gehören zu den arrogantesten und neoliberalsten in europa und müssen besonders wenig angst vor der rückkehr der bereits weitgehend abgeschafften demokratie haben .und es spielt in der europäischen union eine reaktionäre prokapitalistisch antisoziale e rolle.meinetwegen kann deutschland sich sofort abschaffen



    mir wäre eine freie rheinische republik ,die keinem militärbündnis angehört,sich nicht an kriegen beteiligt und keine waffen exportiert zweifelsohne lieber als die brd Ich war insbesondere auch nicht dafür berlin wieder zur hauptstadt zu machen und habe bereits an der ersten demonstration gegen die deutsche wiedervereinigung teilgenommen und meine meinung darüber bis heute nicht geändert

  • Auch Wölfe die Kreide fressen sind Wölfe...