Bitte registrieren Sie sich und halten Sie sich an unsere Netiquette.
Haben Sie Probleme beim Kommentieren oder Registrieren?
Dann mailen Sie uns bitte an kommune@taz.de.
Der Mann tritt bundesweit auf Platz 22 fuer die SPDan. Ungefaehr so viele Mandate koennte die SPD auch erreichen. Wer ihm den Weg nach Bruessel versperren moechte, kann also bundesweit mit der Wahl einer anderen Partei dazu beitragen.
Die SPD hat keine Landeslisten zur Europawahl.Stattdessen eine Bundesliste. Die sogenannten Spitzenkandidaten aus den Bundeslaendern haben nur fuer die interne Kandidatur zur Bundesliste Relevanz.
Steht der Herr denn nun noch bundesweit als Kandidat auf der Liste, und wenn ja, auf einemaussichtsreichen Listenplatz? Kann man ihn hindern, das Mandat anzutreten?
@meerwind7 Herr Vaut hat schon zugesagt, dass Mandat nicht anzunehmen wenn er gewählt werden sollte.
Booey. Da harrick ja was verpaßt.
Redenschreiber beie SPD - hm. &Däh! … bei Siggi? Mach Bosse.
Na dat wäret doch aber einst gen EU jewesen - kerr! & Wollnichwoll.
Ha no. Aber ooch wieder wahr: - Siggi - is mir jlatt erspart geblieben. Fein.
Wat’n Glück. Hatte schon jut wat früher&entsetzt dat Herta-Handtuch jeworfen - wa.
Puuh & Wisch - Allet nochmal jut jejangen. Newahr. Na - Si’cher dat.
Normal.
Die Parteien der Mitte meinen, mit empathischer Kümmerergeste „das Ossi“ für sich gewinnen zu können. Sie sollten sie lieber zum Mitwirken auffordern.
Kommentar Brandenburgs SPD: Münchhausen in der Mark
Die Brandenburger SPD ist von ihrem Kandidaten zur Europawahl getäuscht worden. Der Fall zeigt, in welch schlechtem Zustand die Partei ist.
Dietmar Woidke fühlt sich getäuscht. Maja Wallstein soll einspringen Foto: dpa
Brandenburg wirbt mit einer Imagekampagne unter dem Motto „Es kann so einfach sein“ für sich. Wenn es denn so einfach wäre. Für die in dem Bundesland seit der Wiedervereinigung ununterbrochen regierende SPD ist derzeit gar nichts einfach. Alles, was die Genossen anfassen, scheint schiefzugehen.
Nun sind sie auch noch Opfer einer ziemlich dreisten Täuschung geworden: Ihr Spitzenkandidat zur Europawahl, Simon Vaut, hat sich als Lügner entpuppt. Anders als von ihm behauptet, lebt er weder in Brandenburg an der Havel noch ist die von ihm beim Nominierungsparteitag im September vorgestellte Lebenspartnerin „Doreen“ wirklich seine Freundin.
Tatsächlich hat der 41-jährige gebürtige Hamburger die Partei offenbar über Monate belogen. Warum, sagt er bisher nicht. Seine politische Karriere ist aber wohl beendet. Dabei war Vaut auf bestem Weg ein echter Apparatschik zu werden. Er war Redenschreiber für Sigmar Gabriel, derzeit ist Vaut Regierungsrat im Bundeswirtschaftsministerium. Ein Mandat in Brüssel wäre der nächste Karriereschritt gewesen.
In der Brandenburger SPD wird man sich hintergangen fühlen: Ein Karrierepolitiker, der meint, eine imaginäre Freundin reiche aus, um sich von den Brandenburgern wählen zu lassen. Das ist frech. Und peinlich. Denn es hätte ja fast geklappt. Bezeichnend ist auch, wie Vaut überhaupt zum Kandidaten wurde. Denn Parteichef Dietmar Woidke hatte mit Ex-Juso-Chefin Maja Wallstein eigentlich eine andere Favoritin. Dass ihr Vaut bei der Nominierung vorgezogen worden war, galt auch als Niederlage für Woidke.
Ohnehin schlingert die früher erfolgsverwöhnte Partei in den vergangenen Jahren. Woidke kassierte mit seiner Kreisreform das zentrale politische Projekt der Legislatur bei einem Zwischenstopp auf einen Parkplatz. Trotz guter Wirtschaftslage wäre die Koalition mit den Linken kürzlich fast am Streit über das Polizeigesetz zerbrochen. Offenbar ist alles ziemlich kompliziert.
Fehler auf taz.de entdeckt?
Wir freuen uns über eine Mail an fehlerhinweis@taz.de!
Inhaltliches Feedback?
Gerne als Leser*innenkommentar unter dem Text auf taz.de oder über das Kontaktformular.
Schwerpunkt Europawahl
Kommentar von
Marco Zschieck
Autor und CvD
Jahrgang 1978, ist Autor und CvD der taz und berichtet seit 2011 für mehrere Tageszeitungen über Berlin, Brandenburg und Osteuropa.
Themen