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Elektromobilität in DeutschlandBranche ohne klare Strategie

Die einen basteln am autonomen Öffentlichen Nahverkehr. Die anderen berechnen, wie viele Verbrenner sie noch bauen dürfen.

Das Wirtschaftsministerium bewarb auf der Konferenz Konsortien zur Batteriezellproduktion Foto: dpa

Eine Konferenz für die Zukunft, und schon von gestern? Matthias-M. Lübke, Aufsichtsratsvorsitzender der Stadtmobil Südbaden AG aus Freiburg sieht das so. Auf der großen „Vernetzungskonferenz e-Mobilität“ des Bundeswirtschaftsministeriums, auf der Minister Peter Altmaier die Gründung von Konsortien zur Batteriezellproduktion vorgestellt hat, werde die zentrale Frage ausgespart: „Wie können wir den Verkehr anders organisieren?“, sagt Lübke. In nur wenigen Jahrzehnten würden nur noch ein Bruchteil der heutigen Automobile auf den Straßen fahren, ein öffentlicher Verkehr mit autonomen Fahrzeugen übernehme ihre Aufgaben, prognostiziert er.

Uwe Wagner, Forschungsleiter im Bereich Automotive und Industrie beim Zulieferer Schaef­fler, richtet dagegen den Blick noch fest aufs Automobil. „Wir gehen davon aus, dass wir 2030 einen Fahrzeugmix von 30 – 40 – 30“ auf den deutschen Straßen haben“, sagt Wagner. Reine Elektroautos und Autos mit Verbrennungsmotor hätten jeweils einen Marktanteil von 30 Prozent, die restlichen 40 Prozent übernähmen Hybridfahrzeuge.

Schaeffler als milliardenschwerer Zulieferer aus dem bayerischen Herzogenaurach gilt als ein möglicher Player in der Zellproduktion. In der Tochterfirma Continental denkt man laut über eine Zellfabrik nach, will aber keine Lithium-Ionen-Batterien bauen – derzeit Stand der Technik. Wenn, dann will Conti mit Feststoffbatterien in den globalen Wettbewerb eintreten, die als nächste Generation der Technik gelten.

Henk Meiborg, Geschäftsführer des niederländischen Mobilitäts- und Energiedienstleisters emodz, warnt vor dieser Strategie. Es dauere zu lange, auf die nächste Technologie zu warten. „Wenn die Autoindustrie jetzt nicht in die Produktion von Batteriezellen einsteigt, dann machen es andere“, sagt er.

Autobatterien mit „geschlossenem Lebenszyklus“

Bereits Farbe bekannt haben der Autohersteller BMW, der Technologiekonzern Umicore aus Belgien und der schwedische Batteriehersteller Northvolt. Sie haben kürzlich angekündigt, ein Konsortium zur Wiederverwertung von Elektrobatterien zu gründen. Als Ziel nannten sie, mit einem „geschlossenen Lebenszyklus“ Autobatterien nachhaltig zu machen.

Ein BMW-Sprecher hatte angekündigt, „Northvolt könne ein weiterer Batteriezellenlieferant werden, wenn Northvolt seine Batteriezellenproduktion hochfahre. Die Schweden planen in ihrer Heimat den Bau der größten Batteriefabrik Europas. BMW investiert nach eigenen Angaben einen bislang nicht bekannten Betrag und bringt seine Expertise in die Batteriezellenentwicklung ein.

Umicore wird für die Entwicklung und das Recycling von Anoden- und Kathodenmaterialien zuständig sein. Ob dieses Konsortium eines der drei von Altmaier genannten Zusammenschlüsse ist, die bald vorgestellt werden sollten, ist noch nicht bekannt.

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1 Kommentar

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  • In gewisser Weise ist es tröstlich, dass wenigstens nicht mehr der Klimaschutz in den Vordergrund für das milliardenschwere E-Automobil-Sponsoring angeführt wird. Endlich sind wir dem Punkt der politisch/ökonomischen Wahrheit angekommen, der auf diese Marketingstrategie zur Gehirnwäsche (Klimaschutzbegründung) verzichtet.



    Es werden also weitere Milliarden verschenkt, um Gewinne zu machen und dabei nachhaltig das Klima zu schädigen. Der Status quo wird gefestigt und sogar verschärft. Dem Aufbau der Batteriefabriken, die konkurrierende Forschung, die um Marktanteile konkurrierenden PKW Antriebe nebst ebensolchen ÖPNV Angeboten plus carsharing Modellen etc.



    Als gäbe es weder das physikalische Faktum, dass CO2 Jahrtausende in der Atmosphäre verbleibt (auch das, was für den Aufbau der Fabriken, Infrastruktur, Forschungseinrichtungen und natürlich der Akkus/Batterien selbst) noch, dass bis 2050 EIGENTLICH der CO2 Ausstoß drastisch reduziert werden müsste!



    Alles wie gehabt: in den 80ern Milliarden für den Kat, parallel Streckenstillegungen und Abbau des ÖPNV, in den 90ern Milliarden für Erdgasumrüstungen, Diesel Förderung, Abwrackprämien nach Lehmann..., 20er Grenzwert Erhöhung und Betrug, Kaufanreize, Dienstwagenprivileg...

    Es ist eine Illusion anzunehmen, dass irgendwann mal die Vernunft siegt. Die "Ökonomie und Ökologie Versöhnungskirche" muss auf Zukunftsverantwortung verzichten, um die Kapitalinteressen der Gegenwart zu schützen. Ist nicht neu, aber wenigstens...(s.o.)