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Achtelfinale Brasilien – MexikoNeymar theatralisch, Willian brillant

Mexiko presst, Mexiko dominiert – aber nur am Anfang. Dann wird Brasilien stärker, Neymar und Willian sorgen für einen klaren 2:0-Sieg.

Es war auch heute nicht das Spiel, in dem Neymar seine Theatralik ablegen konnte Foto: ap

Die Voraussetzungen: Mexiko ist trotz sechs Punkten in ihrer Gruppe gerade so, dank koreanischer Schützenhilfe, ins Achtelfinale gerutscht. Die Brasilianer konnten in ihrer Gruppe bislang nicht zaubern und sind glanzlos Gruppensieger geworden. Im Mittelpunkt werden der Mexikaner Hirving Lozano, Siegtorschütze gegen Deutschland, und der Brasilianer Neymar, selbsternannter “Bester Spieler der Welt“ stehen. Der eine, weil er sich in der Form seines Lebens zeigt und der andere, weil die ganze Welt endlich ein schwalbenfreies Spiel von ihm sehen möchte.

Das Ergebnis: 0:2 (0:0)

Das Spiel: Mexiko presst, Mexiko kämpft, Mexiko dominiert – zumindest die ersten 20 Minuten. Immer wieder gelingen Carlos Vela und Hirving Lozano in den Anfangsminuten Vorstöße in den brasilianischen Sechzehner, doch das Tor fällt nicht, da die Mexikaner viel zu lange vor dem Tor brauchen. Ab der 20. Minute kippt das Spiel zugunsten Brasiliens, Mexiko schwimmt. Und mit Guillermo Ochoa präsentiert sich der mexikanische Keeper in Topform. Kurz nach der Halbzeit belohnt sich Brasilien durch Neymar mit dem 1:0 und drängt auf das nächste Tor. Doch Ochoa wird mit der Zeit immer besser.

Mexiko kommt manchmal zu Gegenangriffen, doch Vela wirkt in der zweiten Halbzeit abgemeldet und vertendelt immer wieder den Ball. Da Mexiko alle Wechsel schon in der 60. Minute vollzogen hat, kann es gegen Ende keinen finalen Impuls setzen; das Spiel trudelt aus inmitten von brasilianischen Todesverletzungen und mexikanischer Kreativlosigkeit. Kurz vor Schluss gelingt Roberto Firmino doch noch das 2:0, und das Spiel ist entschieden.

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Die Szene des Spiels: Es läuft die 51. Minute, als Willian die komplette rechte Abwehrseite Mexikos düpiert und mit dem anschließenden Pass in den Fünfmeterraum Torwart Ochoa aushebelt. Neymar muss nur noch den Fuß hinhalten und lässt sich anschließend feiern, als ob er allen Weltfrieden geschenkt hätte. Der Junge ist aber auch bescheiden.

Die Neymar-Show: Nein, es war auch heute nicht das Spiel, in dem Neymar seine Theatralik ablegen konnte. Wieder einmal zuckt er bei jeder kleinsten Berührung zusammen und hat dabei ein Gesicht, als ob er sich einen fünffachen Beinbruch zugezogen hätte. Wenn er behandelt wird, erleidet er Nahtod-Erfahrungen, nach der Behandlung läuft er wie ein junges Reh. Enweder ist der brasilianische Teamarzt ein Zauberer oder Neymar ein dreister Schauspieler.

Die Willian-Show: Dass es auch anders geht, zeigt Neymars brasilianischer Teamkollege Willian. Tolle Tempoläufe, immer wieder sucht er das Eins-Gegen-Eins mit mexikanischen Verteidigern, die er meistens mühelos ausspielt. Vorbereiter des 1:0, ganz starkes Spiel.

Das Zitat: “Hier ist das Tor aus der Vogelperspektive zu sehen. Naja, eigentlich ist es die Weltraumperspektive.“ Béla Réthy, 61 Jahre alt, anscheinend schon im Weltraum.

Und nun? Mexiko ist erneut im Achtelfinale ausgeschieden, Brasilien mit seiner bisher besten Vorstellung im Viertelfinale.

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