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Die gestutzte KandidatinKOMMENTAR VON BETTINA GAUS

Sollten sich die ersten Hochrechnungen als gewohnt zuverlässig erweisen, dann steht bislang nur eines fest: dass Angela Merkel eine herbe Niederlage erlitten hat. Ist es wirklich erst ein paar Wochen her, dass die Bäume, die sie gepflanzt hatte, in den Himmel zu wachsen schienen? Sie wurden auf Baumschulhöhe zurechtgestutzt. Vielleicht wird Angela Merkel trotzdem Kanzlerin. Aber unter ganz anderen Voraussetzungen als von ihr gewünscht. „Durchregieren“ kann sie gewiss nicht.

Von den Überhangmandaten und von der Nachwahl in Dresden dürfte abhängen, ob es am Ende doch für Schwarz-Gelb reicht, ob eine große Koalition zustande kommt, ob eine Minderheitsregierung sich durchlaviert oder ob Gerhard Schröder im Amt bleibt – als Chef einer Ampel. Was immer herauskommt: Die Macht wird nicht im Kanzleramt gebündelt werden. Die Stellung des Bundesrates und auch des Parlaments ist nach den Wahlen stärker als vorher.

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