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Moscheen für MonheimM wie Heimat

Vor 23 Jahren kam Farid El Karrouchi nach Monheim. Heute ist er Busfahrer, Familienvater, Vorbildmigrant. Aber zum Ankommen gehören zwei Seiten.

Busfahrer Farid El Karrouchi: „Na, bist du wieder hier um zu nerven?“ Foto: Paul Toetzke

MONHEIM taz | Mittwochmorgen 10.29 Uhr am Busbahnhof Monheim. Quietschend öffnen sich Türen des Busses Nummer 971 in Richtung Solingen Bahnhof. Vierte und letzte Runde für Farid El Karrouchi, 53. „Guten Morgen! Na geht’s dir gut?“ begrüßt er seine Fahrgäste in einem leichten, rheinländischen Singsang. Für einen Moment erscheinen die schmalen, dunklen Augen im Rückspiegel, dann kreisen seine Hände über das Lenkrad und El Karrouchi steuert auf die Landstraße in Richtung Langenfeld zu. Vorbei am Einkaufszentrum, dem Berliner Viertel, vorbei auch an dem Betonwerk, neben dem bald eine Moschee stehen könnte.

Hier und da hebt El Karrouchi den Zeigefinger zum Gruß. Jeder kennt hier jeden, sagt er. Monheim, knapp 40.000 Einwohner, nicht zu groß, nicht zu klein, weder Land noch Stadt, M wie Mittelmaß. Eine Altstadt mit ein paar Fachwerkhäusern, holländischer Backsteincharme. Nächster Halt: Hackhausen. Ein abgehetzter Mann mit einem Schweißband in Deutschlandfarben am Arm steigt ein. „Na du? Bist wieder hier um zu nerven?“, wirft ihm El Karrouchi lachend zu. „Wie immer“, antwortet der.

Man könnte die Geschichte über den Busfahrer Farid El Karrouchi als die Geschichte einer gelungenen Integration erzählen. Als die eines Vorbildmigranten, der sich stets bemüht hat. Und dann würde man sagen: Ja, es geht doch, man muss nur wollen. Aber die Geschichte über Farid El Karrouchi ist eigentlich die eines lebenslangen Hindernislaufs, eine über das Ankommen an einem Ort. Und so lässt sie sich nicht erzählen ohne den Ort selbst und einen jungen Bürgermeister, der sich Dinge traut, vor denen andere Politiker zurückschrecken.

Seit 16 Jahren ist El Karrouchi also Busfahrer. „So einen Ort wie Monheim, den findest du sonst nicht“, sagt er. Er ist Vorstandsmitglied der marokkanischen islamischen Gemeinde und Mitglied im Integrationsrat. Seine Söhne spielen im Fußballverein der Stadt. Er führte eine Studie zum Schulniveau in Monheim durch, die so komplex war, dass die Leute danach sagten „oh, das kann aber nicht jeder“. Er ist Teil dieser Stadt, die irgendwo zwischen Düsseldorf und Köln liegt und deren Name so typisch deutsch klingt wie Neustadt oder Müller.

Frittieren statt studieren

Aber Farid El Karrouchi heißt eben nicht Müller. Vor ein paar Jahren ist er mit seiner Frau und seinen fünf Kindern aus der Mietwohnung in eine Eigentumswohnung gezogen. Dorthin, wo die Straßennamen nach Dichtern und Denkern benannt sind, „wo sonst nur ‚richtige‘ Deutsche wohnen“, so sagt es El Karrouchi. Seine Frau trägt ein Kopftuch, seine Kinder sind die mit den dunklen Haaren. Wo andere Kinder selbstverständlich spielen dürfen werden sie verjagt. Die Eltern nicht gegrüßt.

Nach einem Jahr kommen die Nachbarn zu einem Bewohnertreff zusammen. El Karrouchi stellt sich vor die Runde: „Wollen Sie Respekt von mir?“ Die Nachbarn bejahen. El Karrouchi sagt: „Ich möchte dasselbe.“

Acht Jahre Bauzeit, zwei Minarette, maximal 25 Meter, so steht es im Vertrag

Als Farid El Karrouchi 1994 als 30-Jähriger nach Deutschland kam, wusste er nicht, dass er den Großteil seines Lebens einmal zwischen Monheim und Solingen, zwischen Busbahnhof und Fahrerkabine verbringen würde. In seinem Geburtsland Marokko war er unter den nur sechs Prozent der Schüler, die das Abitur schafften. Er studierte Physik und Chemie. Dann kam er nach Deutschland. Er spricht fünf Sprachen, will weiter studieren, etwas mit Energie soll es sein. Stattdessen findet er sich an der Fritteuse bei McDonalds wieder. Studieren darf er nicht.

Vor ein paar Wochen hat der Staat ihm einen Brief geschrieben. Darin steht, dass man ihm seinen marokkanischen Schulabschluss anerkannt habe. Er darf sich nun auch in Deutschland Abiturient nennen und könnte studieren. 38 Jahre nachdem er die Schule verlassen hat. 23 Jahre nachdem er den Namen Monheim zum ersten Mal hörte.

Man könnte jetzt noch über sein Ringen um einen Kindergartenplatz für ein Mädchen mit dem Namen El Karrouchi schreiben. Oder darüber, wie er dem AfD-Kandidaten erklärte, dass er für seine Vorstellung einer Umvolkung mehr als ein Kind bekommen müsse, eher fünf, so wie er selbst. Und dann könnte die Geschichte hier enden. Dann wäre es aber keine Geschichte über das Ankommen. Denn Ankommen erfordert eine Annäherung von beiden Seiten. Die andere Seite vertritt seit einigen Jahren ein junger Monheimer namens Daniel Zimmermann.

Hassfigur der Rechten. „Alles richtig gemacht“, sagt Bürgermeister Daniel Zimmermann Foto: Paul Toetzke

Durch das offene Fenster dringt Brunnengeplätscher ins Büro. Daniel Zimmermann, 34, sitzt am Konferenztisch vor den Erinnerungsfotos. Zimmermann ist seit sieben Jahren Bürgermeister der Stadt Monheim, er gehört einer Regionalpartei an, die es nur hier gibt. Er trägt Karohemd und Sneakers, die Stimme ist weich, seine Sätze überlegt.

Zimmermann versteht es, seine Amtszeit als Erfolgsgeschichte Monheim zu verkaufen. Nachdem er 2010 als erst 27-Jähriger gewählt wurde, stieg der Etat der Stadt von 125 Millionen Schulden auf einen Überschuss von 78 Millionen an. 2014 wird er mit 95 Prozent der Stimmen wiedergewählt. Er arbeitet ein Großprojekt nach dem anderen ab. Skatepark, neue Kitas, Feuerwache, Kreisverkehr. Dazu seit drei Jahren kostenlose Kinderbetreuung. „Wir fragen uns nicht zuerst, ob wir uns das leisten können, sondern ob es sinnvoll ist“, sagt Zimmermann.

Beleidigte Opposition

Kürzlich hat Zimmermann beschlossen, dass es sinnvoll ist, wenn Monheim zwei Moscheen bekommt. Insgesamt 850.000 Euro hat der Stadtrat der türkischen und der marrokanischen islamischen Gemeinde zu den Neubauten dazu gegeben. Eine Entscheidung, die Monheim für kurze Zeit ins Rampenlicht rückte und Zimmermann zur Hassfigur der Rechten machte.

Kritik kam vor allem auf, weil die türkische islamische Gemeinde zum Moscheeverband Ditib gehört, der oft als langer Arm Erdogans gesehen wird. Rechte Bewegungen wie ProNRW riefen zu Protesten auf. Auch die Opposition versuchte die Bezuschussung durch die Stadt zu verhindern. Ein Bürgerbegehren von SPD und CDU mit dem Titel „Keine Steuergelder für Moscheegrundstücke“ lehnte der Bürgermeister jedoch kurzerhand ab – wegen einer unzulässigen Fragestellung.

Die Opposition sprach daraufhin von einem „Durchwinken“ und einem politischen Stil „entgegen aller demokratischen Gepflogenheiten.“ Beleidigte Reaktionen zweier Parteien, die die Integration selbst jahrelang verschleppten. Sie fühlen sich ausgeschlossen, nicht „abgeholt und mitgenommen“.

Die Stadt fordert Verfassungstreue und Toleranz

Alles richtig gemacht, sagt Zimmermann heute. „Wir wussten, dass die Religionsgemeinden das alleine nicht stemmen können. Sonst hätten sie an bestimmten Dingen wie Räumen für Begegnungen und Jugendarbeit sparen müssen.“ Doch gerade die wollte die Stadt unterstützen. Und sie kann Bedingungen stellen. In den Verträgen wurde beispielsweise festgehalten, dass sich die Gemeinden zu Verfassungstreue und Toleranz verpflichten. Den Kritikern von Ditib konnte man so etwas entgegensetzen. „Wenn man die Einflussnahme der türkischen Seite überlässt, dann darf man sich hinterher nicht darüber beschweren, dass viele Deutschtürken sich dorthin orientieren“, argumentiert Zimmermann.

Jetzt müssen die Gemeinden Spenden sammeln. Denn in den nächsten acht Jahren muss der Bau stehen – so steht es im Vertrag. Für die marokkanische islamische Gemeinde ist das eine große Herausforderung, denn hinter ihr steht kein zahlungskräftiger Moscheeverband. Im Moment rechnet sie mit zwei bis drei Millionen Euro Baukosten.

Tags darauf wartet Farid El Karrouchi vor einem unauffälligen, weißen Wohnhaus. An manchen Stellen blättert der Putz ab, auch das Werbeschild eines Baumarkts kann das nicht verdecken. Nichts weist darauf hin, dass sich hier das Marokkanische Islamische Zentrum befindet. Im Hof sitzen zwei ältere Männer auf Plastikstühlen und blättern in einem Reisekatalog.

Endlich sichtbar werden

El Karrouchi geht an ihnen vorbei in den kleinen Anbau mit den Schuhregalen davor, der mehr nach Gartenlaube aussieht als nach Moschee. Dunkelrote Teppiche, Holzverkleidung: der Gebetsraum für die Männer. Der Raum für die Frauen ist noch kleiner. Ein Zimmer mit nur einer Neonleuchte an der Decke. „Es ist uns unangenehm, Leute einzuladen“, sagt El Karrouchi. Neulich erst, beim Zuckerfest, hätten die Menschen auf der Straße gestanden, weil drinnen kein Platz war. Der Bürgermeister war auch da. Sie sind schlau, dass Sie uns mit der Moschee helfen, hat El Karrouchi ihm da in bester Laune gesagt, Sie wollen uns unter die Lupe nehmen.

Die Zukunft liegt nur ein paar Schritte entfernt. Über die Straße, dann links, neben dem Betonwerk soll sie bald stehen – eine richtige Moschee mit zwei Minaretten. Maximal 25 Meter hoch, auch das steht im Vertrag.

Brombeersträucher klettern am Bauzaun empor. Dahinter ist bislang nicht mehr zu sehen als ein Schotterplatz und ein Kiesberg. El Karrouchi steht am Zaun und sagt: „Jetzt werden wir endlich sichtbar sein.“ Die Idee von der Moschee ist bereits wie ein Geschenk für El Karrouchi. Wie eine verspätete Einladung, sich hier zu Hause zu fühlen.

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36 Kommentare

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  • Ja wie? Mal - Short cut.

     

    Daß NRW ein klerikales Land ist -

    Brachte ein weiteres Nordlicht -

    Statt nach hillich Kölle - Nach -

    Aix-la-Chapelle - Aken - Aachen

    (gleich neben Würselen;)

    Verschlagen. Mal so auf den Punkt -

    "Stell dir vor in Kiel - käme zur - öh -

    Inbetriebnahme eines neuen

    Abwassersammlers - Ein Paffe vorbei &

    Würde seinen nassen Besen schwingen.

    Die würden doch von MP Peter Harry Carstensen bis Wolfgang-Kubicki &

    Ralf Stegner etc - Aber alle & Durch die Bank - Vor Lachen vom Deich fallen!"

     

    Anders gewendet -

    Warum frauman diesen Unabweisbaren Kleristaatsfilz -

    Noch - Weiterstricken soll -

    Mit Staatsknete - & tazBeifall!

    Statt - Endlich. Aufzudröseln!

    Ist mir schleierhaft!

    EndeGelände.

  • Die Kommentare zeigen, dass es auch Säkularismus-Fundamentalisten gibt.

    • @Linksman:

      Nennt sich Bürger in Wut oder wahlweise auch Bier mit Spagettianbeter :-)

  • 8G
    82236 (Profil gelöscht)

    "Jetzt müssen die Gemeinden Spenden sammeln. Denn in den nächsten acht Jahren muss der Bau stehen – so steht es im Vertrag. Für die marokkanische islamische Gemeinde ist das eine große Herausforderung, denn hinter ihr steht kein zahlungskräftiger Moscheeverband. Im Moment rechnet sie mit zwei bis drei Millionen Euro Baukosten."

     

    Irgendwie verstehe ich nicht, was der Ditib mit der marrokanischen islamischen Gemeinde zu tun hat...

    • @82236 (Profil gelöscht):

      Die Gemeinsamkeit zwischen der marokkanischen Gemeinde und der türkischen Ditib sind eben, dass beide in Monheim mit deutschrn Steuergeldern finanziell unterstützt werden. Auch werden beide religiösen Gruppierungrn von der Staatsspitze eines Landes kontrolliert, das keine wirkliche Demokratie ist. Wobei der marokkanische König, der auch gleichzeitig das religiöse Oberhaupt ist, eher noch ein moderater Reformer ist, während Erdogan eher für eine sehr finstere Form des politischen Islam steht. Anders als kleine Gruppierungen wie etwa der liberal-islamische Bund werden beide Gruppierungen bereits durch Steuergelder aus den beiden Herkunftsstaaten unterstützt.

      • 8G
        82236 (Profil gelöscht)
        @vulkansturm:

        Spenden und staatliche Zuwendungen aus dem Ausland müssen untersagt werden, dann Steuergelder mit klaren Auflagen und Gottesdienste nur in deutscher Sprache.

    • 3G
      39167 (Profil gelöscht)
      @82236 (Profil gelöscht):

      Es kommt bestimmt Geld von den Saudis. So läuft es doch oft oder?

    • @82236 (Profil gelöscht):

      Wie ich das verstanden habe, eben... nix.

  • 6G
    61321 (Profil gelöscht)

    Jeden Tag ein kleines Stückchen weiter weg vom Säkularismus.

    Begegnungsstätten für alle, ja. Finanzierung/Teilfinanzierung von Gebäuden für die religöse Praxis, nein.

    Die öffentliche Hand hat sich hier strikt heraus zu halten. Punkt.

     

    Herr Zimmermann meint es gut. Die potentiellen Konsequenzen für die Zukunft, die in seinem Tun liegen, ignoriert er oder er imaginiert sie nicht oder sie sind ihm rundweg egal.

     

    Noch vor einigen Jahren hätte man die Entwicklung nicht für möglich gehalten.

    • @61321 (Profil gelöscht):

      Vielleicht hast du ja keine Ahnung. Hier die Verhältnisse in NRW:

       

      Die christlichen Kirchen betreiben die Mehrzahl der Kindergärten, einen Großteil der Krankenhäuser, und viele Schulen. In jedem Dorf gibt es mindestens eine Kirche. Die Hälfte der Sozialarbeiter sind bei den Kirchen angestellt. Die Finanzierung der Kirchen kommt direkt vom Staat, die Kirchensteuern sind nur ein kleiner Teil. Hinzu kommt noch, dass die Kirchen eigene Gesetze haben: Sie dürfen z.B. ihre Angestellten zu einem christlichen Lebenswandel verpflichten.

       

      Aber der Bau von Moscheen untergräbt angeblich den Säkularismus. Tatsächlich gibt es in Deutschland keinen Säkularismus. Die Kirchen durchdringen den Staat weitgehend. Alle Bemühungen um eine Säkularisierung sollten sich daher gegen die christlichen Kirchen wenden.

       

      Übrigens: In Berlin war es unmöglich Bus-Werbung zu schalten, mit dem Slogan: "Es gibt wahrscheinlich keinen Gott." Das Beförderungsunternehmen hat sich geweigert. Christliche Werbung gibt es dort regelmäßig.

      • 3G
        39167 (Profil gelöscht)
        @Eike:

        Sie haben das Problem doch angesprochen. Die Verflechtung von Kirche und Staat. Das muss aufhören nicht noch mehr werden. Zu dem "mehr" gehört auch der Bau weiterer religiöser Statements.

      • 6G
        61321 (Profil gelöscht)
        @Eike:

        Kirchen und weitere konfessionelle und spirituelle Organisationen und Vereinigungen sollen bis auf Weiteres soziale und karitative Leistungen erbringen und dementsprechende Einrichtungen unterhalten.

        Sie sehen das als ihre ureigenste Aufgabe an der Gesellschaft an (primär natürlich alles andere als uneigennützig), während offensichtlich die Länder und die Gemeinden zu einer flächendeckenden Versorgung weder jetzt noch in nächster Zukunft in der Lage sind.

         

        Man ist also abhängig und hat dem Rechnung zu tragen, das heißt, man zahlt dafür.

        Das ist kein guter Zustand, muss aber nicht für immer so bleiben.

         

        Öffentliches Geld geben muss aber an Bedingungen geknüpft sein und folgende sind die meinen:

         

        1) Karitatives oder edukatives Wirken darf nicht mit konfessioneller/spiritueller Einflussnahme auf Schützlinge und Hilfsbedürftige einher gehen

         

        2) Angestellte sind bezüglich ihres Lebenswandels zu nichts Besonderem zu verpflichten, solange ihre Gehälter von öffentlicher Hand finanziert werden

         

        3) Sakrale Räume und Gegenstände oder gar ganze Gebäude sind weder ganz noch teilweise von öffentlichen Geldern zu finanzieren

         

        4) Der Staat/die Länder haben eine säkulare Schulausbildung weiterhin zu garantieren und Schulpflicht gilt alleine für staatliche Schulen

         

        5) Strenge Kontrolle auf Einhaltung der Punkte 1) bis 3) und generell der Verwendung von Zuschüssen

         

        Es wird also zukünftig auch muslimische Kindergärten mit Geldern von Gemeinden geben.

        Wenn diese einen Gebetsraum haben sollen, ist der von den Betreibern selbst zu finanzieren.

         

        Öffentliches Geld für eine Moschee oder Kirche geben ist ein Unding, während eventuelle daran angeschlossene öffentliche Begegnungsräume eventuell mitfinanziert werden können. Diese müssen dann aber tatsächlich einer breiteren Öffentlichkeit zur Verfügung stehen.

         

        Alleine für Denkmalschutzzwecke kann im Einzelfall darüber geredet werden, in den Erhalt sakraler Bauten zu investieren, wenn ein höheres allgemeines kulturelles Interesse besteht.

      • @Eike:

        "Alle Bemühungen um eine Säkularisierung sollten sich daher gegen die christlichen Kirchen..."

         

        Kirche - Mosche = Säkularismus?

  • Für mich ist der Typ Karrouchi eher der typische islamische Spiesser so wie es katholische Spiesser auch ist.

     

    Das die Taz als linkes Blatt den Klerus hier wiedermal hoch hält, hat mit meinem Verständniss von Sozialismus nichts zu tun.

    • 8G
      80576 (Profil gelöscht)
      @Justin Teim:

      Ist die taz ein sozialistisches Blatt?

      • @80576 (Profil gelöscht):

        Egal.

         

        Heißer Tipp.

        Lesen mit mehr als 77 -

        Könnte helfen!

        Nu. Erster Schritt -

        Den "Kurzen zwischen den Ohren" -

        Reparieren!;)

        Viel Glück.

        Das wird.

        I' hope!;))

      • @80576 (Profil gelöscht):

        Frage ich mich auch...

      • @80576 (Profil gelöscht):

        So sozialistisch wie Senator McCarthy sozialistisch war

  • Die Erdogan-treuen Türken können überall in vom türkischen Staat finanzierten Prachtbauten von Moscheen beten. In die Hinterhöfe verbannt sind liberale Muslime, Aleviten sowie säkulare Türken und Kurden.

  • Ja wirklich toll, die Erdogan-treuen Türken fühlen sich also in Monheim angekommen, für die Aleviten und die säkularen Türken gibt es aber keinen Cent, keinerlei Unterstützung von diesem ach so tollen Bürgermeister.

  • Die Ditib wird eh massiv vom türkischen Staat unterstützt, da braucht es keine Steuergeschenke. Eher hätte es der liberal-islamische Bund, der dort in der Region aktiv ist, verdient, von deutschen Steuergeldern gefördert zu werden. Die Ditib wird schon ausreichend von türkischen Steuergeldern gefördert.

  • Mir wird übel, wenn eine linke Zeitung wie die Taz einen Bürgermeister bejubelt, der Steuergelder dafür verschwendet, die Ditib, den verlängerten Arm des Autokraten Erdogan, zu unterstützen. Die Bespitzelung türkischer Bürger durch Imame von Ditib-Moscheen war nur der Gipfel des Eisbergs. Die Ditib verbreitet eine autoritär-patriarchalische Lesart des Islams, unterdrückt kritisches Denken und fördert einen undemokratischen Führerkult.

  • In einigen Einwanderungsländern wird das Deutsche Abitur auch nicht zugelassen

  • Der Bürgermeister ist genial. Ich wünsche mir, dass es mehr von dieser Sorte gäbe.

     

    Ob man jede verschuldete Stadt in Deutschland durch Senkung der Gewerbesteuer retten kann? Schwierig, in Monheim hat es funktioniert aber jede Stadt ist anders.

     

    Den Moscheebau zu bezuschussen kann man als Bevorzugung kritisieren. Aber dadurch holt er die Muslime aus dem Hinterhof und verhilft zu einem würdigen Raum für Begegnung und Gebet. Außerdem gibt man nicht einfach Geld. Sondern man fordert unsere Werte ein und den Verzicht auf den Ruf des Muezzins, der von der nicht-muslimischen Mehrheit kaum bis gar nicht akzeptiert werden würde.

    • @FrankUnderwood:

      Ob er genial ist, wird sich erst in der Zukunft zeigen. Lippenbekenntnisse zu Verfassungstreue und Toleranz sind schnell gesprochen. Die Ditib wusste bereits vor diesem Vertrag, was man in Deutschland sagen muss.

       

      Wenn Herr Zimmermann die Einflussnahme nicht der türkischen Seite überlassen will, hätte er besser den Imam finanzieren und mitaussuchen sollen.

      Ich wünsche Monheim, dass die Idee von Herrn Zimmermann aufgeht.

      • @rero:

        Ich bin auch kein Ditib-Fan. Aber in diesem Fall fällt das Grundstück sofort zurück in Besitz der Stadt Monheim wenn die vertraglichen Verpflichtungen nicht eingehalten werden.

        • @FrankUnderwood:

          Bestimmt ein sinnvolle Ideee im Vertrag. Wenn die Gemeinde nicht verfassungstreu und tolerant ist, wird sich das in der Realität nur extrem schwer belegen lassen. Es sind eben Begriffe, die nicht leicht zu definieren sind. Und im Zweifelsfall handelt es sich um einzelne Personen, aber nicht um die Gemeinde.

           

          Dieser Paragraph dient aus meiner Sicht eher zur Beruhigung der nichtmuslimischen Mehrheit. Wenn man auf die Gemeinden hätte einwirken wollen, hätte man detailliertere Bedingungen stellen müssen.

           

          Einer der Spitzel-Islame Erdogans kam aus Monheim. Aber auch das kann man unterschiedlich interpretieren.

    • @FrankUnderwood:

      Kirchen werden auch nicht von den christlichen Gemeindemitgliedern finanziert.

      • @Hanne:

        Wenn Sie Kirchensteuer zahlen sind Sie Mitglied der katholischen oder evangelischen Kirche. Und damit finanzieren Sie diese auch.

         

        Die Kirchen sind Körperschaften des öffentlichen Rechts und dürfen daher Steuern erheben, die der Staat für sie einzieht und an sie weiterleitet.

         

        Bis heute ist nur die Ahmadiya (muslimische Minderheit) eine Körperschaft des öffentlichen Rechts.

         

        Die große Masse Schiiten und Sunniten sind als Vereine organisiert und erfüllen bislang nicht die Voraussetzungen für eine solche Körperschaft.

        • @FrankUnderwood:

          Das ist die falsche Antwort zur nicht gestellten Frage.

           

          Die Kirchen finanzieren sich mitnichten von den erhobenen Steuern der Kirchenmitglieder. Das mögen manche Christen vielleicht glauben, mit der Realität hat das allerdings nichts zu tun.

           

          Die Kirche, ihre "Betriebe", ihre Liegenschaften, ihre Mitarbeiter und ihre Priester im Ruhestand sind zum allergrößten Teil durch stinknormale Steuergelder finanziert, nicht durch Kirchensteuer, die geschätzt max. 5% ausmachen. Und mit diesem Steuergeld ALLER Bürger_innen erwerben die Kirchen dann auch noch Objektvermögen, für deren Bewirtschaftung und Instandhaltung wiederum der Staat aufkommt.

           

          Also alles sehr abstrus. Und dafür muss ich mir im Krankenzimmer dann ein Kreuz an der Wand anschauen.

  • 3G
    39167 (Profil gelöscht)

    Schön, dass er hier angekommen ist und sich wohlfühlt.

    Nicht schön ist der Bau der Moscheen. Nein, das finde ich gar nicht gut.

    Noch mehr Religion, noch mehr imposante Gebäude, staatlich unterstützt.

    Hört endlich auf damit. Religion ist Privatsache! Das gilt auch für unsere christlichen Würdenträger. Kein Neubau, egal von welcher Religion, kein Geld vom Staat.

    Da ist eine strikte Trennung schon lange notwendig und sollte endlich umgesetzt werden!!!

    • @39167 (Profil gelöscht):

      Brüllen Sie nicht so, Sie haben ja doch Unrecht.

       

      Eine Moschee ist ein Gotteshaus. Dort versammeln sich die Anhänger einer Religion um ihr Brauchtum zu pflegen.

       

      Die Freiheit der Religion und ihre Ausübung ist von der Verfassung geschützt. Wir brauchen also mehr Moscheen, gerade im ländlichen Raum ist die Abdeckung noch sehr lückenhaft. Und alle gemeinnützigen Vereine haben natürlich ein Recht auf Förderung durch das Gemeinwesen und die öffentliche Hand. Auch die religiösen.

  • Zitat:

    "In seinem Geburtsland Marokko war er unter den nur sechs Prozent der Schüler, die das Abitur schafften.

    Er studierte Physik und Chemie."

     

    Bei dem Bildungshintergrund ist die im Text angesprochene gelungene Integration doch kein Wunder.

     

    Gehören die Migranten zu den besten 10 (bzw. 6%) der Schüler, die das Abitur schafften und studierten?

     

    Vermutlich eher nicht. Wie sieht es bei diesen Menschen mit Integration aus? Der Wahrheit dürfte bei der großen Mehrheit

    dieser Menschen wohl am nähesten kommen, daß Sie, sofern Sie eine dauerhafte Aufenthaltserlaubnis

    bzw. die deutsche Staatsbürgerschaft erhalten, langzeitarbeitslos sein werden und dauerhaft Arbeitslosengeld 2 beziehen werden.

     

    Wenn es schlecht läuft, werden vermutlich erst ihre Enkelkinder voll "integriert" sein.

     

    Was die Religion anbetrifft, hätte mich z.B. interessiert, ob sich Herr El Karrouchi in seinem Heimatland Marokko dafür eingesetzt hat, daß

    z.B. Christen ihren Glauben frei praktizieren können.

     

    Bei Wikipedia kann man lesen, daß Christen in Marokko nicht missionieren dürfen, auch sei z.B. die Weitergabe von christlicher Literatur

    verboten. Christen müßten ihren Glauben oft im Geheimen praktizieren.

     

    Gibt es eigentlich irgendein Land auf der Welt, wo der Islam Staatsreligion ist und die Muslime Christen gegenüber genauso tolerant sind wie es

    die Bürger (Christen) hier in Deutschlang gegenüber Muslimen sind?

    • @AntiAnti2017@web.de :

      Deutschland hat keine "Staatsreligion". Auch das Christentum ist keine.

       

      Jemand mit einem Hochschulabschluss in Physik und Chemie kriegt bei uns gerade mal einen Leichtlohnjob als Personenbeförderer, und Sie nennen das eine "gelungene Integration". Erstaunlich.

    • @AntiAnti2017@web.de :

      "Gibt es eigentlich irgendein Land auf der Welt, wo der Islam Staatsreligion ist und die Muslime Christen gegenüber genauso tolerant sind wie es die Bürger (Christen) hier in Deutschlang gegenüber Muslimen sind?"

      Demnach wären Muslima in D keine Bürger_innen oder alle Bürger_innen außer Muslima Christ_innen?

      Demnach erleben Menschen, denen ein muslimischer Glauben zugeschrieben wird hier nicht tagtäglich Rassismus, sei es im ÖPNV, in Form von Prosten gegen Geflüchtetenunterkünfte...?

       

      "Gehören die Migranten zu den besten 10 (bzw. 6%) der Schüler, die das Abitur schafften und studierten? Vermutlich eher nicht. Wie sieht es bei diesen Menschen mit Integration aus?"

      Die "Integration" sieht teils so aus, dass "Kinder mit Migrationshintergrund" als "Sozialschwache" an Förderschulen verwiesen werden und dort die Mehrheit ausmachen. Und wieviele People of Color machen hierzulande einen universitären Abschluss? Wie auch für weiße aus der "Unterschicht", ist eine "soziale Durchlässigkeit nach oben" für People of Color so gut wie nicht vorhanden...

      • @Uranus:

        @Urbanus

         

        "Demnach erleben Menschen,

        denen ein muslimischer Glauben zugeschrieben wird hier nicht tagtäglich Rassismus,

        sei es im ÖPNV, in Form von Prosten gegen Geflüchtetenunterkünfte...?"

         

        Doch, den erleben sie. Aber nicht in der gleichen Form wie z.B. Christen in muslimischen Ländern, wo der Islam

        Staatsreligion ist. Aber ich würden Ihnen zustimmen, wenn sie behaupten würden, daß generell religiöse Menschen mit

        Liberalität nicht viel am Hut haben.

         

        Aber darum geht es im Kern auch nicht.

        Es geht darum, daß viele Muslime Liberalität durchaus schätzen und auch fordern, beispielsweise,

        wenn es um ihre Religion geht.

         

        Schaut man sich aber die Länder an, aus denen sie zugewandert sind, stellt man fest, daß diese oftmals

        nur liberal in Sachen Religion sind, aber ansonsten Liberalität eher bekämpfen.

        Wieviele Länder, in denen der Islam Staatsreligion ist, sind demokratisch?

         

        Meiner Ansicht nach müßte es vor diesem Hintergrund einen viel kritischeren Umgang mit dem Islam bzw. dem

        muslimischen Glauben geben.

         

        Die Diskriminierungen, denen Muslime oft ausgesetzt sind, erschwert dies leider beträchtlich.