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Gedenken an Brechmittel-Folteropfer

Foto: Allegra Schneider

Noch immer ist das geplante Mahnmal gegenüber der Kunsthalle nicht errichtet. Also hat die Initiative in Gedenken an Laye-Alama Condé anlässlich seines 13. Todestages nicht nur eine Kundgebung am Ziegenmarkt abgehalten, sondern auch einen mobilen Denkort auf die Reise geschickt: Er soll in Kulturzentren, Kneipen, Vorgärten und anderen Orten aufgebaut werden und mahnen, dass kein Mensch im Zuge staatlicher Maßnahmen gequält oder gar getötet wer­den darf. Der aus Sierra Leone stammende Condé starb in Bremer Polizeigewahrsam, nachdem ihm dort mit Gewalt literweise Wasser und Brechmittel eingeflößt worden waren. Condé sollte damit zum Erbrechen verschluckter Drogen gezwungen werden, mit denen er an der Sielwallkreuzung gehandelt haben soll. Während der zweistündigen Prozedur fiel Condé ins Koma und starb an den Folgen der Brechmittelvergabe am 7. Januar 2004. Zwischen 1991 und 2004 sind in Bremen in über 1.000 Fällen Brechmittel in Polizeigewahrsam verabreicht worden. 2006 stufte der Europäische Gerichtshof für Menschenrechte die zwangsweise Vergabe von Brechmitteln als Folter ein.

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