: Hälfte der SyrerInnen marschiert nicht mehr mit
FriedensmarschStreit um politische Neutralität beim „Civil March“ nach Aleppo
Unterzeichnet haben das „Statement“ lediglich zwei Teilnehmer – allerdings folgten ihnen allein die Hälfte der derzeit 18 syrischen Mitmarschierer, wie Organisatorin Anna Alboth bestätigt. Konkret geht es um die Frage, ob auf der Demo die Flagge der syrischen Rebellen im Bürgerkrieg gegen Machthaber Assad gezeigt werden soll – oder ob nur weiße Fahnen erlaubt sind, wie die Organisatoren zuvor klare Order gegeben hatten: „Wir demonstrieren nicht gegen jemanden, sondern dafür, dass es Frieden gibt.“
Etwa 120 Teilnehmer hätten sich am Montagabend zu einer „gewinnbringenden Diskussion“ zusammengefunden, heißt es in dem Brief. An deren Ende muss es dann Missverständnisse gegeben haben.
So wollen die Unterzeichner einer „Abstimmung“ beigewohnt haben, nach der „noch drei Personen“ gegen das Zeigen der syrischen Rebellenfahne waren. Alboth sagt am Mittwoch, das sei nur ein „Stimmungsbild“ gewesen. „Wir haben aber den Fehler gemacht, am Dienstagmorgen keine tatsächliche Abstimmung über die Fahnenfrage zu machen.“
Die Verfasser des Briefs werfen Alboth nun „kolonialistisches Gebaren“ vor, weil insbesondere die anwesenden SyrerInnen für das Zeigen der Rebellenflagge seien: „Wenn man im Namen anderer Leute für etwas marschiert, kann man sie nicht ignorieren.“
„Wenn wir die Rebellenflagge zulassen, verlassen uns genauso viele SyrerInnen“, hält Alboth dagegen. Insgesamt liefen am Mittwoch noch 80 Teilnehmer Richtung Syrien. Anna Klöpper
Videoreportage: taz.de/Aleppo
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