kommentar von Klaus Wolschner über den PUA-Bericht: Terror im Kopf
Mittlerweile ist die Polizei besser gerüstet für ein Terror-Wochenende wie am 28./29. Februar 2015. Das ist Konsens bei den Mitgliedern im Parlamentarischen Untersuchungsausschuss: Bessere Abläufe, bessere Bewaffnung. Und es ist garantiert, dass Innensenator Mäurer (SPD) nicht mehr auf polizeiliche Lagebesprechungen gehen darf.
Aber wer schützt die Polizei vor ihren eigenen Hirngespinsten? Die Bedrohung in den Köpfen der Beteiligten hat wie bei einem Flipper-Spiel an Dynamik gewonnen. Höhepunkt war die Behauptung des Staatsanwaltes, es gebe Hinweise auf Waffen im Islamischen Kulturzentrum (IKZ). Das war entweder bewusst gelogen, um die Richterin zum Durchsuchungsbeschluss zu drängen oder der Mann ist nicht Herr seiner Sinne.
Der Ausschuss redet sich mit dem Verweis auf einen „Zeugen“ des Zolls heraus, der dubios sei. Leider waren die eigenen „Quellen“ nicht seriöser. Und in der Mischung mixte sich dann aus drei dubiosen „Meldungen“ in den Köpfen der Sicherheitsleute eine konkrete Terror-Phantasie.
14 Tage nach dem Anschlag auf Charlie Hebdo drehen Sicherheitsleute eben durch. Gut, sie sind auch nur Menschen. Nicht entschuldbar ist aber, dass sie zu dem Schaden nicht stehen. Ebensowenig räumt der Innensenator ein, dass er falsch gehandelt hat. Und die Polizei hat dem IKZ nicht einmal Ersatz geleistet für die eingetretene Tür.
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