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Die Agenda steht

Habitat III Umsetzungspläne für eine nachhaltige Stadtentwicklung

Die Abschlusserklärung steht schon: Mit der „New Urban Agenda“ soll die Habitat-Konferenz in Quito den Umbau der Städte zu „gerechten, sicheren, gesunden, zugänglichen und bezahlbaren“ Orten vorantreiben. Auf die Erklärung haben sich die fast 200 teilnehmenden Staaten vorab geeinigt. Die New Urban Agenda fordert, Städte müssten „neu geplant, finanziert, entwickelt und regiert werden“.

Ein „Umsetzungsplan“ verspricht „angemessenes Wohnen, Menschenrechte, sicheres Trinkwasser, grüne Erholungsplätze, Zugang für Behinderte und lokale Verwaltungen.“ Hinter der Unterstützung für lokale und kommunale Verwaltungen verbirgt sich Sprengstoff: In vielen Staaten ist eine Mitsprache der Regierten wenig erwünscht.

Was genau Regierungen und Unternehmen auf den Tisch legen werden, ist noch nicht bekannt. Deutschland etwa plant nach Angaben aus dem Entwicklungsministerium eine „Initiative zur transformativen Mobilität“ – also die Unterstützung der Verkehrswende in den notorisch von Staus geplagten Megastädten.

Die Habitat-Konferenz sammelt in einem „Umsetzungsplan“ Beispiele für Verbesserungen, die überall und oft von Unternehmen oder Hilfsorganisationen auf die Beine gestellt werden: 100.000 Biotoiletten für Hyderabad, bessere kommunale Verwaltung für Quito, Postadressen für Slumbewohner in Kalkutta, erneuerbare Stromversorgung auf den Philippinen, Biobrennstoff aus Wasserhyazinthen in Nigeria. Das Hilfswerk Misereor hat eine einfache Forderung: „Wir brauchen ein Verbot von Vertreibungen und ein Recht auf Stadt“, sagt die Expertin Almuth Schauber.

Ob die Ziele verwirklicht werden, soll alle vier Jahre ein Bericht an den UN-Generalsekretär bilanzieren. Die nächste Habitat-Konferenz findet 2036 statt. Bernhard Pötter

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