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Woody Allen wird 80 JahreGott, Sex, letzte Dinge eben

Vieles in seinen Filmen ist zum Lachen, aber längst nicht alles. Allen war nie ein sanfter Filmemacher. Daran hat sich auch im Alter nichts geändert.

Beschäftigt sich gerne mit Großstadtneurotikern: Woody Allen. Foto: dpa

Wird er eines Tages in der Leinwand verschwinden? Das hieße für Woody Allen, den umgekehrten Weg zu gehen, den eine der Figuren in seinem Film „The Purple Rose of Cairo“ aus dem Jahr 1985 wählt: Dort wechselt der Schauspieler Jeff Daniels während einer Filmvorführung plötzlich von den projizierten Bildern in die Wirklichkeit hinüber, sehr zum Erstaunen der anwesenden Kinobesucher – und der verbliebenen Darsteller auf der Leinwand, die nicht mehr wissen, wie sie ohne ihren Kollegen weiterspielen sollen.

Ganz ausgeschlossen ist so eine Transformation bei Woody Allen wohl nicht. Nötig wäre es ebenso wenig. Film und Realität sind für Allen ohnehin schon seit langer Zeit eng geführt, Autobiografisches hat er oft in seinen Drehbüchern verarbeitet, etwa das Leben in Großstädten und die seelischen Nöte ihrer Bewohner. Und auch das, was wir von ihm über das mitunter antagonistische Verhältnis der Geschlechter erfahren können, mag zu großen Teilen aus eigener Erfahrung stammen.

Vieles davon ist zum Lachen, wenngleich längst nicht alles, weder in seinen Filmen noch in seinem Leben. Doch das Lachen überwiegt deutlich in seinem Werk, von laut zu sehr leise bis hin zur stillen Freude über eine der Einsichten, die Allen mit seinem Publikum teilt. Die gibt es reichlich bei ihm. Sogar heute noch, wo die Leichtigkeit von einst, mit der er Fragen zu Gott, Sex oder anderen letzten Dingen in blitzgescheiten Pointen verdichten konnte, einer zunehmend zynischen Bitterkeit gewichen ist. Von Altersmilde keine Spur.

Allen war andererseits nie ein sanfter Filmemacher, seine Figuren hat er nicht geschont. Sich selbst auch nicht. Sein Arbeitsethos, bei dem fast jährlich ein Film unter seiner Regie entstanden ist, bleibt ungebrochen. Die Bilanz so weit: 49 Filme in 49 Jahren, der jüngste, „Irrational Man“, läuft gerade im Kino, mit den Dreharbeiten zu seinem nächsten Film hat er im Sommer begonnen. Für Amazon produziert er zudem eine Streaming-Serie, die erste Serie seines Lebens. Woody Allen, der am 1. Dezember 1935 als Allan Stewart Konigsberg in Brooklyn geboren wurde, wird 80 Jahre alt.

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2 Kommentare

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  • Erwähnt sollten an dieser Stelle allerdings auch die Vorwürfe seiner Adoptivtochter, die nach eigenen Angaben als Siebenjährige sexueller Übergriffe durch Allen erdulden mußte. Scheinbar ist das eine gern verschwiegene dunkle Seit dieses hochgelobten Künstlers.

  • Allen versteht es wie kein Zweiter Melancholie mit Humor zu verbinden oder zu brechen,wie man's sehen will.Nicht umsonst heißt es wohl,Humor ist Tragik plus Zeit.Sein Privatleben war immer ein großer Teil seines Werkes,weswegen die Beziehung zu seiner Adoptivtochter viel Staub aufwirbelte und ihn viele Sympathien kostete.Ich bin trotzdem sein Fan geblieben und habe mir auch den Auftritt mit seiner Band seinerzeit im Tempodrom angesehen.Herzlichen Glückwunsch zum Achtzigsten,Woody!