: Frau Grütters sucht einen Stiftungschef
Gedenken Der umstrittene neue Direktor der Stiftung Flucht und Vertreibung zieht sich zurück
Zu den anstehenden Aufgaben der Stiftung Vertreibung gehöre unter anderem die Vorbereitung der Dauerausstellung und die Betreuung der Bauarbeiten im Deutschlandhaus in Berlin, sagte Grütters. Das dort angesiedelte Ausstellungs- und Dokumentationszentrum der Stiftung soll 2019 eröffnet werden. Die Kosten des vom Bund getragenen Projekts werden auf 30 Millionen Euro geschätzt. Neben einer Dauerausstellung auf 1.200 Quadratmetern ist eine weitere kleinere Fläche für Wechselausstellungen vorgesehen.
Kulturstaatsministerin Monika Grütters kündigte an, dem Stiftungsrat in Kürze einen Verfahrensvorschlag zur dauerhaften Besetzung des Direktorenpostens zu unterbreiten. Die Entscheidung für Winfrid Halder als neuen Stiftungsdirektor und Nachfolger von Manfred Kittel war im Juni dieses Jahres gefallen. Seine Berufung war von verschiedenen Seiten kritisiert worden. Unter anderem wurde Halder zu große Nähe zur CDU sowie zum Bund der Vertriebenen vorgeworfen. Halder, schrieb die taz im Juli 2015, „steht für ein Programm, das an Vaterlandsvertriebenenheit kaum zu übertreffen ist“.
Der 52-Jährige Historiker sollte sein Amt schon im Herbst antreten. Wegen der Berufung Halders waren mehrere Mitglieder des Wissenschaftlichen Beirates der Stiftung zurückgetreten, darunter zwei polnische Vertreter.
Halder ist seit 2006 Direktor der Stiftung Gerhart-Hauptmann-Haus in Düsseldorf und Privatdozent am Historischen Seminar der Heinrich-Heine-Universität Düsseldorf. Die Bundesstiftung Flucht, Vertreibung, Versöhnung wurde Ende 2008 errichtet. Träger ist das Deutsche Historische Museum in Berlin. Zweck der Stiftung ist es, das Gedenken an Flucht und Vertreibung im 20. Jahrhundert wachzuhalten und zur Versöhnung beizutragen. Halders Vorgänger Manfred Kittel hatte sein Amt Ende vergangenen Jahres verlassen müssen, nachdem es zum Bruch mit dem Wissenschaftlichen Beraterkreis gekommen war.
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