Neue Kölner Oberbürgermeisterin: Unterschrift am Krankenbett
Die parteilose Henriette Reker nimmt ihre Wahl an. In der vergangenen Woche war sie Opfer eines mutmaßlich politisch motivierten Anschlags geworden.
Die parteilose Politikerin, die bei der Wahl von CDU, Grünen und FDP unterstützt wurde, liegt nach dem Anschlag noch in einer Klinik. Ihr Sprecher sagte, sie habe die Erklärung am Krankenbett unterschrieben.
Nach Angaben der Stadt befindet sich Reker auf dem Weg der Besserung. Ihre neuen Aufgaben werden allerdings vorerst andere übernehmen. An der Spitze der Stadtverwaltung ist das vertretungsweise Stadtdirektor Guido Kahlen. Im Rat und als Repräsentantin der Stadt wird Reker von den Bürgermeistern vertreten. CDU-Bundesvize und NRW-Parteichef Armin Laschet twitterte kurz nach der Meldung von Rekers Amtsannahme, dass „der Politikwechsel in Köln“ nun beginnen könne. Reker folgt im Rathaus auf Jürgen Roters von der SPD.
Die 58-Jährige war am Samstag einen Tag vor ihrer Wahl zur Oberbürgermeisterin von einem 44-Jährigen aus vermutlich fremdenfeindlichen Motiven niedergestochen worden. Inzwischen ermittelt die Bundesanwaltschaft gegen den Mann. Er sitzt in Untersuchungshaft. Reker war vor ihrem Wechsel auf den OB-Posten als Sozialdezernentin auch zuständig für die Flüchtlinge in Köln. Im Wahlkampf hatte sie sich wiederholt für die Integration von Asylbewerbern ausgesprochen.
Der Anschlag hatte über Parteigrenzen hinweg zu einer Diskussion über die Verrohung des politischen Klimas in Deutschland geführt.
taz lesen kann jede:r
Als Genossenschaft gehören wir unseren Leser:innen. Und unser Journalismus ist nicht nur 100 % konzernfrei, sondern auch kostenfrei zugänglich. Texte, die es nicht allen recht machen und Stimmen, die man woanders nicht hört – immer aus Überzeugung und hier auf taz.de ohne Paywall. Unsere Leser:innen müssen nichts bezahlen, wissen aber, dass guter, kritischer Journalismus nicht aus dem Nichts entsteht. Dafür sind wir sehr dankbar. Damit wir auch morgen noch unseren Journalismus machen können, brauchen wir mehr Unterstützung. Unser nächstes Ziel: 40.000 – und mit Ihrer Beteiligung können wir es schaffen. Setzen Sie ein Zeichen für die taz und für die Zukunft unseres Journalismus. Mit nur 5,- Euro sind Sie dabei! Jetzt unterstützen
meistkommentiert
Trump erneut gewählt
Why though?
Pro und Contra zum Ampel-Streit
Sollen wir jetzt auch wählen?
Harris-Niederlage bei den US-Wahlen
Die Lady muss warten
US-Präsidentschaftswahlen
Die neue Epoche
US-Präsidentschaftswahlen
Warum wählen sie Trump?
Jüdische Wähler in den USA
Zwischen Pech und Kamala