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Grüne im Wahlkampf 2017Göring-Eckardt will führen

Die Fraktionsvorsitzende der Grünen, Katrin Göring-Eckardt, will ihre Partei auch 2017 in den Wahlkampf führen. Und zwar ohne Koalitionsaussage.

KGE kritisch: 2017 will sie den Wählern nicht mehr „vorschreiben, wie sie zu leben haben“. Foto: dpa

Hamburg afp | Die Fraktionsvorsitzende der Grünen, Katrin Göring-Eckardt, will auch im Bundestagswahlkampf 2017 wieder Spitzenkandidatin ihrer Partei werden. „Ich will gern kandidieren“, sagte sie dem Spiegel laut Vorab vom Freitag.

Göring-Eckardt kündigte an, im Falle ihrer Nominierung ohne Koalitionsaussage in den Wahlkampf zu ziehen: „Wir werden unsere Politik vertreten und nach der Wahl entscheiden, mit wem wir koalieren.“ Neben dem grünen Landesminister Robert Habeck stehen damit schon zwei Interessenten für die Spitzenkandidatur der Grünen fest.

Göring-Eckardt war bereits im vergangenen Bundestagswahlkampf 2013 grüne Spitzenkandidatin, zusammen mit dem damaligen Fraktionschef Jürgen Trittin. Grund für die Wahlniederlage damals war ihrer Ansicht nach, dass die Menschen das Gefühl gehabt hätten, „wir wollten ihnen vorschreiben, wie sie zu leben haben“.

Ihre erneute Kandidatur begründete die Fraktionsvorsitzende laut Spiegel mit der aktuellen Flüchtlingskrise: „Ich habe selbst erlebt, was es bedeutet, sich in Freiheit ganz neu zurechtfinden zu müssen, als die DDR plötzlich nicht mehr existierte.“ Jetzt werde sich die Gesellschaft wieder enorm verändern. „Ich will einen Weg finden, bei dem alle profitieren, die Flüchtlinge und auch die Menschen, die jetzt schon in Deutschland leben“, sagte Göring-Eckardt.

Bereits im Mai hatte Schleswig-Holsteins Umwelt- und Energieminister Robert Habeck Interesse an der Spitzenkandidatur bekundet. „Ich will mich einer Urwahl stellen“, schrieb er damals in einem Brief an seinen Landesverband. Seine endgültige Entscheidung wollte er aber von der Entwicklung in den kommenden beiden Jahren abhängig machen.

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21 Kommentare

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  • 1G
    1714 (Profil gelöscht)

    Nun mal langsam liebe Kommentatoren! In der GRÜNEN Partei gibt es (noch) spürbaren Widerstand gegen eine Koalition mit CDU, vor allem aber CSU. Es brodelt hörbar an der Basis und ganz so einfach wird es nicht für die Granden der Partei - es sei denn sie riskieren das Auseinanderbrechen und somit das Ende ...

  • „Wir werden unsere Politik vertreten und nach der Wahl entscheiden, mit wem wir koalieren.“ Natürlich. Als Anführerin der stärksten Fraktion wird sie alle Optionen haben.

  • Eine gute Wahl! Göring-Eckardt kann reden und überzeuegen.

  • Na, in welchen Krieg will sie uns denn diesmal führen?

  • Keine Koalitionsaussage für die Bundestagswahl 2017 zu wollen, ist für die Machtgelüste der Grünen Spitzenfunktionäre nur logisch. Erster Schritt: 2016 werden in Baden-Württemberg Grüne und SPD keine Mehrheit bekommen. Aktuell liegt die SPD bei 17%. Gleichzeitig wird die AfD mit großer Wahrscheinlichkeit in den Landtag einziehen. Zweiter Schritt: Die GRÜNEN bilden in Stuttgart mit der CDU eine gemeinsame Regierung. Dritter Schritt: Der abgewählte Kretschmann wird 2017 neuer Bundespräsident - mit den Stimmen der CDU. Vierter Schritt: Merkel und Göring-Eckardt bilden 2017 in Berlin eine Koalition. Soll später keiner behaupten, man habe das nicht ahnen können.

    • @Philippe Ressing:

      Sie können einem richtig Angst machen. Da kommt man fast auf den Gedanken nach Syrien auszuwandern...

      • @warum_denkt_keiner_nach?:

        Nur wenn man mögliche politische Strategien bedenkt, wird man angstfrei. Und Ihr Syrien-Verweis erinnert mich an das, was ich früher bei Kritik zu hören bekam: "Wenns Dir hier nicht passt, dann geh doch nach Drüben" - irgendwie nur arm.

        • @Philippe Ressing:

          Ich werde meine Sarkasmus in Zukunft besser kennzeichnen...

  • die REpublik fest in der Hand der evangelischen Kirche, naja, warum auch nicht

  • „Ich habe selbst erlebt, was es bedeutet, sich in Freiheit ganz neu zurechtfinden zu müssen, als die DDR plötzlich nicht mehr existierte.“

     

    Aber werte Frau Göring Eckardt, ging es bei Ihrer „ganz neuen Zurechtfindung“ nicht auch ohne Atlantikbrücke, Evangelischer Kirche von Deutschland und Pro-Kosovo-Kriegs-Votum?

     

    Auf Wikipedia lesen wir zu Frau Göring-Eckardt u. a. einen Kommentar der Publizistin Jutta Ditfurth:

     

    Die Ex-Grüne und linke Publizistin Jutta Ditfurth kommentierte ein mit einem Herz werbendes Foto von Göring-Eckardt in der Talkshow Stuckrad-Barre mit folgenden Worten: „Das ist so eine Mischung aus Tchibo-Werbung und dem eingebauten ‚Wort zum Sonntag‘, was die Grünen jetzt haben. Das ist dämlicher Kitsch. Etwas, das Leute brauchen, die harte Entscheidungen wie Agenda 2010, Hartz IV und Jugoslawien-Krieg treffen, aber dann mit Herzchen rumlaufen und ganz zuckersüß lächeln. So 'ne Bagage habe ich richtig lieb.“

    https://de.wikipedia.org/wiki/Katrin_G%C3%B6ring-Eckardt

    • @Gion :

      Die Ex-Grüne Jutta Dittfurth ist ja immer ganz lustig völlig überdreht mit ihren Ansichten, wird aber selbst in linken Kreisen ausserhalb der Grünen schon nicht mehr besonders ernst genommen.

      • @Rudolf Fissner:

        Beleg dafür???

  • Sie will führen? Ihren Hund Gassi, oder was?

    • @RPH:

      Danke, dieser Kommentar hat mir echt den Tag gerettet.

      Ich kann auch überhaupt nicht verstehen, was diese Frau so besonderes an sich findet. Hat sie irgendwann mal irgendwas geschaffen, außer heißer Luft?

  • Das erleichtert einem die Entscheidung. Mit der Frau an der Spitze werden die Grünen unwählbar.

    • @warum_denkt_keiner_nach?:

      Ich stimme zwar zu, vermisse in Ihrem Kommentar aber den Grund, der für Sie ausschlaggebend ist. Warum werden die GRÜNEN mit KGE für Sie unwählbar?

      • @Dr. Nils Jena:

        Es ist die ganze Person. Besonders diese bigotte Kriegslüsternheit ohne auch nur einen Gedanken an die Folgen zu verschwenden. Sie ist für mich einfach die dümmste Politikerin Deutschlands. Und das ist tatsächlich eine Leistung.

        • 1G
          10236 (Profil gelöscht)
          @warum_denkt_keiner_nach?:

          "Sie ist für mich einfach die dümmste Politikerin Deutschlands."

           

          So eindeutig oder nach einer knappen Entscheidung gegen...?

          • @10236 (Profil gelöscht):

            ...die Musterdemokratin Rebecca Harms.

  • Dann steht Schwarz-GRÜN 2017 ja nichs mehr im Wege. Viele Dank für die frühe Ansage, sie schafft Klarheit. Sie entbindet mich der Mühe, im Bundestagswahlkampf 2017 abzuwägen, ob die GRÜNEN nicht doch das kleinere Übel sind. Wer Frau Merkel zu einer vierten Kanzlerschaft verschaffen will, ist nicht wählbar,

    • @Dr. Nils Jena:

      Schon, wer zur dritten Kanzlerschaft verhelfen wollte, war unwählbar. Die Grünen wollten.