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Mehr schwule Priester?!
Gegenvorschlag: weniger Priester!
Homosexualität ist in der katholischen Kirche verboten , genau wie im Koran.
Das Hauptargument der Kirche gegen die Homosexualität sind Familien, bei denen Kinder "zwei Väter" haben. Und daraus resultiert laut Katholischer Kirche angeblich eine verwirrte Psyche. Aber wie kommt sie darauf? Als Fachinstitution widmet sie sich seit 2000 Jahren der verwirrten "Heilsbringung" eines Kindes mit angeblich zwei Vätern..
Ich verstehe die Empröung nicht. Katholische Pfarrer haben überhaupt keinen Sex zu haben, weder mit Männern noch mit sonst jemandem. Die katholische Kirche positioniert sich da ganz klar und verlangt von ihren Pfarrern vollständige Enthaltsamkeit. Wer damit nicht einverstanden ist, sollte eben auch nicht Pfarrer werden. Oder wird etwa ein Pazifist Berufssoldat? Wird ein Veganer Metzger, ein Anarchist Polizist?
Wenn die Kirche ihre Regeln irgendwann ändert, OK. Aber solange die bestehen, muß sich auch dran halten, wer dort seine Brötchen verdient.
Sorry, aber Pfarrer zu werden, obwohl mir klar ist, daß ich auf Sex nicht verzichten will und werde, halte ich für Heuchelei.
@DR. ALFRED SCHWEINSTEIN Genau das ist mir auch durch den Kopf gegangen. Es ist kein Unterschied zwischen der "Haushälterin" des Pfarrers oder dem "Küster". Beides widerspricht den Regeln, denen sich Pfarrer und Priester freiwillig unterworfen haben.
"Der Mann, der sein Gedächtnis verlor": https://www.youtube.com/watch?v=tlgxmEZlm7g
ISBN-13: 978-3455501599
Kann man denn nicht wenigstens den Vornamen richtig schreiben? Der Mann heißt Krzysztof, K-R-Z-Y-S-Z-T-O-F. Nicht Krzyszof oder Krzystof (auch ne Meisterleistung den Namen auf zwei verschiedene Arten im selben Artikel falsch zu schreiben).
http://wyborcza.pl/1,75477,18961168,ks-charamsa-na-czolowkach-swiatowych-mediow.html
Die Debatte um die Grenzen Deutschlands erinnern an historische Debatten um nationale Souveränität – und zeigt: Grenzen sind soziale Konstrukte.
Kommentar Homosexualität im Vatikan: Mehr schwule Priester!
Das Outing von Krzysztof Charamsa vor der Familiensynode war günstig gewählt. Er hat eine wichtige Debatte angestoßen.
Auch das ist Nächstenliebe: Krzyszof Charamsa und sein Freund vor einen Restaurant in Rom. Foto: ap
Da outet sich ein Priester als schwul und die katholische Kirche steht Kopf. Warum bloß? Der Pole Krzysztof Charamsa, der im Vorfeld der Familiensynode im Vatikan mit seiner Homosexualität an die Öffentlichkeit gegangen ist, hat doch nur offen gesagt, was die meisten Menschen ohnehin wissen: Auch unter KatholikInnen gibt es Schwule und Lesben.
Aber in kaum einer anderen weltweit agieren Institution ist Homosexualität so stark tabuisiert wie in der katholischen Kirche. Schätzungen gehen davon aus, dass ein Drittel der Priester Männer begehren – und auch mit ihnen schlafen. Das dürften selbst für den Vatikan keine News sein. Nur reden darf dort niemand offen darüber. Und machen schon gar nicht.
Die Priester machen es trotzdem. Manche halten ihr Doppelleben und die Anonymität, in der ihr Sexleben stattfindet, aber nicht aus. Dann outen sie sich, fordern die Öffnung ihrer Kirche gegenüber Menschen, die nicht der katholischen Norm entsprechen.
Das hat auch Charamsa getan. Dafür hat er einen denkbar günstigen Zeitpunkt gewählt: die Familiensynode, die in diesen Wochen starke mediale Aufmerksamkeit erfährt. Das war mutig und selbstlos. Denn Charamsa muss, nachdem er allen Ämtern enthoben ist, sich nun ein zweites Leben aufbauen. Was für ein Anachronismus: Ein geouteter Priester erfindet sich neu, um zu seiner Vergangenheit stehen zu dürfen.
Doch Charamsa will mit seinem Outing nicht nur seine Seele erleichtern. Er will auch eine Debatte über ein katholisches Tabuthema anstoßen. Beim Sex allerdings gibt sich die katholische Kirche nach wie vor zugeknöpft.
Mit Charamsa kritisiert das nicht irgendein Priester in irgendeiner einer Gemeinde, sondern ein hochrangiger Geistlicher direkt aus dem Vatikan. Man darf davon ausgehen, dass er sich genau überlegt hat, was er tut und wann er es tut. Die katholische Kirche braucht mehr Charamsas.
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Schwerpunkt Gender und Sexualitäten
Kommentar von
Simone Schmollack
Ressortleiterin Meinung
Ressortleiterin Meinung. Zuvor Ressortleiterin taz.de / Regie, Gender-Redakteurin der taz und stellvertretende Ressortleiterin taz-Inland. Dazwischen Chefredakteurin der Wochenzeitung "Der Freitag". Amtierende Vize-DDR-Meisterin im Rennrodeln der Sportjournalist:innen. Autorin zahlreicher Bücher, zuletzt: "Und er wird es immer wieder tun" über Partnerschaftsgewalt.
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„Ich will mich mehr wie ich selbst fühlen“