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Gute Milch braucht gute Preise

Landwirtschaft Demeter fordert bessere Unterstützung von EU-Bauern

Bauern in der EU leiden weiter unter dem fallenden Milchpreis. Die niedrigen Erlöse sind desaströs – denn damit drohen Höfesterben und eine weitere Konzentration der Milchviehhaltung auf wenige Regionen und Massenställe, kritisiert der Demeter-Verband. „Die EU-Agrarminister müssen jetzt ­gegensteuern. Statt auf Export­offensiven zu setzen, die anderswo lokale Märkte und bäuerliche Betriebe zerstören, brauchen wir eine Milchpolitik, die die Qualität in den Fokus rückt,“ forderte Demeter-Vorstand Alexander Gerber anlässlich des EU-Milchgipfels am 7. September. Das Brüsseler Agrarministertreffen brachte zwar die Zusage von 500 Millionen Euro Ausgleichsgeldern, änderte an der Gesamtsituation allerdings wenig: Seit dem Wegfall der alten Milchquoten im Frühjahr regiert nur noch das Gesetz von Angebot und Nachfrage – ohne Rücksicht auf die Produktionsbedingungen.

„Die Politik muss Rahmenbedingungen schaffen, die nachhaltige, zukunftsfähige Milchproduktion fördert, statt den Druck zu erhöhen, immer billiger zu produzieren. Wenn die Tierschutzstandards verbessert und die Kühe vor allem mit (Klee-)Gras gefüttert werden statt mit importiertem Soja, dann können Überschüsse abgebaut und bessere Qualitäten erreicht werden. Damit die Betriebe das leisten können, brauchen sie aber faire Preise für das Lebensmittel Milch.“ Mit dem Verschwinden von Milchviehbetrieben verschwände ein wichtiger Teil vielfältiger Agrarkultur, die die Landschaft prägt und artenreiches Grünland erhält. AW

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